Im Nordwesten von Phuket

Nachdem gestern der Süden dran war, wollten wir heute schauen, was es im Norden noch so gibt. Der Reiseführer gab nur noch oberflächliche Informationen preis. Internet Recherche bei Phuket101 gab ein paar Hinweise. Banana Beach sei weiterhin ein Geheimtipp, da es einen steilen Pfad von der Straße aus runter zu klettern gilt. Mit unserem Roller kommen wir wieder über extrem steile kurvige Sträßchen an. Google führt für Straßenverkehr zuverlässig. Der steile Pfad ist in 2 Minuten durchklettert und der Geheimtipp ist keiner mehr. Die Russen haben ihn gefunden. Außerdem lassen sich viele per Longtail Boot herbringen. Da muss man gar nichts tun.

Das Wasser ist toll, das Panorama sehr toll, die Betrachtung der Strandgäste auch. Braun gebrannt, ohne eine weiße Stelle, Eltern und Kinder. Alle russischen Frauen mit Modelfigur und gegenseitigem Posing beschäftigt. Reiche und Schöne, die hier schon viel Zeit verbracht haben. Ich gehe ins Wasser und an den Felsen entdecke ich einen gelben Fisch mit Streifen. Kein Grund die Kamera nass zu machen.

Nachdem ich hin und her gelaufen bin und ein paar Aufnahmen gemacht habe, fahren wir auf Suche nach einem echten Kaffee. Wir werden im Nai Thon Beach Club mit deutsch/thailändischer Küche fündig. Im Pissoir hängt zur Belustigung eine in deutsch verfasste Pinkologie. Der Kaffee ist gut und sehr kunstvoll gestaltet. Der große Strand ist nur mäßig besucht.

Für den nächsten Strand müssen wir um den Flughafen rum, der wie ein Riegel zwischen den Ortschaften liegt. Mai Khao ist ein Naturreservat. Die Lederschildkröten sollen ihre Ruhe haben. Wir kommen in einem Pinienwald an. Wenige Roller und Autos sind schon da. Durch den Wald kann man nun laufen und je weiter man geht, umso einsamer wird es. Am Ende des Pfades biegen wir Richtung Strand ab und sind die Einzigen. Es könnte noch 10 Kilometer so weiter gehen. Allerdings sind wir am inoffiziellen Nudistenstrand gelandet und sehen von Ferne ein paar nackte Männer.

Wir passieren eine Hotelanlage im Tempelstil. Spaßeshalber schau ich mal nach, was wir für eine Nacht bezahlen müssten. 30.000 Baht, knapp unter 1000 Euro werden angeboten für absoluten Luxus im Nirgendwo. Dafür wohnt Steffens Personal in Chiang Mai ein Jahr lang.

Auf dem Rückweg müssen wir wieder den Flughafen umrunden und fahren nochmal ein idyllisches kleines Café an. Dabei kommen wir an einigen Betonruinen vorbei, bis zum nächsten Luxus-Ressort im buddhistischen Stil.

Abends bringen wir nach Dusche und Vorpacken unseren Roller zurück. In der Nähe gibt es noch einmal ein thailändisches Restaurant ohne Firlefanz und per Tuktuk fahren wir wieder Richtung Hotel. Beim Mexican nahe des Villa Market wollen wir den Abend ausklingen lassen. Mit dem Ausklingen müssen wir allerdings immer wieder neu ansetzen, denn der tropische Regen hält uns fest.

66 Kilometer und 700 Höhenmeter haben wir heute geschafft. Als der Tank auf einem Strich war, haben wir für 260 Baht (7 Liter) vollgetankt und damit den Roller mit fast vollem Tank abgegeben, obwohl wir ihn nur mit gut halb übernommen haben.

Der Süden von Phuket

Zum Frühstück, was natürlich nicht im günstigen Hotelpreis enthalten ist, wollen wir was in der Umgebung suchen gehen. Auf der netten Terrasse des Hotels wird gerade das übliche Hotel-Frühstück serviert und für 200 Baht bekommen wir dann auch eins. Das ging reibungslos. Joachim war auch in diesem Hotel abgestiegen, wollte gerne noch länger drin bleiben, da sein Flug erst heute um 19h geht, aber alles ausgebucht, keine Chance. Ich biete ihm an, dass wir gemeinsam einen Wagen mit Fahrer mieten und nach Phuket Old Town zur Besichtigung fahren und er seinen Koffer bei uns abstellen kann. Mag er aber nicht, wollte ein Fahrrad mieten, aber war dann auch zu viel. Für uns stellt sich die Frage, Fahrrad, Fahrer oder doch Scooter. Wir entscheiden uns für Scooter und leider verlassen wir uns bei der Suche auf Bewertungen auf Google Maps und landen irgendwo in der Pampa. Dringende Empfehlung: doppelt checken, ob das Ziel auch wirklich da liegt, wir sind 2x fehlgeleitet.

Ein Taxi hält und egal wohin, es sind immer 300 Baht. Letztlich finden wir ein geeignetes Gefährt, aber so wie die Hotels ausgebucht sind, so sind es auch die mobilen Untersätze. Phuket ohne Fahrzeug ist eigentlich sehr schwierig zu erkunden. Die Entfernungen sind weit, die Wege meistens verkehrsreiche Straßen, der öffentliche Verkehr extrem umständlich und die Miete eines Wagens sehr teuer. Es ist nun schon einige Zeit her, dass ich auf Motorrad oder Roller unterwegs war und so ist es doch eine gewisse Gewöhnung in diesem anarchischen Treiben mitzufahren.

