Traditionelles Dorf Nagan und Wetland in der Suncheon Bay

Den letzten Tag in der Gegend von Suncheon haben wir mit zwei ausgiebigen Besichtigungen verbracht.

Zunächst haben wir das alte befestigte traditionelle Dorf Nagan besichtigt. Es ist umgeben von einer breiten Befestigungsmauer mit vier traditionellen Toren. Das Dorf besteht aus wenigen offiziellen Häusern inklusive Palast und vielen kleinen strohbedeckten Häusern. Manche der kleinen Häusern sind Pensionen in denen man übernachten kann. Andere sind richtige Wohnhäuser, meistens dadurch erkennbar, dass Warn- oder Verbotsschilder darauf hinweisen das Grundstück nicht zu betreten. Die meisten sind allerdings offen und es werden ganz viele traditionelle Handwerkskünste moderiert. Von Knoblauch über Strohhandwerk (Schuhe und Seile), viele Imbisse, ein Gefängnis, Mühlräder und eine reale Hochzeit im traditionellen Stil oder einen 400 Jahre alten Ginkgo Baum gibt es viel abwechslungsreiches zu sehen.

Anschließend besuchen wir das touristisch stark erschlossene Schilf- / Feuchtgebiet Suncheon Bay Wetland. Das Grün des über die gesamte Bucht wachsenden Schilfs ist ein toller Hintergrund für viele Koreaner in schicken Ausgehkleidern, in denen sie sich für Selfie Portraits in Szene setzen. Andere sind dagegen in perfekter Outdoormontur unterwegs, den gesamten Körper vor der Sonne geschützt. Die größte Attraktion sind kleine Fische, die sich bei Ebbe auf dem Land fort bewegen. Sie sehen mit ihren Flossen aus wie kleine Drachen.
Wir besteigen einen kleinen Hügel in der Bucht mit Aussichtsplattform und tollem Blick über die Bucht, den Fluss und das Meer.

Auf dem Weg mit dem Zug von Suncheong nach Gwangju, mit sehr gemütlichen 55 km/h im Schnitt unterwegs, stellen wir fest, dass es hier noch bemannte Bahnübergänge gibt. Diese haben jeweils auf der Fahrspur eine Schranke und einen Wächter, der für Ordnung sorgt und freundlicherweise zurück grüßt.

Songgwangsa Tempel

Der buddhistische Songgwangsa Tempel ist eines der bedeutendsten buddhistischer Stätten in Korea. Das Areal ist riesig und wenn man alle dort vorgehaltenen Schätze besichtigen wollte könnte man sicher einen Tag dort verbringen. Jedes einzelne Gebäude ist prachtvoll und mit Bildern und Bildgeschichten und natürlich unzähligen Statuen verziert bzw. besetzt.

Wir haben uns die wichtigsten Gebäude angeschaut und sind dann zu einer anstrengenden steilen Wanderung aufgebrochen. Über eine riesige Naturtreppe entlang unzähliger Bäche und kleiner Wasserfälle erreichen wir den Sattel von dem aus verschiedene Wege erreichbar sind.

Wir entscheiden uns für den weg zur buddhistischen Einsiedelei. Wir kommen hier zu einer weiteren, hoch gelegenen Tempelanlage. Es erwartet uns ein dicker und lachender Buddha vor einem großen Baum mit zwei verbundenen Stämmen. Wenn man ihn berührt sei der Einzug ins Paradies garantiert (leider war der Zugang abgesperrt).

Auf dem Rückweg haben wir noch Dolmen betrachtet, die sie wohl vor dem Stausee gerettet haben.

In unserer Pension gab es wieder gegrillte Ente mit den üblichen Gemüsen und Beilagen. Zuvor haben wir in Laufnähe noch ein pittoreskes kleines Kaffee entdeckt in der wir uns die Zeit bis zum Abendessen vertrieben haben.

Nach Boseong zu den Teefeldern

Für Mittwoch bis Samstag haben wir uns vorgenommen in eine Pension bei Boseong im Süden zu fahren. Zunächst wieder mit dem Zug und dann mit Carshare Wagen weiter.

Zuvor muss Otfried aber noch seine Vorlesung über Algorithmen halten und wir kommen in den Genuss, diese im voll besetzten Vorlesungssaal hören zu können. Es geht um Unter- und Obergrenzen des Laufzeitsverhaltens von Algorithmen.

Vorher spazieren wir durch das KAIST Gelände und das ist schon super, was es da alles an Einrichtungen gibt.

Im Anschluß geht es dann im Taxi an den Bahnhof und abends kommen wir rechtzeitig zum Abendessen in unserer Pension an. Es gibt wieder gegrilltes am Tisch. Anschließend bekommen wir zunächst eigenen grünen Tee in einem vo.m Hausherr selbst gegrabenen 40 Meter tiefen Stollen. Später, nachdem wir u er seine Reisen in 23 Länder und seine Philosophie ins Gespräch kommen, serviert er uns Pflaumenwein, Makgeolli, Apfelwein und dann wieder Makgeolli nicht ohne uns alle seine Vorräte zu zeigen und ganz viel über seine Reisen zu erzählen.

Am Donnerstag sind wir dann in die fantastisch grünen Teefelder gefahren, durch einen Bambuswald gewandert, am Meer bzw. auf dem Strand spaziert.

Nach dem wir wenig spektakuläre Saurierfossilien und ein noch weniger spektakulären Saurierpark besucht haben, sind wir in einem faszinierenden kleinen Dörfchen gelandet, welches die Bewohner zu einen Museumsdorf im Stil des koreanischen Lebens der 50er Jahre gemacht haben. Das beginnt beim Bahnhof, über Elektronik, eine Schule mit einem alten großen Abacus und einem Kaffee welches schon so lange existiert und sich nicht mehr geändert hat.

Am Ende landen wir dann dort im Restaurant vier Jahreszeiten und bekommen gemäß der Jahreszeit eine Hühnchensuppe (d.h. vollständiges Hühnchen in der Suppe, welches weichgekocht ist und mit Stäbchen zerlegt werden muss, ein Verfahren bei dem man auf keinen Fall Gefahr läuft zu schnell zu essen).

Im Supermarkt haben wir uns mit Bier und Sake (natürlich auch Frühstück) versorgt und bringen nun in unserem einfachen Appartement- / Bungalowdorf u.a. den Blog auf den neuesten Stand.