Von Phang Nga nach Khao Sok

Für 6:30, eine halbe Stunde früher, hat Manop das Frühstück im Hotel rausgehandelt, damit wir pünktlich um 8h los kommen. Unsere kleine Gruppe mit dem Guide, dem Fahrer des Vans, uns und Joachim wird nun von Sabine und Dirk verstärkt, die beide auch E-Bikes gemietet haben. Wir sind nunmehr sechs: 3x Rennrad, 3x E-Bike und 1 Van. Gestern beim Abendessen frage ich, ob die Strecke morgen 102 km lang ist, aber Manop lacht etwas spitzbübisch und meint, das wäre ein Zahlendreher, es seien 120 km. Nach den 108 km von gestern freut uns das nicht so richtig. Allerdings sind durch die Radtour die Rückenschmerzen, die in den letzten Tagen einfach nicht weg wollten, deutlich besser geworden. Unsere Räder von Siam Bike Tours sind übrigens alle in einem ganz hervorragenden Zustand. Unterwegs hatte Joachim heute einen Platten und in 2 Minuten war das neue Rad drauf.

Es geht also wieder im Verbund los, durch wirklich grüne kleine Wege, keine Highways wie gestern. Nach knapp 10 km führt die Straße kurvenreich durch den Urwald, da verliert sich die Kompaktheit unserer Gruppe und ich fahre mit deutlichem Abstand hinterher. Die Aussichten durch diese faszinierende Wald- und Berglandschaft sind so vielfältig, dass man gerne mal ein Bild machen möchte, aber das erlaubt der Fahrfluss nicht. Mit sehr angenehmen 23 Grad geht es um 8h los, nach dem ersten Berg mit 200 Höhenmeter sind es dann schon 25 Grad und bald sind wir wieder bei knapp 40 Grad. Das wird dann auch für alle zur Herausforderung und ich versuche nicht mit den Spezialisten vorne mit zuhalten und stattdessen meine Kräfte einzuteilen. Immerhin machen wir eine Gtränkepause, eine Kaffeepause, noch eine Getränkepause und dann Lunch (sehr lecker, diesmal ohne Aussicht, aber vielfältig kombiniertes Angebot), so dass wir immer wieder ein bisschen Kraft schöpfen können. Am Ende waren es doch nur 114 km bei immerhin 950 Höhenmetern. Während wir bei der Kaffeepause sitzen, sehen wir durchtrainierte Triathleten, die da auch trainieren. Endlich im Hotel angekommen, bekommen wir eine Stunde Zeit bis 16:30 bis zum nächsten Programmpunkt, einer Kanutour durch den Nationalpark Khao Sok, auf dem Fluss Sok.

Unser Bungalow, ist ein bisschen höher am steilen Hang des Khao Sok, Rainforrest Ressort, gelegen und bietet einen sensationellen Blick über die gegenüberliegenden Berge.

Eine Stunde später treffen wir uns zur Kanutour. Wir müssen überraschenderweise nicht selbst aktiv werden. Jedes Kanu wird vom Kanuführer gesteuert und wir sollen es uns bequem machen. Der ganze kleine Ort als Eintrittspunkt des Nationalparks ist ein einziges Touristendorf und auch entlang des Sok – Flusses sitzen viele im Fluss und baden an geeigneten Stellen. Wir fahren ca. 3 km flussabwärts. Wir sind in der Trockenzeit und das Wasser ist nicht sonderlich hoch, so dass wir schon öfters an dem ein oder anderen Stein hängen bleiben. Blicke, Eindrücke, Fotomotive sind sensationell. An einer Stelle kommt der Guide auf die Idee, dass wir mit Hilfe eines Bambusrohrs Wasser heiß machen und mit Bambus Bechern und Bambus Löffelchen einen Kaffee gebraut bekommen.