Phuket „old Town“ ist unser erstes Ziel. Nach ein bisschen Umherirren finden wir auch die typischen bunten Häuschen im „sino/portugiesischen“ Architekturstil. Alles sehr touristisch, ein paar Europäer, viele Chinesen. Ein buddhistischer Tempel liegt auch auf dem Weg, aber davon habe ich nun genügend Bilder gezeigt. Als nächstes steuern wir den großen Buddha an, der schon von weitem auf der Bergkuppe zu erkennen ist. Es geht in steilen Serpentinen den Berg hoch. Wir kommen am Tigergelände und am Elefantengelände vorbei. Die Kritiken sind grottenschlecht. Wer will sich mit einem Tiger gemeinsam fotografieren lassen, wer möchte Elefanten füttern und anschauen, die dafür in einen kleinen Bereich gesperrt sind. Aber auch auf dem Gipfel, immerhin auf über 400 Meter, ist ebenfalls „high-live“. Unzählige Vans, Autos, Motorräder und natürlich massenweise Leute, wieder die Russen, die sich mit hoher Trefferquote am künstlich geschaffenen Äußeren erkennen lassen. Von da oben hat man natürlich auch einen schönen Ausblick in alle Richtungen insbesondere in Richtung Stadt und Südspitze. Der Buddha selbst ist riesig, also trotz der vielen Menschen gut zu sehen.

Unser nächstes Ziel ist Kata Beach. Über kurvenreiche steile Küstenstraßen, die durch überquellende Ortschaften führen, kommt man an vielen Aussichtspunkten mit Blick über die Buchten vorbei. Der Verkehr ist herausfordernd. In Kata Beach gibt es Kaffee und Käsekuchen und ein bisschen Strom, denn das Handy ist angesichts der vielen Navigationsarbeit ziemlich leer. Der Strand ist hier mal richtig voll und unzählige dümpeln im Wasser. Auf der Straße mit der Nummer 4030 fahren wir weiter und es geht immer wieder über eine Hügelkette, steile Serpentinen und dann an den Stränden Karon Beach, Patong Beach, Kamala Beach, Surin Beach zurück nach Bang Thao. 93 Kilometer und 1200 Höhenmeter haben wir dem Honda 150er Scooter abverlangt.

Abends besuchen wir das gut bewertete spanische Restaurant Anise. Die Schweizerin aus Lugano, die das Lokal leitet, freut sich mal einen deutschen Akzent zu hören. Neben uns und vor uns ist durch ein junges russisches Pärchen und eine Familie belegt. Wir bekommen eine leckere Paella in der Version zu zweit.

Von Khao Lak nach Phuket

Unsere finale Etappe zurück nach Phuket war diesmal 95 km lang und der Anstieg hat sich über durchweg kurze Wellen auf knapp 500 Höhenmeter summiert, die meisten davon in den ersten 20 Kilometern. Leider war ein Großteil der Strecke entlang des Highways. Das lässt sich zwar mit breitem Randstreifen und gutem Asphalt recht gut fahren, aber die Szenerie und der Lärm schmälern das Vergnügen. Wir halten nur 2x an.

Einmal an einem kleinen idyllischen Café mit „homemade cheese cake“ nah am Strand von Thaimuang Beach, der zwar noch ein bisschen im Schatten den goldenen Sandstrand erahnen lässt. An der Straße begegnet man ab und zu auch mal einem Elefanten, der Dung landet per Fuß vom Mahout im Straßengraben.

Der zweite Halt ist direkt nach der Brücke vom Festland zu Phuket. Nachdem Joachim ein bisschen angezogen hat, macht sich Manop einen Spaß daraus, mir Windschatten zu geben und ich sollte dann bei 45 km/h an Joachim vorbei, der natürlich etwas verdutzt war, wie ich an ihm vorbei geschossen kam. Leider konnte ich das Tempo ohne Windschatten nur ein paar hundert Meter durchhalten, so dass mich die beiden kurz vorm Rastplatz doch wieder überholt hatten. Generell hielt ich mich im Windschatten von den beiden auf und konnte so das Tempo, das die beiden eingeschlagen hatten, einigermaßen mitmachen. Unsere E-Biker haben sich beschwert, es wäre ihnen zu langsam. Übrigens fahren die E-Bikes hier 32 km/h statt wie in Europa nur 25 km/h. Dadurch ist es ganz gut möglich, in einer gemischten Gruppe einigermaßen homogen fahren zu können.

Kurz vor 13h erreichen wir pünktlich zum Mittagessen den Siam Bike Tours Shop und gehen noch mit Martin, dem Schweizer Chef, zum Lunch. Martin ist uns auch noch bei der Quartiersuche behilflich. Von der Idee, in Phuket Town was zu suchen, hält er nichts, hier sei die beste Gegend. Über Booking ist in dieser Gegend tatsächlich nur noch was zu Mondpreisen zu finden, sehr viel ist ausgebucht. Durch Direktanruf einer seiner deutschen Gäste finden wir noch ein Zimmer im Chabana Resort. Das Zimmer ist riesig. Leider gibt es keine berauschende Aussicht, obwohl direkt am See, schauen wir auf den Parkplatz, aber immerhin zu vernünftigen Konditionen.

Die Gegend hier erscheint uns nach ein bisschen in der Gegend herum laufen doch nicht mehr so attraktiv. Martin hatte schon erzählt, dass hier alles voller Russen sei. Die kaufen oder mieten Autos und Appartements und dadurch ziehen überall die Preise an. Während wir also so durch die Gegend schlendern, bestätigt sich das. Junge Damen fast alle mit künstlichen Schnäbelchen-Lippen, mit oder ohne Familie und kleinen Kindern, sehr viel junge Männer, auch viele älter Paare, im Allgemeinen alle mit ätzendem Verhalten und genügend Geld. Die ersten Restaurants, die wir sehen, sind nunmehr auf oder über deutschem Preisniveau. Mal sehen, ob wir noch was ursprüngliches finden. Nachdem wir heute thailändisch zum 5-fachen Preis gegessen haben, gehen wir morgen ein bisschen intensiver auf die Suche.

