Von Coimbra nach Lissabon

Für eine Nacht bleiben wir im Hotel Oslo beim Bahnhof, was wir schon zuvor in Erwägung gezogen hatten. Die Zimmer sind sehr beengt, aber das Frühstück ist sehr gut. Da unser Zug erst um 11:35 fährt, nutzen wir den Vormittag, um die alte Kathedrale auch noch einmal von innen zu betrachten und sehen den Kreuzgang diesmal von unten. Die Kathedrale selbst enthält viele Gemälde und neben einem Goldaltar auch eine Kapelle mit kunstvollen Steinstatuen, 10 Jüngern, Evangelisten, Jungfrau und ihr Sohn. Auch die heilig gesprochene Königin Isabel hat als Patronin hier ein Gemälde bekommen und der Chef-Inquisitor hat auch viele Gutes für diese Kirche getan.

Auf dem Weg hoch zur Kathedrale ist ein Denkmal für eine Fado-Sängerin aufgestellt und auf dem Weg zurück entdecken wir, dass Schleich jetzt auch alle Propanten aus Harry-Potter-Filmen als Spielfiguren anbietet.

Zunächst geht die Regionalbahn nach Coimbra B und mit 6 Minuten Verspätung mit dem IC in 2 Stunden bis Lissabon Santa Apolonia. Dort sind es noch 2 Stationen mit der Metro und weitere 5 MInuten zu Fuß. Kurz nach 14:30 beziehen wir das diesmal sehr schöne großzügige Appartement, neu renoviert, lärmisoliert mit Aussicht und Balkon.

Bei einem ersten Rundgang über knapp 5 km kommen wir zunächst an den zentralen Praco do Comércio, sehen in der Ferne Brücke und Jesus-Statue. Wir finden die umgebauten Markthallen und die Barockkirche Sao Paolo mit einem interessanten perspektivischen Freskengemälde über die ganze Decke.

Die Suche nach einem Supermarkt erweist sich als schwierig. Zuletzt finden wir einen kleinen in unserer Nähe. Oft sind es eigentlich Souvenirshops mit Getränke- und Früchteangebot.

Auf der Suche finden wir den Lift zur Aussichtsplattform und auf dem Praça Dom Pedro IV suggerieren die Pflastersteine Wellen. Die vollbesetzte Straßenbahn 28 fährt im Stau mit. Da sie durch die ganze Stadt fährt, ist sie bei Touristen sehr begehrt.

Es ist heute sehr heiß und die Kleidung sommerlich. Das Appartement ist schon richtig warm geworden und mit sanft einsetzendem Abendwind können wir ein bisschen mit Luft kühlen. Das Essensangebot in unserer Umgebung ist riesig. Geht man durch die meist breiten Einkaufs-/Prachtstraßen, wird man vor jedem Restaurant angesprochen. Wir folgen einer Empfehlung um die nächste Ecke mit ganz großartigem Garnelenrisotto.

Von Óbidos nach Coimbra

Nachdem ich nach dem Frühstücken noch den Beitrag von gestern geschrieben habe, sind wir in unser Auto, was diesmal direkt vor der Tür geparkt war, wieder Richtung Norden gefahren. Die Orte Fatima und Tomar haben wir auf unserer Fahrt nach Süden ausgelassen. Eigentlich war die Idee den Wagen in Lissabon abzugeben, aber für One Way werden zusätzliche 150€ fällig. Wir beschließen, das Auto wieder in Coimbra abzugeben und auf dem Weg liegen die beiden Orte.

Fatima ist in verschiedener Hinsicht faszinierend. Nachdem drei Hirtenkinder eine Marienerscheinung hatten, ist hier in den letzten gut 100 Jahren eine monumentale Industrie entstanden, die alle Größenordnungen sprengt. Eine der größten Kirchen mit Fassungsvermögen für 9.000 Menschen, auf dem Platz zwischen den Kirchen Platz für 250.000 Menschen, am Tag der Eröffnung der neuen Kirche 500.000 Menschen.

Die Gräber der Hirtenkinder sind in der Basilika (der etwas älteren Kirche) und bei der Erscheinungskapelle (der ersten Kirche) ist die Stelle der „ursprünglichen“ Erscheinung mit einer Marienfigur im geschützten Glaskasten markiert. Ein Pfad für Büßer, der auf den Knien (meist mit Knieschützern) begangen wird, eine Verbrennungsanlage für Wachs und Kerzen, die um die Ecke preiswert in allen Größen gekauft werden können.

