Von Lampang nach Chiang Rai

Lampang wieder zu verlassen hat sich als gar nicht so einfach erwiesen. Ursprünglich wollten wir nach Pai. Das wäre aber sehr schwer gewesen da hin zukommen. Das hat unser Host, der uns sehr liebenswert ans Bus Terminal gefahren hat, dort rausgefunden. Also hat er uns dann auch noch an den Bahnhof gefahren und wir sind mit dem Zug nach Chiang Mai. Wieder für einen winzigen Betrag von 23 Baht mal 2. Das ist dann in der dritten Klasse. Air Condition gibt es keine, dafür kann man die Fenster öffnen. Auch alle Türen sind der besseren Belüftung wegen auch während der Fahrt geöffnet. Wir wollten dann aber erstmal weiter in den Norden und sind weiter mit einem Fahrer nach Chiang Rai.

Diesmal ist der Zug allerdings 10 Minuten zu spät angekommen und losgefahren. Trotz analoger Steuerung, mit Fahnen, Pfeife und Glocke am Bahnsteig durch einen Uniformierten. Ein anderer Uniformierter spricht uns am Gleis an, wann wir wo hin wollen. Dabei lässt er sich von einem Kollegen fotografieren, wahrscheinlich gut für sein Karma, wenn wir unser Ziel erreichen. Der Zug ist übrigens in Bangkok am Vorabend 22h losgefahren und um 10h ging es in Lampang weiter.

Das war dann schon später Nachmittag, als wir ins Hotel kamen. Diesmal ein Upgrade gegenüber Lampang, sehr edel das Nak Nakara. Großes Zimmer mit Teakholzmöbeln eingerichtet, einem Pool, an dem die Europäer die Liegen unter Kontrolle halten.

Als wir die erste Sehenswürdigkeit, den goldenen Uhrturm ansteuern, ist der Himmel schon rot. Einen Tempel, Wat Ming Muang, finden wir aber noch. Der ist allerdings auch in der Dämmerung wirklich fasziniert. Die Mönche beten schon, deshalb bleiben wir draußen.

Zum Abschluss des Tages landen wir in einem Viertel bei den Nachtmärkten. Das Strassenbild wird zunehmend von europäisch/amerikanisch Touristen geprägt. Im Irish-Pub werden wir gleich angesprochen, es gäbe englisches Essen und Bier. Beim italienischen Restaurant La Gatta werden wir dann doch schwach.

Zum Elefanten Ressort bei Lampang

Heute haben wir unsern Aufenthalt in Lampang noch einmal um eine Nacht verlängert. So wollten wir ohne größeren Stress auch noch das Elephant Conservation Center in 30 km Entfernung und, nach Führer, auch noch einen der wichtigsten Tempel, den Wat Phra That Lampang Luang, sehen. Der liegt in der gleichen Richtung etwa 13 Kilometer entfernt und den steuern wir zuerst an. Die Parkplätze, die wir passieren, reichen für ein paar 1000 Autos. Erfreulicherweise sind sie alle leer. Das Tempelgelände ist kleiner als erwartet. Es sind wieder einige Holzschnitzereien zu sehen. In der größten zentralen Halle sind auf Holz ziemlich schwer zu entziffernde Malereien zu sehen.

In einem Nebengebäude gibt es einen wertvollen Smaragdbuddha aus Jade und als Besonderheit wird Buddhas Fußabdruck in einem winzigen Gebäude verehrt, in welchem Damen der Zutritt verwehrt ist. Ich steh dann mit zwei Herren da drin. Nachdem die Tür zu ist im Dunkeln vor einer großen Plane gibt es nichts zu sehen. Erst als ein paar Mönche beherzt hinter die Plane gehen und mit ihren Handykameras den völlig im Dunkeln liegenden „Abdruck“ beleuchten, trauen wir uns auch dahin. Da gilt es zu ergründen, was der tiefere Sinn dahinter sein mag.

Anschließend geht es weiter in Richtung Elefanten Camp. Unser Host im Hotel hat übrigens den gleichen Taxifahrer bestellt, der uns direkt überall hinfährt und dann auf uns wartet. Bei den Elefanten verbringen wir eine ganze Zeit. Das Gelände ist sehr weitläufig. Sie machen Shows, haben ein „Elephant Hospital“ und bilden auch zum Amateur – Mahout (Elefantenführer) aus. Dann muss man aber drei Tage bleiben. Keine Ahnung, ob das einen irgendwo qualifiziert. Insgesamt ist es ein tolles Erlebnis. Gefühlt ist das eine gute Institution, in denen Elefanten ein angenehmes Dasein haben. Dennoch hat es ein bisschen den Charakter eines Zoos mit kleinen Shows, aber natürlich in ein einem riesigen Gelände.

Sie zeigen auch mit einigen Show-Einlagen, wie Elefanten zum Arbeitseinsatz gerade in der Holzindustrie verwendet wurden. Das ist schon sehr beeindruckend, was die alles können.

Von Lampang zum Tempel im Himmel

Unser Hotel ist heute sehr einfach. Die Bewertung bei Booking.com war 9.1, aber wahrscheinlich dann eben in der Kategorie. Das Zimmer ist sauber, aber nicht allzu groß und die richtige Balance zwischen Geräusch und Raumtemperatur zu finden, erweist sich in der Nacht als schwierig. Dafür ist der junge Hotelier so ausgesprochen nett und hilfsbereit, dass ein Großteil der guten Bewertung genau darauf zurückzuführen ist. Wir frühstücken im Bluebird im Park. Das war sehr gut. Immer noch unschlüssig lassen wir uns dann nochmal vom Chef beraten und wir bekommen unser Privattaxi: erst zu den Tempelanlagen auf den steilen Bergspitzen (temple in the sky) und dann zum Nationalpark mit Wasserfällen und heißen Quellen.