Das Gebiet um Bang Thao enthält verschiedene Innengewässer, die werden Lagune genannt. Unser Ressort ist direkt in einen dieser Seen gebaut. Sind schöne Sitzplätze mit diesem Blick auf den See da. Der Strand ist 1,8 km entfernt, also gute 20 Minuten zu Fuß.

Von Khao Sok nach Khao Lak

Im Nationalpark Khao Sok ist schon früh alles auf den Beinen. Man will hier ja was unternehmen und alle brechen irgendwohin auf. Zum Frühstück treffen wir uns um 7h und Abfahrt ist gnädigerweise heute erst um 8:30. Heute stehen nur 65km auf dem Plan, so dass alle nach der gestrigen Tortur ganz zuversichtlich sind. Auf dem Gelände finden sich auch wieder eine ganze Menge „Longtail Monkeys“. Bei Joachim hat einer an die Balkontür gedonnert und beim Frühstück hat sich unauffällig einer auf dem Geländer hinter der Stütze drapiert. Erst wird er vom Personal verjagt, aber als dann Gäste ihren Tisch unbewacht lassen, um irgendwas nachzuholen, ist er zur Stelle. Er knabbert genüsslich am Toast, leert ein Glas Orangensaft und findet schließlich das Spiegelei und hat somit ein erstes leckeres Frühstück intus, bevor sich jemand vom Personal wieder in seine Richtung traut.

Wir fahren pünktlich los und zum Aufwärmen gibt es gleich nach 2 km einen 5 Kilometer langen Aufstieg. Auf halber Höhe erreichen wir einen Punkt mit wundervoller Aussicht auf die morgendliche Bergwelt. Bei ca. 250 Höhenmeter erreichen wir einen Schrein, in dem ein Mann mit sehr langem Bart offensichtlich sehr geehrt wird. Auch unser Guide Manop hat einiges an Geschenken mitgebracht, betet ein bisschen und zieht einen Wimpel an der extra dafür vorgesehenen Stange hoch. Jeder Pickup, der nebenbei an der Straße vorbei jagt, hupt 1-2-3 mal. Wir fühlen uns natürlich angesprochen, aber Manop erklärt uns, dass das nicht uns gilt. Dieser Schrein und die Statue des Alten da drin stehen für Glück im Straßenverkehr. Wenn man ihm also hinreichend Aufmerksamkeit schenkt, durch Beten, Geschenke oder eben ein bisschen Hupen, dann bringt das Glück auf der Straße.

Nach dieser Station, kurz nach dem Start aber eben nach dem schweißtreibenden Aufstieg, geht es ca. 10 Kilometer wieder runter und wir erreichen ein Elefanten-Camp. Außer uns kommen schon die Vans mit barbäuchigen Herren aus Europa, vor denen ich mein Bäuchlein nicht verstecken muss. Wir haben hier nur einen kurzen Aufenthalt und dürfen an eine 46-jährige Elefantendame ein paar Körbe mit kleinen Bananen verfüttern.

Bevor wir in einem exklusiven Golfplatz das Mittagessen einnehmen, kommen wir noch durch die kleine Stadt Talat Yai, in der noch einige Gebäude nach chinesisch/portugiesischem Architekturstil gebaut sind. In der Gegend wurden wohl viele Bodenschätze, insbesondere Zinn abgebaut und mit zwei großen sich gegenüberliegenden Wandbildern wird diese Geschichte und der sehr verehrte König Rama IX, der Vater des heutigen durch ein Wandgemälde geehrt, in dem er mit seinen verschiedenen Rollen, Wohltaten und Ideen gezeigt wird.

Im Golfclub wird wieder Pat Thai oder gebratener Reis angeboten und als drittes ein „Club-Sandwich“ und das nehme ich denn auch als einziger, wenn wir schon im Golfclub sind.

Direkt nach dem Mittagessen geht es wieder einen kleinen 10% Stich hoch, so dass ich auch gleich wieder abgehängt bin, aber dann kann ich für die restlichen 26 Kilometer den Anschluss im Windschatten halten. Die letzten Kilometer geht es durch den langgestreckten Ort Khao Lak wieder auf den Orts-High-Way. Mitten im Ort, noch 10 Minuten von unserem Domizil am Strand entfernt, passieren wir das „Tsunami-Memorial“. Mit 66 Kilometern und 540 Höhenmetern war diese Etappe ein bisschen erholsamer.

Unser Hotel, das Nang Thong Bay Ressort besteht aus einer Bungalow-Siedlung. Einige Bungalows sind in erster Linie zum Meer aufgestellt. Wir sind in einem größeren Komplex mit großen Zimmern untergebracht. Heute war es nicht so heiß und es waren immer einige Wolken da. Sehr angenehm, wenn hier der Himmel nicht so blau ist :-). Kurz nachdem wir ein paar Schritte gehen, regnet es 5 Minuten in Strömen und die Handtücher auf den vielen reservierten Liegen werden nass. Danach nehmen wir ein Bad im sehr warmen indischen Ozean.