Alles sehr ursprünglich, bis auf das Instantkaffeepulver aus der Jacobs-Minitüte. Wir drängen auf Weiterfahrt, da die Mücken aktiv werden. Auf dem Wasser ist es wieder gut und ein Pickup bringt uns über die außen rum gehende Straße wieder zurück. Wir Gäste bekommen ein eigenes Plätzchen im Innern des Wagens, Boote, die Kanuten und Manop müssen hinten drauf.

Die Flusslandschaft durch den Urwald ist schon toll, trotz der Nähe zu den touristischen Bereichen. Wir bekommen eine schwarze Mangrovenschlange mit gelben Streifen zu sehen und viele „Longtail Monkeys“, die am Ufer umher klettern oder spazieren.

Von Phuket nach Phang Nga

Nachdem wir gestern eher einen unerquicklichen Anreisetag hatten, sind wir heute mit der Radtour von Phuket aus gestartet. Um 8h mussten wir am Siam Bike Tours Shop sein. Der Schweizer Martin, der das hier seit vielen Jahren betreibt, ist selbst nicht mitgekommen und Manop, der auch in Phuket wohnt, führt uns. Zunächst freuen wir uns darüber, dass es so viele grüne Wege gibt, bis wir dann doch 20 km bis zu Brücke aufs Festland auf dem Highway fahren müssen. Wir kommen danach durch sehr grüne Bananen- und Palmenwälder und immer mal wieder kommt ein kleiner 8% Stich. Es gibt Bereiche, in denen zikadenartige Insekten ein irrsinnig lautes Konzert geben. Nach zwei kleinen Pausen mit Getränken, die der Wagen, der die ganze Zeit um uns ist, bereitstellt, kommen wir zum Samet Nangshe Viewpoint mit einem außergewöhnlichen Panorama.

Wir müssen unten eine ganze Zeit warten, bis uns ein Songthaew, die irrsinnige steile kurze Straße zum Viewpoint bringt. Wir bekommen trotz Touristenattraktion ein wirklich gutes Thai-Essen und natürlich sind wir nicht die einzigen. Insbesondere sind ganz viele Russen da mit Kindern oder junge Damen mit künstlichen Lippen, die vor Herzchen etc. vor der Aussicht posieren. Wir sind ziemlich zügig unterwegs und für Fotos bleibt wenig Zeit.

Wir freuen uns, als irgendwann Wolken aufziehen und die Temperatur von 38 auf 34 Grad sinkt. Nach mehreren kleinen Trinkpausen kommen wir nach 108 km und 700 Höhenmeter im Hotel in Phang Nga an. Das war aber noch nicht der letzte Programmpunkt für heute.

Nach Duschen und frisch machen fahren wir mit dem Wagen zum Meer und über zwei Stunden und 30 Kilometer führt uns drei plus Guide ein Longtail – Boot durch diese unglaubliche Insellandschaft bis zur „James – Bond Insel Ko Tapu“. Der Mann mit dem goldenen Colt mit Roger Moore spielte da teilweise und wird überall beworben.

Auf dem Rückweg pausieren wir noch auf der Inselstadt auf Stelzen Ko Panyee. Immerhin 4000 Leute wohnen mitten auf dieser künstlichen Insel, es gibt einen Fußballplatz und eine Moschee mit goldenen Türmen, denn hier sind alle Moslems. Danach fahren wir wieder zurück ins Hotel. Durch diese Landschaft ganz nah durchzufahren ist schon ein ganz besonderes Erlebnis.

Manop hat ein gutes Restaurant ausgesucht, wo wir wieder bei dezenter Live-Musik gutes thailändisches Essen bekommen. Anschließend werden wir wieder ins Hotel gefahren. Auch dort gibt es Live-Musk, aber in Wirklichkeit ist es Karaoke und durch die Ungeschicklichkeit zu schauen, auf welchen Bildschirm die Musiker schauen, komme ich selber dran und nicht wieder weg, da keiner der 5 Gäste einsteigen will.