Hoch zur Hochplatte

Heute haben wir die Räder gegen die Wanderschuhe getauscht. Mit der recht gemütlichen Sesselbahn in Marquartstein geht es von gut 500 Meter auf gut 1000 Meter hoch. Da es hier mal wieder richtige Berge sind habe ich mich entschlossen meine richtigen Bergstiefel zum Einsatz zu bringen. Keine gute Idee, wie sich nach ca. 500 Metern Fußmarsch herausstellt. Innerhalb von kürzester Zeit lösen sich die Sohlen vom Schuh. Völlig poröses Gummi löst sich völlig auf. Das Aufsichtspersonal sowohl an der Bergstation, als auch wieder unten an der Talstation ist sehr freundlich und lässt uns runter und wieder hoch fahren, ohne dass wir noch einmal neu bezahlen müssen. Im Auto haben ich noch die kurzen Sportiva Schuhe. Mit denen mache ich einen neuen Versuch und so sind wir erst 1,5 Stunden später wieder am Start.

Einige interessante Pflanzen, gibt es zu entdecken auch der blaue Faserenzian wächst am Wegesrand und natürlich gibt es eine umfassende Weidewirtschaft als zwingende Notwendigkeit die Kulturlandschaft in dieser Form zu erhalten. Umso mehr sind die Landwirte besorgt, dass unbejagte Wolfsvermehrung zur ernstzunehmenden Bedrohung wird.

Der Forstweg führt ca. 300 Höhenmeter ziemlich steil nach oben. Ein paar E-Biker überholen uns aber es sind auch echte Radler unterwegs. Kurz nach der ersten kleinen Hütte mit ersten großartigen Blicken auf die Ebene und den Chiemsee biegen wir auf einen schmalen Pfad ab, der über weitere 200 Höhenmeter sehr sehr steil. Bis zur Hochplatte führt. Dort gibt es ein Gipfelkreuz mit Gipfelbuch und einen fantastischen freien Blick in alle Himmelsrichtungen. Über einen weiteren steilen Pfad, ein bisschen rutschig über feuchte Steine geht es wieder zur Forststraße und von dort noch zwanzig Minuten bis zur Piesenhausener Hochalm. Die machen zwar gerade Pause aber nachdem wir unsere mitgebrachten Brötchen vertilgen, gibt es dann doch noch ein Haferl Kaffee und zwei leckere Kuchen. Den Abstieg wählen wir wieder einen andern Weg durch den Wald bis wir wieder auf die Forststraße zurück kommen.

Das Aufsichtspersonal sowohl oben als auch unten erinnert sich noch an meine zerfetzten Bergschuhe und freut sich, dass sich die Tour für uns doch noch gelohnt hat und ich bedanke mich, dass beide so freundlich waren.

10 km sind auf diese Weise zusammen gekommen und 630 Höhenmeter aber wir äußerst schweißtreibend erklommen. Die Aussichten aus verschiedenen Perspektiven auf Chiemsee und das Tal der Tiroler Aachen ist großartig. Das ist den Muskelkater, der sich schon abzeichnet, auf jeden Fall wert.

Der Tag wird gekrönt durch die Einladung zum Grillen, alles perfekt auf den Punkt und großartiger Wein aus dem Weingut Chateaux Moyau. Auch wenn diese Weine sich nicht im unteren Supermakrt Regal finden so lohnt sich doch jeder Cent.

Rund um den Chiemsee

Es ist Sonntag, der Himmel ist blau mit ein paar weißen Wölkchen, die Temperatur ist angenehm (nicht zu heiß). Wir haben die Räder dabei, sind in einem Hotel bei Grassau und machen uns zur Umrundung des Chiemsees auf.

Wir starten am Hotel Weßner Hof in der Nähe von Grassau. Die Wege sind gut ausgeschildert. Nicht so toll ist der hohe Anteil der Schotter- bzw. Splitpassagen. Die Breite der Wege wird dem hohen Radverkehrsaufkommen mit sehr vielen mopedähnlichen E-Bikes häufig nicht gerecht.

Dafür werden wir mit wunderschönen Ausblicken rund um den See und auf die Inseln belohnt. In Ufernähe sind Restaurants und Cafés bestens besucht und erst in Grabenstätt, nicht direkt am Wasser, finden wir ein kleines Café mit Milchkaffee und Kuchen. Die Wiesen sind hier doch deutlich grüner und saftiger als wir das aus der ausgetrockneten Rheinebene kennen und die Wassermengen sind reichlich.