Von Phang Nga nach Khao Sok

Für 6:30, eine halbe Stunde früher, hat Manop das Frühstück im Hotel rausgehandelt, damit wir pünktlich um 8h los kommen. Unsere kleine Gruppe mit dem Guide, dem Fahrer des Vans, uns und Joachim wird nun von Sabine und Dirk verstärkt, die beide auch E-Bikes gemietet haben. Wir sind nunmehr sechs: 3x Rennrad, 3x E-Bike und 1 Van. Gestern beim Abendessen frage ich, ob die Strecke morgen 102 km lang ist, aber Manop lacht etwas spitzbübisch und meint, das wäre ein Zahlendreher, es seien 120 km. Nach den 108 km von gestern freut uns das nicht so richtig. Allerdings sind durch die Radtour die Rückenschmerzen, die in den letzten Tagen einfach nicht weg wollten, deutlich besser geworden. Unsere Räder von Siam Bike Tours sind übrigens alle in einem ganz hervorragenden Zustand. Unterwegs hatte Joachim heute einen Platten und in 2 Minuten war das neue Rad drauf.

Es geht also wieder im Verbund los, durch wirklich grüne kleine Wege, keine Highways wie gestern. Nach knapp 10 km führt die Straße kurvenreich durch den Urwald, da verliert sich die Kompaktheit unserer Gruppe und ich fahre mit deutlichem Abstand hinterher. Die Aussichten durch diese faszinierende Wald- und Berglandschaft sind so vielfältig, dass man gerne mal ein Bild machen möchte, aber das erlaubt der Fahrfluss nicht. Mit sehr angenehmen 23 Grad geht es um 8h los, nach dem ersten Berg mit 200 Höhenmeter sind es dann schon 25 Grad und bald sind wir wieder bei knapp 40 Grad. Das wird dann auch für alle zur Herausforderung und ich versuche nicht mit den Spezialisten vorne mit zuhalten und stattdessen meine Kräfte einzuteilen. Immerhin machen wir eine Gtränkepause, eine Kaffeepause, noch eine Getränkepause und dann Lunch (sehr lecker, diesmal ohne Aussicht, aber vielfältig kombiniertes Angebot), so dass wir immer wieder ein bisschen Kraft schöpfen können. Am Ende waren es doch nur 114 km bei immerhin 950 Höhenmetern. Während wir bei der Kaffeepause sitzen, sehen wir durchtrainierte Triathleten, die da auch trainieren. Endlich im Hotel angekommen, bekommen wir eine Stunde Zeit bis 16:30 bis zum nächsten Programmpunkt, einer Kanutour durch den Nationalpark Khao Sok, auf dem Fluss Sok.

Unser Bungalow, ist ein bisschen höher am steilen Hang des Khao Sok, Rainforrest Ressort, gelegen und bietet einen sensationellen Blick über die gegenüberliegenden Berge.

Eine Stunde später treffen wir uns zur Kanutour. Wir müssen überraschenderweise nicht selbst aktiv werden. Jedes Kanu wird vom Kanuführer gesteuert und wir sollen es uns bequem machen. Der ganze kleine Ort als Eintrittspunkt des Nationalparks ist ein einziges Touristendorf und auch entlang des Sok – Flusses sitzen viele im Fluss und baden an geeigneten Stellen. Wir fahren ca. 3 km flussabwärts. Wir sind in der Trockenzeit und das Wasser ist nicht sonderlich hoch, so dass wir schon öfters an dem ein oder anderen Stein hängen bleiben. Blicke, Eindrücke, Fotomotive sind sensationell. An einer Stelle kommt der Guide auf die Idee, dass wir mit Hilfe eines Bambusrohrs Wasser heiß machen und mit Bambus Bechern und Bambus Löffelchen einen Kaffee gebraut bekommen.

Alles sehr ursprünglich, bis auf das Instantkaffeepulver aus der Jacobs-Minitüte. Wir drängen auf Weiterfahrt, da die Mücken aktiv werden. Auf dem Wasser ist es wieder gut und ein Pickup bringt uns über die außen rum gehende Straße wieder zurück. Wir Gäste bekommen ein eigenes Plätzchen im Innern des Wagens, Boote, die Kanuten und Manop müssen hinten drauf.

Die Flusslandschaft durch den Urwald ist schon toll, trotz der Nähe zu den touristischen Bereichen. Wir bekommen eine schwarze Mangrovenschlange mit gelben Streifen zu sehen und viele „Longtail Monkeys“, die am Ufer umher klettern oder spazieren.

Von Phuket nach Phang Nga

Nachdem wir gestern eher einen unerquicklichen Anreisetag hatten, sind wir heute mit der Radtour von Phuket aus gestartet. Um 8h mussten wir am Siam Bike Tours Shop sein. Der Schweizer Martin, der das hier seit vielen Jahren betreibt, ist selbst nicht mitgekommen und Manop, der auch in Phuket wohnt, führt uns. Zunächst freuen wir uns darüber, dass es so viele grüne Wege gibt, bis wir dann doch 20 km bis zu Brücke aufs Festland auf dem Highway fahren müssen. Wir kommen danach durch sehr grüne Bananen- und Palmenwälder und immer mal wieder kommt ein kleiner 8% Stich. Es gibt Bereiche, in denen zikadenartige Insekten ein irrsinnig lautes Konzert geben. Nach zwei kleinen Pausen mit Getränken, die der Wagen, der die ganze Zeit um uns ist, bereitstellt, kommen wir zum Samet Nangshe Viewpoint mit einem außergewöhnlichen Panorama.

Wir müssen unten eine ganze Zeit warten, bis uns ein Songthaew, die irrsinnige steile kurze Straße zum Viewpoint bringt. Wir bekommen trotz Touristenattraktion ein wirklich gutes Thai-Essen und natürlich sind wir nicht die einzigen. Insbesondere sind ganz viele Russen da mit Kindern oder junge Damen mit künstlichen Lippen, die vor Herzchen etc. vor der Aussicht posieren. Wir sind ziemlich zügig unterwegs und für Fotos bleibt wenig Zeit.