Etwas außerhalb finden sich dann weitere Souvenirläden; dabei sticht ein ganz besonderer Kreuzgang hervor, in dem sicher an die 100 Kleinstgeschäfte sind, die alle das Gleiche haben. Heiligenfiguren, Marienfiguren, Wachskerzen und besonders interessant Wachskörperteile, Beine, Arme, Köpfe, die man wohl im Feuer opfern kann. Da es leider keinen Rücken gab und ich der Sache ohnehin etwas skeptisch gegenüberstand, habe ich für heute auf Opfergaben verzichtet.

Von Fatima geht es weiter nach Tomar. Auch die Sehenswürdigkeiten dort sind monumental. Das Templer-Kastell und das angebaute Christuskonvent sind ein riesiges Areal. Ein als Templerritter Verkleideter weist uns den Weg in die Ruine der Templerburg. Die wesentliche Information, dass der Eingang zum Christuskonvent auf die Nord-Seite verlegt ist (also einmal außen rum), erschließt sich uns sukzessive nach Studium nicht ganz eindeutiger Wegweiser.

Nachdem die Templer vernichtet wurden, gab es in Portugal mit dem Christusorden einen Neuanfang. Das Konvent und Kloster sprengt in Größe und Prächtigkeit alles bisher Gesehene. Es gibt nicht nur einen oder zwei Kreuzgänge, sondern ein ganzes Labyrinth davon. Insgesamt sind es acht, aber weiß nie so ganz genau, wo man sich nun wieder befindet.

Das bislang selten wahrgenommene Wort Manuelinik begegnet uns hier überall. Das Fenster mit den steinernen Verzierungen in diesem Stil der Spätgotik ist dafür herausragendes Beispiel. Die irrsinnig langen Gänge in T-Form sind das Dormitorium der Mönche. Die zentrale Kirche ist rund und die Säulen sind mit unzähligen Verzierungen und ikonischen Figuren aufgebaut.

Im Rundgang sind viele Bilder mit neutestamentlichen Geschichten. Auf Schildern ist zweisprachig (portugiesisch, englisch) gut erklärt, was zu finden ist. Wenn man alles liest und alles anschaut, dann kann man hier viel Zeit verbringen. Wir brauchen zwei Stunden und bekommen in der Klostercafeteria Kaffee und einen kleinen Snack und sind die einzigen Gäste.

211 km sind heute auf der Uhr und es ist nicht so ganz erkennbar, wieviel davon in Fatima und Tomar tatsächlich zu Fuß bewältigt worden sind. Ein paar Kilometer kommen schon zusammen. Während es gestern schon warm wurde, war es heute heiß mit entsprechender Intensität der Sonne.

Von Coimbra nach Nazaré

Mit unserem Mietwagen brechen wir von Coimbra aus um dem Mondego bis zur Mündung zu folgen. Dort, in Figueira da , fließt der Fluss unter einer monumentalen Brücke in den Atlantik. Die Mole neben dem riesigen Strand wird von großen Wellen umspült. Immer wieder schafft es ein Brecher über riesigen Betonhindernisse auf die Mole. Alle Badeflaggen sind auf rot, aber in einer kleinen, etwas geschützteren Bucht, neben der Mündung, wagen sich ein paar Kinder ins wahrscheinlich ziemlich kalte Wasser. Wir haben zumindest alle unsere Jacken an.

Der Ort ist darüberhinaus für Salzgewinnung bekannt und über einen sehr holprigen Feldweg finden wir den Weg zum leider geschlossenen Salzmuseum. Dort können wir, weitgehend uninformiert, einige Salzgewinnungsbecken sehen. Auf der Küstenstraße geht es durch eher eintönige Dünenlandschaft langsam voran. Gegenüber gestern hat es aufgeklart, der Wind wird aber immer stärker.

Bei São Pedro de Moel staut sich der Verkehr. Anlass sind die wilden Klippen mit Wellen, Strand und Brandung. Auf einem der vielen Parkplätze legen wir dann auch einen Stopp für ein paar Fotos ein.

Bei Nazaré ist der Himmel schon wieder ziemlich bewölkt. Nach etwas komplizierter Navigation konnten wir unser Appartement in einem eher seelenlosen Haus mitten in der Altstadt im oberen Teil beziehen. Genügend Zeit um noch einen Spaziergang bis zur Hauptsehenswürdigkeit des Ortes zu machen, dem Fort mit Leuchtturm draußen am Kap. Dort gibt es faszinierende Panoramen aber die ganz großen Wellen sind schon wieder weg. Unsere Wellen hier gehen aber schon so auf 2-3 Meter. Keine Bedingungen bei denen man gerne ins Wasser steigt.