Insgesamt haben sich 72 km angesammelt, nachdem wir in Übersee nochmal ganz vorne an den Strand gefahren und haben beobachtet, wie sich einer recht langsam ins Wasser bewegt. Die Höhenmeter sind natürlich weitgehend vernachlässigter.

Von Mespelbrunn nach Aschaffenburg

Auch das Frühstück im Landhotel Müller super. Wir tun uns noch ein bisschen schwer aber um 10h geht es los. Der Spessart erweist sich als ziemlich welliges Gelände und ich muss um in meinem eigenen Temp bleiben zu könne ein bisschen hinterher fahren. Auch nach Alzenau finden wir fast überall gute Radwege, die allerdings teilweise ziemliche Steigungen haben.

Auf dem Weg kommen wir am Kreuzweg zwischen Alzenau und Kälberau vorbei, mit hier dem kunstvollen Bildstock „Grablegung Christi“. Auf dem Radweg kommen wir noch an sieben weiteren Bildstöcken vorbei. In Alzenau gibt es schöne Blicke auf die Burg, die aber wohl aktuell nicht besichtigt werden kann. Im Restaurant „la Taverna“ ist ein Tisch im Schatten auf der Terrasse reserviert, ebenfalls eine gute Wahl.

Nach dem ausgiebigen Mittagessen sind es dann nur noch gut 20 Kilometer bis zum Biergarten im Schönbüsch mit nur noch wenigen Hügeln und dort lassen wir den gelungenen Ausflug nach 57 Kilometern und 471 Höhenmetern auch ausklingen.

Von Aschaffenburg nach Mespelbrunn

Die Firma hat sich eine schöne Sache ausgedacht, Bonbons für Mitarbeitende, das sind verschiedene Aktionen, Weinproben / Weinwanderungen, Flugsimulator, Golfen, …. Ein Bonbon war eine Rennradtour durch den Spessart. Mit nur drei Anmeldungen waren wir eine ziemlich kleine Gruppe, so dass wir das Wochenende sehr individuell gestalten konnten.

Wir haben uns im schönen Schönbüsch Park im Restaurant getroffen. Auf großzügigem Parkplatz gab es um 10:30 noch viele Plätze im Schatten und wir sind dann den wunderschönen Mainradweg bis Miltenberg gefahren. Viele kleine Restaurants laden zur Rast ein und kurz vor Miltenberg haben sind wir dann auch eingekehrt. Nach Miltenberg ging’s auf der andern Mainseite ein Stück zurück und nach ein paar Kilometern auf befahrener Straße finden schöne einsame Radwege, auf denen wir allerdings schon ein bisschen klettern müssen, bis wir das malerische Schloss in Mespelbrunn erreichen.

Das Schloss in Mespelbrunn ist nur mit Führung zu besichtigen. Der Schlossführer erzählt unserer kleinen Gruppe, verstärkt durch ein weiteres Paar, einige interessante Anekdoten über das Schloss, was seit Ende des 16. Jahrhundert im Familienbesitz ist.

Beispielsweise, dass tanzen und ballspielen früher gemeinsam stattgefunden hat, deshalb heißt ein Ball heute Ball und das konnte stattfinden nachdem die Tafel (auf der zuvor getafelt wurde) aufgehoben und weggetragen wurde. Bei den Waffen wurde erklärt, dass bei den alten Gewehren (5 Kilo schwer) die Lunte angezündet werden musste, möglichst gegen den Wind, damit das Wild nicht Lunte riecht. Wildsäue wurden in einer Treibjagd gehetzt und dann mit dem Spieß erlöst und schreien dann, wie ein Schwein am Spieß. Spieß tragen im Übrigen auch die Spießbürger, die mit dem Haken am Spieß die Ritter vom hohen Ross runterholen. Schließlich gab es beim Himmelbett, der ursprünglich gegen von oben kommendes Ungeziefer schützen sollte, eine hohe Kante auf der die Wertsachen abgelegt wurden.

Seit im Jahre 1958 der Film das Wirtshaus am Spessart gedreht wurde, wurde dann natürlich auch das Schloss wesentlich bekannter.