Wir freuen uns, als irgendwann Wolken aufziehen und die Temperatur von 38 auf 34 Grad sinkt. Nach mehreren kleinen Trinkpausen kommen wir nach 108 km und 700 Höhenmeter im Hotel in Phang Nga an. Das war aber noch nicht der letzte Programmpunkt für heute.

Nach Duschen und frisch machen fahren wir mit dem Wagen zum Meer und über zwei Stunden und 30 Kilometer führt uns drei plus Guide ein Longtail – Boot durch diese unglaubliche Insellandschaft bis zur „James – Bond Insel Ko Tapu“. Der Mann mit dem goldenen Colt mit Roger Moore spielte da teilweise und wird überall beworben.

Auf dem Rückweg pausieren wir noch auf der Inselstadt auf Stelzen Ko Panyee. Immerhin 4000 Leute wohnen mitten auf dieser künstlichen Insel, es gibt einen Fußballplatz und eine Moschee mit goldenen Türmen, denn hier sind alle Moslems. Danach fahren wir wieder zurück ins Hotel. Durch diese Landschaft ganz nah durchzufahren ist schon ein ganz besonderes Erlebnis.

Manop hat ein gutes Restaurant ausgesucht, wo wir wieder bei dezenter Live-Musik gutes thailändisches Essen bekommen. Anschließend werden wir wieder ins Hotel gefahren. Auch dort gibt es Live-Musk, aber in Wirklichkeit ist es Karaoke und durch die Ungeschicklichkeit zu schauen, auf welchen Bildschirm die Musiker schauen, komme ich selber dran und nicht wieder weg, da keiner der 5 Gäste einsteigen will.

Von Chiang Mai zum Queen Sirikit Botanical Garden

Wir haben gestern versucht noch ein Mietauto zu bekommen. Das war aber schwierig und bei Grab gibt es jetzt auch die Möglichkeit einen Fahrer mit Auto stundenweise zu buchen. Wir haben auf 8h einen bestellt und haben ein paar Ziele aus der Runde in unserem Führer angegeben. Keine 5 Sekunden und einer hat schon bestätigt. 2000 Baht für 12 Stunden. Um 7:45 meldet er sich, dass dieser Preis nur für Umland gilt. Berge kosten 3000 Baht. Es geht ein bisschen hin und her und ich bin schon dran zu stornieren. Wenn wir nicht in die hohen Berge fahren, dann bleibt es beim Preis. Geärgert haben wir uns aber schon. Es zeigt sich, dass man für den Besuch des botanischen Gartens, dem die Ehre zugekommen ist, dass er sich nach der Königinmutter nennen darf, mindestens einen halben Tag einplanen sollte.

Der Eintritt ist mit 150 Baht moderat, das Auto kostet 100 extra. Unser Fahrer ist frei. Der Park ist in verschiedene Segmente aufgeteilt. Erst kommt ein 20 Meter hoher Baumwipfelpfad, eine Stahlbrücke, die durch den Dschungel auf einer Ebene führt, auf der man tief unten in den Dschungel sehen kann, aber auch einen guten Blick in die Ferne hat. Durch das Stahlgitter, auf dem wir laufen, kann man auch nach unten schauen und es gibt kleine Aussichtspunkte, die nach vorne und unten verglast sind. Da muss man sich erst einmal dran gewöhnen. Teilweise sind die Aussichtspunkte erklärt, auf welchem Berg welcher König tragisch zu Tode gekommen ist und ab und zu sind auch die Baumarten beschriftet.

In der nächsten Station gibt es riesige Gewächshäuser, die nach verschiedenen Sachgebieten organisiert sind, Es gibt tropischen Regenwald, Wasserpflanzen, Orchideen, Kräuter, Kakteen, Lotus und im Freien einen Rosengarten. Außerdem noch ein äußerst interessantes Haus, zu den Besonderheiten, wie die verschiedenen thailändischen Stämme aussehen mit alten Bildern, sich kleiden, was sie anpflanzen, wo sie her kommen, wie sie wohnen mit gut erklärten Tafel, auch auf englisch. Wir halten uns da ziemlich lange auf. Oben könnte man auch einige der gesehenen Pflanzen kaufen. Als nächstes ist ein Naturwissenschaftsmuseum dran. Das ist ein bisschen mehr für Kinder gemacht, aber es enthält auch einiges Interessantes über die verschiedenen Wald- und Vegetationsarten und wie wichtig Wälder und Bäume gegen Klimawandel sind. Zuletzt noch ein paar Hinweise, was man sonst noch so tun kann, beispielsweise auf Plastik verzichten, was in Thailand schon eher absurd ist. Während bei uns nicht einmal mehr die Ohrenstäbchen und Trinkhalme aus Plastik sein dürfen, ist in Thailand alles aus Plastik. Jeder Tropfen Wasser der getrunken wird, kommt aus einem Plastikbehälter und für alles gibt es eine kostenlose Plastiktüte. Nur bei Decatlon hätten wir die große Werbetasche kaufen müssen.