Abends ist der Ort ziemlich ausgestorben und einige Restaurants haben geschlossen. Wir haben Hunger und bekommen im Mili mit Wurzeln in Bangladesh unser bislang preiswertestes Essen in Portugal, ein Curry mit Reis und Gemüse. Weil wir gut 10% Trinkgeld geben bekommen wir als Dank noch jeder ein kleines Bier mit auf den Weg.

Der Weg von Coimbra nach Nazaré war über teilweise rechte bescheidene Strässchen ohne Maut ca. 130 km lang. Ungefähr 5 km sind wir gegangen.

Rund um Coimbra

Um auch in die, durch öffentlichen Nahverkehr weniger gut erschlossene Gebiete zu kommen, haben wir uns heute ein Auto gemietet, was wir in ein paar Tagen wieder in Lissabon abgeben sollen. Leider ist es heute wieder ziemlich bewölkt und es regnet immer wieder ein paar Tropfen. Der Autovermieter stellt bereits erste braune Tropfen auf dem Auto fest und meinte, eben wäre es noch sauber gewesen. Das ist der Sahara Staub und der ist hier wirklich rot. Sofort sichtbar auf Jacke, Rucksack und eben unserem Hyundai Kuai. Nach kurzer Zeit ist unser neuer Wagen völlig verdreckt.

Zunächst steuern wir die Kleinstadt Penacova an, mit großartigem Blick über das Tal des Mondego, der später durch Coimbra fliesst. Google steuert uns über eine größere Nationalstraße und deshalb sind wir schnell da.

Das Kloster „Mosteiro de Lorvão“ über winzige Sträßchen zu finden ist dann schon etwas schwieriger. Im 19. Jahrhundert enteignet, bewohnt bis die letzte Nonne gestorben war und jetzt wieder mit EU Geldern sukzessive renoviert ist es wieder in einem guten Zustand aber es wird immer weiter restauriert.

Auf dem Hügel bei einem kleinen Dörfchen gibt es ausgediente Windmühlen zu sehen (Moinhos de Gavinhos). Ein Generator erzeugt Strom, für was ist unklar, denn da oben ist nur eine kleines Freizeitgelände. In der Ferne drehen sich die modernen Varianten der Windräder.

Über super steile kleine Wege kommen wir wieder zur N235, die ebenfalls über viele Kurven nach Luso führt. Da kommt das Wasser her, was man überall in Plastikflaschen findet, es gibt ein, mit EU Geld restauriertes Thermalbad, aber sonst ist der Ort nicht sehr interessant. Wir suchen den Mata Nacional do Bussaco. Google leitet uns über eine winzige Anwohnerstraße, die deutlich über 30% Steigung hat und lässt uns dann entlang zwei Serpentinen auf der Fahrstraße laufen, bis wir einen Eingang des Parks finden.

Der Park hat einen alten faszinierenden Baumbestand, uns begrüßen einige Korkeichen. Für Fußgänger ist der Eintritt frei und wir folgen einer Komoot Wanderung, die an allen Quellen, Treppen, Kreuzwegstationen und natürlich der größten Attraktion, dem Bussaco Palast, vorbei führt. Der Palast wird seit Abschaffung der Monarchie als Hotel genutzt. Vom letzten König Karl I wurde er für seine Gattin errichtet. Etwa 10 Kilometer lang durchqueren wir das Gelände und finden den Rückweg dann diesmal direkt zu unserem Parkplatz. Das Wetter hält und das steile Gelände ist ein tolles Wandergelände.

Es ist nun schon später Nachmittag aber wir entschließen uns dennoch bis hoch zum Stausee des Mondego zu fahren und von der riesigen Betonmauer dann abwärts zunächst der N2 entlang des Mondego zu folgen. Die N2 ist eine der „Nationalstraßen, die durch das ganze Land führen. Wir könnten ihr bis nach Faro folgen. Wir bleiben aber beim Fluss und wir folgen dann der kurvigen N110 mit vielen Blicken über das enge Flusstal bis nach Coimbra.

Nach etwas Recherche finden wir heute wieder ein ursprüngliches portugiesisches Restaurant mit einfacher Einrichtung einer langen gedeckten Tafel für offensichtlich eine etwas größere Gesellschaft. Und einen freien Tisch für zwei, an den wir sofort gesetzt werden. Englisch wird hier eher nicht gesprochen und wir bekommen mal wieder von feinstem Fisch und guten Wein.