Zum wunderschön gelegenen Landhotel Müller am Ortsausgang von Mespelbrunn gehts noch ein Stück weiter bergauf und weil wir uns noch ein bisschen verfahren landen wir ganz zum Schluss noch einmal auf einer richtig steilen Stichstraße. So sammeln wir auf 79 Kilometern 580 Höhenmeter.

Im Hotel, saubere und großzügige Zimmer, bekommen wir dann abends hervorragende regionale Wildgerichte mit fränkischem Spätburgunder. Ein sehr gelungener Abend mit Ausklang in der Hotelbar.

Wandern in der fränkischen Schweiz

Mit vielen Pausen und gemütlichem Tempo haben wir heute die Gegend um Obertrubach in der fränkischen Schweiz erkundet.

Tolle Felsformationen, ein paar Burgruinen und gemäßigtes Terrain. Geht zwar immer wieder steil hoch und runter aber nur über kurze Passagen, da die Höhenunterschiede nicht sehr groß sind.

Von Bayreuth nach Bamberg

Nach der Zwischenetappe Bayreuth geht es heute nach Bamberg. Um dem Pfeifen am Rad nachzugehen suche ich nach einem Radhändler in der Nähe meines Cousins. Aber während ich hinfahre höre ich absolut nichts. Außerdem steht direkt an der Tür, dass er leider keine Räder zur Reparatur annehmen kann (die ganze Woche nicht). Also umgezogen, Sachen gepackt und verspätet losgefahren.

Die Strecke nach Bamberg führt erfreulicher Weise nur über wenige große Straßen. Meist kleine Nebenwege oder Radwege aber auf den 60 Kilometern summieren sich 700 Höhenmeter. Das Pfeifen und die Störgeräusche kommen leider immer wieder sporadisch und ich kann das Problem nicht finden.

Es sind die Nordausläufer der fränkischen Schweiz und es gibt in den vielen Dörfern, die ich durchquere, einige Gasthäuser, insbesondere entlang der Brauereistraße. Aber Montag ist traditioneller Ruhetag und ich finde in keinem dieser Dörfchen ein Geschäft. So komme ich mit leeren Flaschen und viel Durst in Bamberg an.

In Bamberg angekommen gibt es endlich den ersehnten Käsekuchen mit Kaffee und einem großen Cola. Dabei finde ich ein nettes kleines Hotel über Hotelportal, rufe aber direkt an. Die Dame an der Rezeption gibt viele Tipps, es sei so schön, da könne man die Seele baumeln lassen. Ich bin nicht der Einzige, der das in den mittelalterlichen Gassen und auf den vielen malerischen Brücken mit Blick auf Klein Venedig tut.

Streifzug durch Bamberg

Dann steht der kurze Anstieg zum Domberg an. Da gehe ich trotz Mundbedeckungspflicht und Kopfbedeckungsverbot hinein, nehme mein Kappe ab und setze mir die Maske auf. Vor dem Bamberger Reiter, den ich gerade fotografiere, fragte mich eine Dame ob er das sei.

Dom, Reiter, Rosengarten

Gegenüber ist der traumhafte Rosengarten mit Blick über die Stadt. Es tröpfelte ein bisschen und klart gerade wieder auf. Ich finde noch ein paar Motive, bekomme super Pizza im Little Italy und finde einen kleinen Biergarten direkt an der Regnitz in dem ich Zeit, Muße und ein leckeres Bamberger Lager habe, also alle Voraussetzungen für diesen Bericht.

Von Hof nach Bayreuth

Heute habe ich den Plan geändert und mich zum Besuch in Bayreuth entschieden. Die Strecke führt teilweise durch Ausläufer des Fichtelgebirge über winzige Sträßchen mit weiterhin viel Auf und Ab. Es gibt Wald und Felder zu sehen und eigentlich durchweg Windräder. Schon fast schwierig eine Perspektive zu finden auf der keins mit drauf ist.

Zwischen Hof und Bayreuth

Bad Berneck im Fichtelgebirge bietet ein bisschen Abwechslung. Es gibt Marmorkuchen und Milchkaffee und so geht es mit neuer Kraft auf die letzten Kilometer. Insgesamt werden es 60 bei 800 Höhenmetern. Leider pfeift etwas am Rad ich vermute es liegt an den Bremsen, finde es aber nicht.