Die Karte des Parks zeigt außer der Rundstraße, über die unser Fahrer den bezahlten Wagen steuert, ganz viele Wege abseits der Hauptstationen an. Auf meinen elektronischen Karten ist da allerdings auf jeder was anderes zu sehen. Wir verlassen den Wagen und die  „Hauptstraße“ und machen unserm Fahrer verständlich, dass wir uns unten am Ticket-Office wieder treffen. Es führen nun viele kleine angelegte Wege und Treppen und extra aufgebaute Galerien entweder durch dunklen Dschungel mitten unter riesigen Bananenstauden oder Palmwedeln. Schließlich finden wir auch den Ingwer-Garten. Das ist wiederum ein recht großes Areal, auf dem die unterschiedlichsten Sorten Ingwer angebaut werden, teilweise mit schönen Blüten und großen Früchten, die wir Ingwer kaum zugeordnet hätten. Während im oberen Bereich bei dem Steg durch den Dschungel und den Gewächshäusern große Schulklassen und einige Reisegruppen waren, sind wir hier völlig allein. Die Wege sind so gut wie gar nicht beschriftet. Ab und zu ist mal ein Schild mit thailändischen Buchstaben aufgestellt. Wir gehen davon aus, dass alle angelegten Wege auch irgendwohin führen. Das ist aber nicht so, teilweise landet der Weg in ziemlich undurchdringlichem Gelände. Die Gefahr, uns zu verirren, ist gering. Nachdem wir mit ca. 3 Kilometer das Gelände alleine zu Fuß erkundet haben, finden wir auch den Eintrittsbereich. Dort gibt es auf einer schönen Terrasse am Fluß „Mae Sa“ einen Kaffee und einen Butterfly-Pea Saft.

Nachdem wir unsern Fahrer wieder gefunden haben, steuern wir noch eines der kleinen Restaurants an, die teilweise richtig in den Fluss hinein gebaut sind. Das Essen ist aber wirklich nicht verlockend und die Preise schon gar nicht, so belassen wir es dort auch wieder beim Kaffee und einem grünen Tee, der sich als undefinierbares Getränk, irgendwas Grünes mit Milch, herausstellt. Wir lassen uns nach Chiang Mai zurückfahren. Wir waren für den vereinbarten Preis nun ca. 6,5 Stunden und insgesamt 77 km unterwegs. Der botanische Garten liegt auf bis zu 700 Meter hoch und wir haben damit 740 Höhenmeter (größtenteils mit dem Auto) gemacht.

Abends treffen wir uns mit Steffen im Space-Café und er hat im Tamarind-Village reserviert, gehobener Stil, 4 Sterne Hotel mit Restaurant. Direkt am Pool mit dezenter Live-Musik, Jazz Standards mit Gesang-Gitarre Duo. Die Preise sind für thailändische Verhältnisse ebenfalls gehoben und für eine Flasche Chardonnay und drei wirklich sehr schmackhafte Gerichte werde ich diesmal über 100 Euro los. Bescheidet man sich anderweitig mit Wasser als Getränk und einem Hauptgericht so ist es kein Problem für unter 100 Baht sehr gut satt zu werden. So ist in diesem Restaurant, außer dem Personal, auch kein Thailänder zu sehen.

Die letzte Station für heute ist der Night-Market und Dangs Honey Bar. Wir spielen Poolbillard. Trotz der dissonanten Kakophonie der verschiedenen Bars, die versuchen, sich mit der Lautstärke ihrer Musik zu übertreffen, trinken wir noch ein Bier und kommen somit mit der notwendigen Bettschwere in unser Appartement, um trotz schlechter Matratze gut schlafen zu können. Die Wege durch die Stadt haben sich dann auch noch einmal auf 7,7 km summiert.

Chiang Mai – Wiang Kum Kam

Wir haben uns noch einmal mit Steffens Nachbarn zum Mittagessen verabredet. Treffpunkt ist die Metallbrücke. Sie steuern das Lanna Rice Barn, ein Hotel/Restaurant im traditionellen Lanna-Stil an, das sie auch erst vor einigen Wochen entdeckt hatten. Wieder nutzen wir den Vorteil mit zweien, die sich auskennen, viele kleine Gerichte zu bestellen, um so aus verschiedenen Sachen ausprobieren zu können. Anschließend gibt es noch eine Führung durch das Hotel. Alles wirklich in einem unglaublich ruhigen und friedvollen Ambiente. Das Gelände liegt allerdings 27 Meter tiefer als das heutige Chiang Mai, wo wir gerade hergekommen sind und ist damit besonders hochwassergefährdet. Das gesamt Gelände nennt sich Wiang Kum Kam und es war der Platz, wo der Gründerkönig Mengrai von Chiang Mai die erste Befestigung baute, bis es später (wegen der Hochwassergefährdung) in das heutige Chiang Mai verlegt wurde.

Die ältesten Tempel(Ruinen) findet man also hier. Der Wat Chedi Liam ist allerdings noch ein aktiver Tempel. Neben neuen Gebäuden, ein paar Ruinen, einer Garuda Figur ist insbesondere der quadratische Chedi Turm aus dem Jahr 1287 eine besondere Attraktion. Ganz viele Buddhas mit unterschiedlichen Gesten sind enthalten. Der Turm baut sich in 5 Etagen auf. Nach der kleinen Besichtigungstour suchen wir noch ein Café und das erste ist das „Much-Room“ mit pilzförmigen Gebäuden und künstlichem Wasserfall. Wir stellen uns die Frage, ob die Weite des Gartens oder die Form der Gebäude (mushroom) namensgebend sein sollte. Mehrere Männer tragen gerade eine große Kaffeemaschine in ein Auto. Ich deute dies als schlechtes Omen und prognostiziere, dass wir da keinen Kaffee bekommen werden. Das bestätigt sich leider nach wenigen Augenblicken.

Nahe am Bahnhof von Chiang Mai werden wir im Baristo fündig. Die Karte enthält unzählige Kaffeesorten und Röstungen, so dass man viel Zeit da verbringen könnte, um auszuprobieren. An der Metallbrücke springen wir wieder raus und gehen rüber in unser Viertel. Ein Tempel liegt noch auf dem Weg, an dem wir bisher immer nur vorbei sind. Auch hier gibt es wieder versteckte Schätze abseits des tosenden Verkehrs drumherum. In unserem Hochhaus begebe ich mich dann auch noch einmal in den 16. Stock und dort gibt es einen schönen Pool im schwindenden Licht, während die Sonne hinter den gerade noch sichtbaren Bergen versinkt.