Insgesamt waren wir ca. 140 km unterwegs und davon gut 10 km zu Fuß.

In Coimbra

Die Universität stellt verschiedene Räume für Besichtigungen zur Verfügung und verschiedene Programme, für sie zu bezahlen. Mit 13,40€ ohne Führung wählen wir das günstigste Modul, in dem ein kleines Museum mit studentischen Artefakten, das Chemielabor, die Barockbibliothek, die Kapelle und der Königspalast enthalten sind.

Auf dem Weg zum Universitätshügel entdecken wir eine ziemlich bewachsene kleine Kirche, die uns gestern nicht aufgefallen war, ein elektrisch fahrendes Tuk Tuk, riesige Meringebälle, die hier eine Spezialität zu sein scheinen und schließlich hat auch Bardalo II wieder eine Wand direkt neben dem Chemielabor verziert.

In der Ausstellung gibt es Informationen zur Universität, aber auch zu portugiesischen Entdeckungen, insbesondere Aktivitäten der Jesuiten in Südamerika und Fernost sind sehr ausführlich gewürdigt. Außerdem werden in einem großen Raum viele Messinstrumente und deren Entwicklung über die Zeit präsentiert. Uns drängt die Zeit allerdings ein bisschen, denn wir müssen Punkt 12h vor der Bibliothek stehen. Durch das Tor und über den Universitätsplatz sind es ein paar Minuten zu laufen.

Bei der Barock-Bibliothek mit 60.000 Bänden aus vielen Jahrhunderten ist alles exakt geregelt. In dem eigentlichen Prachtsaal mit Gemälden, Vertäfelungen und Verzierungen im dritten Stock sind Aufnahmen verboten und wir halten uns auch dran. Interessant neben der Inhalte ist, was alles getan wird, um die Bücher vor Schädlingen zu schützen. Beispielsweise halten sie eine Fledermauskolonie, um Schädlinge zu jagen. Dafür müssen die Tische nachts mit Leder bedeckt werden, um sie vor Fledermausexkrementen zu schützen.

In der mit Kacheln ausgefliesten Kapelle in der Universität ist fotografieren wieder erlaubt. Es ist ein riesige Orgel eingebaut, die da eigentlich nicht rein gehört. Auf dem Platz ist ein Gruppe Studentinnen und ein Student in schwarzen Umhängen und mit Krawatte und Kostüm/Anzug korrekt gekleidet und sie werden für professionelle Fotos drapiert.

Nach einem Kaffee in der kleinen Mensa steuern wir den riesigen botanischen Garten an, in dem man sich Stunden aufhalten kann. Neben Orangen und Zitronen gibt es die verschiedensten Varianten von riesigen Banjanbäumen und einen ganz großen Bambusbereich. Unten angekommen sehen wir eine Museums-Tram und den aktuellen elektrifizierten Kleinbus, der gerade so durch die engen Straßen passt.

Durch die monumentale Baustelle entlang des Ufers kommen wir zum Mondego Fluss und können diese über die Fußgängerbrücke queren. Der Weg führt durch verschiedene Parkanlagen, die mit vielen kleinen Kindern bevölkert sind.

Von der Brücke bietet sich ein Blick über die Hügel Coimbras. Unser Ziel ist ein weiterer Garten mit verschiedenen Brunnen und dem wenig spektakulären Treffpunkt von Dom Pedro und Ines, dem Paar was nicht nur romantische Legende ist. Leider ergeben die historischen Fakten und die tragischen Verwicklungen keine sehr schöne Geschichte. Schließlich lässt Alfonso I, der Vater von Dom Pedro, Ines ermorden. Das führt zu einigen kriegerischen Auseinandersetzungen und der Rache an den Mördern nach Thronbesteigung durch Dom Pedro. Stoff für viele Legenden, Literatur, Oper, Theater.

Es gibt viele kleine Wege und Blicke auf die andere Seite des Flusses und einen Golfplatz, der da mit eingebaut wurde. Es ist zwar nichts los in der Bar im Golfplatz, aber die Dame scheint mit dem Andrang einer ganzen Familie, die alle Eis aus der Tiefkühltruhe wollen, völlig überfordert zu sein. Wir machen uns auf den Rückweg und dann ist auch schon bald Zeit für das Abendessen. Diesmal suchen wir einen recht hoch bewerteten Italiener „Il Tartufo“ auf. Wir werden freundlich empfangen, aber gegenüber der Erfahrung von gestern fällt das doch erheblich ab.