Bis zur ersten Station sind es ca. 60 km mit dem Taxi. Von dort fahren dann die letzten 2,5 km nur noch spezialisierte Pickups die steile Bergpassage hoch. Teilweise Steigungen um 20-30%. Auf der Zwischenstation sind wir dann 300 Höhenmeter auf 670 gestiegen und dann sind es nochmal 150 Höhenmeter, die auf knapp einem Kilometer zu Fuß zu bewältigen sind.

Die Wege sind auf die sehr gut ausgebaute Treppe eingeschränkt. Erst geht es bis zum höchsten Punkt der Pagode, von dort haben wir schon einen guten Blick, dann nochmal runter und hoch zur Tempelplattform mit noch besserer Sicht.

Wir fahren also wieder mit der Familie im Bild den Berg runter und über weitere 9 Kilometer mit dem Taxi kommen wir in den Nationalpark Chaeson. Unser Fahrer hat solange unten gewartet, aber es gab genug Gastronomie in der Zwischenstation.

Die Möglichkeiten des Nationalparks streifen wir nur. Ein kleiner steiler Spaziergang entlang der Wasserfälle und anschließend noch die Füße in die 40 Grad heißen Quellen. Schließlich gönnen wir uns noch ein bisschen Massage. Einige Besucher baden in den Quellen und dem nebenan laufenden Bach.

Mit dem Taxi geht es dann wieder 60 Kilometer zurück direkt vors Hotel. Das war schon super. Am Fluss gibt es einige Restaurants. Das erste Mount Mong ist laut Hotelier zu empfehlen und so war es dann auch.




Von Lampang die Strecke bis zur Tempelbasisstation. Von dort mit einem Pickup auf der Ladefläche den Berg hoch. Im Nationalpark eine kleine Wanderung zu den Wasserfällen und den heißen Quellen und schließlich wieder zurück nach Lampang.

Von Sukhothai nach Lampang

Heute haben wir Sukhothai wieder verlassen. Das Hotel Midtown war wirklich schön. Ab heute bauen sie aber wieder, um es noch schöner zu machen. Beim Frühstück fragen wir nach Busoptionen und bevor wir uns versehen, bekommen wir ein Ticket nach Lampang gebucht. Auf der wenig spektakulären Fahrt ohne Halt buche ich das Hotel Le Neuf. Der Hotelier meldet sich sofort, ob er uns wo abholen kann und so werden wir direkt am Busbahnhof abgeholt und sehr ausführlich in die Möglichkeiten der Gegend eingewiesen.

Für heute machen wir uns einfach zu Fuß auf den Weg. Das ist bei 36 Grad schweißtreibend und die Wege sind oft wenig attraktiv. Die Stellen, die wir dann erreichen, sind schon alle spektakulär. Wenn man in die Ferne schaut, dann sieht man nun auch ein paar Berge. Nachdem wir in Ayutthaya und Sukhothai es vornehmlich mit alten Königsstätten und imposanten Ruinen zu tun hatten, sind wir nun im Bereich real verwendeter Tempel und Kloster.

Eine Besonderheit in Lampang ist die Teakholzindustrie vergangener Tage. Das hat hier zu einigem Wohlstand geführt und in der Stadtarchitektur sieht man sehr viele, manchmal sehr schön erhaltene, Holzhäuser. Auch in den Tempeln spiegelt sich die Holzbauweise wieder. Statt pittoresk kunstfertige Steinarbeiten ist jetzt sehr viel mehr Holzschnitzerei zu sehen.

Wir starten in unmittelbarer Nähe des Hotels mit dem Wat Chiang Rai, kommen dann erst an den Fluss mit ersten Holzarchitekturgebäuden, die idyllische Kaffees und Lokale beherbergen.

Dabei stolpern wir unerwartet durch den Wat Koh Walukram Bereich. Das ist überhaupt ein Phänomen, dass aufgrund der Tempelvielfalt viele schöne Ecken gar nicht mehr irgendwo aufgeführt werden.

Wir wechseln bei ziemlichem Verkehr die Uferseite des Wang Flusses und finden den Wat Pongsanook mit tollem Arrangement von Tempel, Chedi, Buddha und ein bisschen Ausblick. Über den kleinen Tempel Wat Pratupong, mit Holzverzierungen, kommen wir über ziemlich mühsamem Fußweg nach etwa weiteren 15 Minuten zum letzten Tempel, dem Wat Phrakaewdontao mit beeindruckendem goldenen Chedi auf den gerade die letzten Sonnenstrahlen fallen.

Auf dem Rückweg finden wir nach der Brücke Ratsadapisiek ein äußerst angenehmes Lokal (wooden house) direkt am Fluss. Hier bleiben wir zum Abendessen. Es geht zwar ein bisschen was bei der Bestellung schief, aber das Essen ist vorzüglich und an das thailändische Bier Singha habe ich mich schon gut gewöhnt.

Wir waren so trotz der Hitze 10 Kilometer zu Fuß unterwegs und die Motivation für den letzten Tempel hatte dann auch schon ein bisschen gelitten.