Unser Appartement hat eine Waschmaschine und die wird nun genutzt. Ich buche einen Grab Fahrer für morgen, nachdem ich mir den Mietwagen abgeschminkt habe. Dann geht es raus, nochmal schnell schauen, wo es was gutes zu essen gibt, der Weg führt uns zum Antonio, einem sehr gut bewerteten italienischen Restaurant in unmittelbarer Nähe abseits des Rummels in einem schönen großen Vorgarten. Hinter uns sitzt eine Männergruppe und einer der besonders laut zu hören ist, spricht Englisch mit hundertprozentigem Stuttgarter Akzent. Während wir da beim Wein sitzen und gerade meine Pizza serviert wird, wer betritt das Gelände? Bee und Martin, mit denen wir schon den ganzen Tag verbracht hatten. Chiang Mai ist eben doch nur ein Dorf.

Chiang Mai Sonntagsmarkt

Am Sonntag wird in Chiang Mai im Innern der Altstadt ein großer Markt aufgebaut. Da wir heute umziehen mussten, unser schönes Appartement nahe der Tapae Road lief nach einer Nacht nur bis Sonntag und da wir für Sonntag Abend Karten für das Loi Kroh Boxing Stadium bekommen haben, mussten wir dann auch noch am Sonntag bleiben. Da hat es sich dann für uns nicht mehr gelohnt, für die letzten zwei Nächte einen weiteren Ort zu suchen. Wir haben uns so länger im Appartement (Studio365) aufgehalten, wo wir um 12h raus mussten und das neue konnten wir erst um 14h beziehen. Ein kleines Progrämmchen, um die gpx Dateien zu reduzieren, habe ich geschrieben und ein paar Texte. Kurz vor 12h bestelle ich einen Grab Fahrer, der uns auch in der Ecke findet und in seinem SUV auch genügend Platz für unser Gepäck hat. Luftlinie ist das nur ein Kilometer bis zum „The Astra Condo“, ein 16-stockiges Hochhaus neben dem Shangri La Hotel und unten macht es einen imposanten Eindruck. Das Appartement im 8. Stock, das wir mit Key-Locker selbst beziehen können, ist deutlich kleiner, reicht aber, leider etwas schäbig und abgewohnt. Unsere erste Aktivität ist, nach einem Mietwagen für den Folgetag Ausschau zu halten. Aber im Gegensatz zum Überangebot an Hotels, Hostels und Appartements ist das bei Mietwagen nicht ganz so einfach. Ich bekomme verschiedene Absagen.

Wir machen uns zu Fuß zu einem Verleih auf, der gut bewertet wurde und kommen hinter einem Tempel in einem kleinen Wohngebiet mit einfachsten Behausungen an einen kleinen Verkaufsladen. Ich habe mein Wasser vergessen, bekomme da eine Flasche für 5 Baht und frage nach dem Verleih. Der sei im Hinterhof und ein Herr kommt uns entgegen. Keine Mietwagen für Sonntag oder Montag, Dienstag eventuell, ich soll mich Montag Abend melden. Wir tauschen unsere WhatsApp Kontaktdaten aus und dann geht es weiter zum aufbereiteten Kanal Khlong Mae Kia. Der ist schön mit Steinen eigefasst, in dem Blumen, u.a. Sonnenblumen wachsen und auf beiden Seiten gibt es kleine Stände, in denen was verkauft oder zum essen angeboten wird. Erst mussten wir die gleiche Häuserfront von hinten ablaufen, da sah man dann ein bisschen vom Lebensstil und Standard.

Von dort nähern wir uns der Altstadt von der südöstlichen Seite und betreten sie an der Stelle, die das „deutsche Eck“ genannt wird. Wir sehen einige, die sehr deutsch aussehen und schon am frühen Mittag ihr Bier auf dem Tisch haben, aber es sieht jetzt nicht nach typisch deutschen Lokalen aus. Wir bekommen in einem laut Google gut bewerteten Café Mintnimal nach längerer Wartezeit Kaffee und ein süßes Muffin. Eigene Toilette gibt es nicht.

Vor den Toren der Altstadt sind wir am ersten Tempel, dem abgelegenen Wat Puak Chang vorbei gekommen. Kaum ist man weg vom tosenden Verkehr, befindet man sich auf einmal in einem stillen Idyll mit uns als einzigen Besuchern, ein paar Mönchen und einem kleinen Teich mit bunten Koi Fischen. Nun sind wir wieder in der Prapokkloa Road, deren Seiten links und rechts voller Tempel sind, so dass wir nur langsam in Richtung Wochenmarkt vordringen. Wir passieren Wat Jet Lin, mit einem alten Turm und direkt davor riesigen Teakholzstämmen, Wat Muen Tum, wo statt Buddha auf einmal eine grimmige Wächtergestalt in Meditationspose mit Blumen geschmückt ist und Wat Phantao mit einer tollem Teakholz Tempelhalle.

Schließlich erreichen wir Wat Chedi Luang , da wird wieder 50 Baht Eintritt pro Person verlangt. Kinder unter 135 cm sind frei. Den schwachen Witz in die Knie zu gehen, um da durch zu gehen, findet die Dame im Ticket Office spaßig. Neben riesig hohen Gummibäumen, auch „Chiang Mai Landmark Tree“ genannt, gibt es einen kleinen Tempel mit viel Gold, der nur Männern ohne Schuhe vorbehalten ist. An der Haupthalle, wo nur die darin befindlichen Buddhas auf einem Plakat gezeigt werden, wird gebaut. Schließlich kommen wir an den eigentlichen Chedi. Der hätte mal 92 Meter hoch sein sollen, wurde schnell durch Erdbeben zerstört, wurde wieder mit viel Zement teilrenoviert, ist aber immerhin noch eine eindrucksvolle Ruine. Davor posiert eine Dame in traditionellem Kostüm für einen Fotografen.