Unser Zimmer in der Altstadt erweist sich heute als nicht so schön. Vor der Santa Cruz Kirche treffen sich die Studenten nachts zu einer recht lärmhaften Veranstaltung. Deshalb schlafen wir trotz unserer ausgedehnten Spaziergänge mit über 11km und 245 Höhenmeter nicht ganz so gut.

Von Porto nach Coimbra

Heute haben wir unsere Zelte in Porto abgebrochen oder sind besser aus dem Appartement ausgecheckt und mit dem Zug nach Coimbra gefahren. Die Buchung auf dem Portal der portugiesischen Bahn war, nachdem ich unzählige Details bei der Registrierung angeben musste, dann relativ einfach. Im Preis von 14,60€ ist der Sitzplatz inklusive. Von São Bento geht es pünktlich in 4 Minuten mit der kleinen Bahn bis zum großen Bahnhof Campanha, wo viele Touristen auf dem Gleis warten, um den gleichen Zug Richtung Lissabon zu besteigen. Die Fahrt bis Coimbra dauert von hier mit dem IC ca. 1 Stunde und 15 Minuten.

Unser Wagon ist dennoch keineswegs überfüllt und jeder findet seinen Platz, wenngleich ein Reisegrüppchen dafür eine ganze Zeit lang braucht. Den Douro kann man dann zwischen verschiedenen Tunneln noch einmal aus dem Fenster sehen.

Vor Aveiro bekommen wir auch einmal die Dünen und die hohen Wellen des Atlantik zu sehen, bis wir durch Hügellandschaft den Bahnhof Coimbra-B außerhalb erreichen. Von dort sind es wieder 4 Minuten Fahrt mit einem kleinen Zug bis Coimbra in die Stadt. Dieser Zug wartet bereits an einem andern Gleis und wir erreichen ihn zügig gehend, denn unser IC war 10 Minuten verspätet. Also das gibt es auch hier.

In weiteren 5 Minuten erreichen wir unser Zimmer im Charme 19 und können bereits kurz nach 12h einchecken. Unser Zimmer im Altstadthaus ist groß und einwandfrei renoviert, inklusive eines großen modernen Bades. Die vier Fenster gehen auf die kleine Altstadtstrasse. Das ist ok, aber genau gegenüber renoviert einer bei offenem Fenster und kann das nicht, ohne die ganze Zeit sehr laute portugiesische Musik zu hören.

Wir flüchten schnell wieder und starten zu einem Rundgang durch die Altstadt, die auch wieder mit Kirchen übersät ist. Wir wohnen direkt bei Santa Cruz, ein Platz weiter findet sich São Tiago, dann den Hügel ein Stück hoch die alte Kathedrale Sé Vehla und auf dem Universitätshügel dann in moderner weißer Fassade die neue Kathedrale Sé Nova und direkt daneben im Ensembles die Capela do Tesoureiro. Die Attraktion ist hier die erste und zeitweise einzige Universität Portugals. Knapp 30.000 Studenten sind hier eingeschrieben und das prägt das Stadtbild recht deutlich.

Besonders schön ist der große helle Platz „Paço das Escoloas“ mit Blick auf den Fluss auf der einen Seite und dem Königspalast auf der anderen. Rechter Hand ist hier die juristische Fakultät. Etwas tiefer gelegen in den Altstadtgässchen finden wir auch das Eingangstor zur Fakultät für Psychologie. Oben auf dem Hügel sind Naturwissenschaften und Medizin angesiedelt.

Es gibt sehr viele Baustellen in der Stadt und unterhalb des Krans, der auf der Rückseite des Königspalastes angebracht ist, haben wir eine schöne Aussicht auf die Kathedrale und den Kreuzgang des angeschlossenen Klosters. Wir laufen dann noch weiter durch einige der vielen engen und steilen Sträßchen der Altstadt, kommen an den Markthallen vorbei in deren Nähe dann die gelben Türme im Garten „Jardim de Manga“ zu sehen ist.

Den Abend lassen wir in der Taberna d‘Almedina ausklingen. Perfekter Octopus mit Spinat und Weißweinempfehlung. Von Porto nach Coimbra waren es 116 km mit der Bahn. Bei unserem kleinen Spaziergang durch Coimbra haben wir 8 km angesammelt und auch wenn es sich sehr steil und hügelig angefühlt hat, waren es nur 130 gemessene Höhenmeter.