Natürlich kommen wir wieder an den verschiedensten Buddhas vorbei. Endlich erreichen wir den Sonntagsmarkt, mit unendlich vielen Souvenirläden, kleinen Ständen in denen unterschiedliches Essen angeboten wird.

Auf dem „Drei-Königs-Platz“ ist eine Veranstaltung, auf der schon viele Tänzerinnen auf ihren Einsatz warten. In einem Tempelgelände gibt es ausschließlich was zu essen und wir nehmen ein Pad Tai Nudelgericht aus dem Wok und marschieren erst durch den Wochenmarkt, dann entlang vieler Bars, in denen junge Thailänderinnen auf ihren Einsatz warten. Kurz werde ich gemustert, aber angesichts weiblicher Begleitung ist das Interesse schnell verflogen.

Um 20:30 sind wir zum Muay Thai (Thai-Boxen) verabredet. Direkt vor dem Box-Stadium gibt es wieder ganz viele Bars mit freundlichen Damen. Wir sind in der Bambi-Bar direkt vor dem Gelände verabredet und können dann unsere Plastikstühle mit guter Sicht auf den Boxring einnehmen. Sieben Kämpfe sind geplant. Es gab Kämpfer aus Thailand, den hiesigen Box-Schulen aber auch internationale Besetzung war dabei, insbesondere ein Titelkampf zwischen einem Amerikaner und einem Thailänder. Nach dem fünftem von sieben Kämpfen erlahmt unser Interesse und wir spielen in Dangs Bar noch ein bisschen Pool-Billard.

Ausflug ins Umland von Chiang Mai

Am heutigen Samstag hatten wir das Glück, dass Steffens Nachbarn gerne mit uns einen Ausflug machen wollten. Zuvor sind wir dreimal von unserer Wohnung los getrabt und haben Sachen eingekauft. Erstmal ist meine nunmehr ca. 15 Jahre alte FjälRäven Wanderhose ein Entsorgungsfall geworden. Obwohl mir der Schneider in Bangkok sie nochmal repariert hatte, war sie nun doch am dünnen Stoff immer weiter gerissen. Bei Decathlon gab es preiswerten Ersatz, natürlich nicht in der Qualität. Dann sind wir auf der Suche nach echter Thaiseide (ohne Polyester) endlich fündig geworden.

Dann haben wir uns aufgrund meines durch lange Autofahrten verspannten Rückens zur einer Massage in der Nähe aufgemacht. Die erste war gar nicht so billig, hatte aber keine Termine mehr frei. Bei der zweiten waren wir erfolgreich. Von dort, etwa auf der Höhe der Metallbrücke sind wir dann zu Fuß die 1,5 Kilometer bis zu Steffens Haus gelaufen. Dort kamen wir pünktlich um 14h an und haben uns zu fünft in den Toyota von Martin gesetzt. Die erste Station war die Skugga Kaffee- und Kakaofarm. Es gab dort wirklich fantastische Schokolade in Getränkeform, als Tafel und im Croissant. Nicht der Linie dienlich, aber echt lecker. Auf der Farm werden darüberhinaus verschiedene Früchte angebaut, insbesondere natürlich Kakaobohnen, die dann auch in allen Verarbeitungsschritten hier zu Schokolade werden.

Die nächste Station ist eine Kunstgalerie (Chiang Mai Art Museum). Interessant, dass es so weit draußen ist, aber es ist nicht nur ein Museum mit Kunstgegenständen, sondern ein riesiges Freigelände mit verschiedenen Installationen. Es werden auch Werke aus Workshops mit Kunststudenten aus aller Welt ausgestellt. ein Workshop hat gerade stattgefunden mit Bildern, die alle vom Gelände waren und im Realismus oder Impressionismus gemacht waren. In der nächsten Halle war ganz unterschiedliche thailändische Kunst zu sehen. Zwischen fotorealistisch bis zu surreal war alles dabei. Ein paar Beispiele habe ich hier rein genommen und für 100 Baht pro Person lohnt sich der Besuch auf jeden Fall. Ein schönes Café ist auch dabei.

Das Gelände lädt trotz der Temperatur zum Spaziergang ein. Überall sind Bäume mit knallgelben Blüten, ganze Alleen davon wurden hier angelegt. Vielleicht, weil es sich bei den Workshops so malerisch macht. Im Hintergrund grenzen dann verschiedene Landwirtschaftsgelände an. Da so nah an der Stadt mittlerweile immer mehr Land verkauft und erschlossen wird, kann man sich hier in einer Entfernung von ca. 30 Kilometer von Chiang Mai preiswerte Domizile schaffen. Da es gestern so regnerisch war, ist heute die Luft völlig klar. Eine Seltenheit für den Februar und so kommen wir in den Genuss, endlich mal wirklich was von der Umgebung zu sehen.

Zum Abendessen steuern wir ein chinesisches Restaurant an, was insbesondere von Hiesigen frequentiert wird. Wir sind die einzigen im Lokal mit europäischem Aussehen und da wir mit Bee und Martin sachkundig begleitet sind, wird von allem was ausgewählt, so dass es sich am Ende als zu viel herausstellt. Auf dem Rückweg ist es dunkel und rund um die Metallbrücke ist nun Partystimmung und Musik und nachdem wir noch ein bisschen über den Night-Bazaar spaziert sind, lassen wir den Abend bei Live-Musik in der Boy Blues Bar auf einer Dachterrasse mitten im Night-Bazaar ausklingen.