Zum Flughafen SFO

Um 11h war ich heute mit dem Mechaniker bei der Bike Station in Santa Cruz verabredet. Er hat einen großen Karton vorbereitet und schraubt alles auseinander und ummantelt es mit Verpackungsmaterial. Ich habe ihm genau zugeschaut und hoffe, dass ich es wieder zusammen geschraubt bekomme, denn die Übung zusammen und wieder auseinander zu schrauben steht mir jetzt zweimal bevor.

In meinem Hotel gab es noch ein kleines Frühstück. Mit einem Holländer habe ich mich dabei unterhalten, der mit seinem VW-Bus, den er per Schiff nach Amerika transportiert hat und mit dem er von Kanada bis nach Panama fährt.

Im Anschluss bin ich nach San Francisco zu meinem Hotel in der Nähe des Flughafens gefahren, habe das ganze Zeug insbesondere den großen Karton in mein Zimmer geladen, das Auto vollgetankt und es an der Mietwagenstation am Flughafen abgegeben. Genau 2100 Meilen war ich mit dem Jeep unterwegs. Die Abgabe hat eine Minute gedauert aber von dort wieder zurück zukommen war eine kleine Herausforderung, bis ich den Shuttlebus zum Hotel zurück gefunden habe. Das Bildmaterial fällt heute wenig spektakulär aus.

Von Santa Clara nach Santa Cruz 

Zunächst habe ich mich heute noch eine ganze Zeit im Hotel aufgehalten, habe an meinem Konzept geschrieben, gelesen und im Hotel ein Sandwich gefrühstückt.

Dann bin ich zu einer vollkommen idiotischen Aktion aufgebrochen. Ich hatte irgendwo gesehen, dass der Mission Peak eine tolle Aussicht über die Bucht von San José und die anliegenden Städte bieten soll. Meinem Google Navigationssystem bin ich dann auch brav gefolgt und landete auf einer Straße, die hoch in die Berge ging und die so eng war, dass zwei Autos nicht  aneinander vorbei kamen. Höchstgeschwindigkeit war zehn Meilen. Oben angekommen, war dann schlicht und ergreifend nichts, es gab da nur Ranches und Viehwiesen, die umzäunt waren. Man konnte nicht auf die Spitze laufen. Also wieder runter, inklusive abenteuerlicher Manöver bei entgegenkommenden Autos. Dann bin ich direkt nach Santa Cruz,  habe ein preiswertes Hotel direkt am Pier bekommen und bin da mittags und abends spazieren gegangen. Es gibt viele Seelöwen am Pier,  der etwa einen Kilometer ins Meer hinaus geht. Mein Zimmer im Hotel hat sogar ein bisschen Aussicht auf das Meer. 

Am Strand wird wieder Volleyball gespielt obwohl die Sonne schon langsam untergeht und ich schon die Jacke angezogen habe, sind einige noch recht leicht bekleidet. Ein paar Kinder waren tatsächlich im Wasser, obwohl es mit Mühe 20 Grad Lufttemperatur hat.

Die Strandpromenade besteht hier aus lauter Imbissbuden, vielen Fahrgeschäften, Achterbahnen, Karussells, Geisterbahn und so weiter und außerdem weihnachtet es schon ein bisschen. Es gibt einen Weihnachtsbaum und eine Schlittschuhbahn, allerdings merkt man den Fahrern an, dass Sie mit diesem Sport nicht sehr vertraut sind.

An der Promenade wird Salsa getanzt und der Turm des vefallenden Mission Style Gebäudes erinnert mich an das Plattencover von Hotel California. 

Im Fischrestaurant Riva auf dem Pier bekomme ich dann einen hervorragenden Lachs in scharfer Orangen-Rosmarin Sauce.

Yosemite Nationalpark

Heute habe ich nun endlich den berühmten und von allen gerühmten Yosemite Nationalpark besucht und dort ein paar kleine und einen etwas längeren Spaziergang über 8 km gemacht. Obwohl es November ist und es nur ca. 5 Grad hatte, war der weitläufige Park so voll, dass es schwierig war an den Hot Spots einen Parkplatz zu bekommen. Allerdings ist heute ja Samstag und nach mehreren Regentagen war der Himmel strahlend blau.

Die Logistik um hierher zu kommen war gar nicht so einfach. Der beste Weg von Las Vegas wäre gewesen über das Death Valley sozusagen von hinten über den Tioga Pass zu kommen. Aufgrund erwarteter Schneefälle bestand jedoch die Gefahr, dass dieser Pass geschlossen wird und so entschloss ich mich diesen Weg nicht zu nehmen. Und tatsächlich, der Pass wurde auch genau an diesem Tag geschlossen und wird dann im Allgemeinen auch nicht mehr aufgemacht. Im Winter fallen hier dann 6 Meter Schnee und man kann das Gebiet auf Skitouren erkunden. Der Weg über die Mojave Wüste, sozusagen vorne rum, ist fast doppelt so lang. Deshalb habe ich in der Stadt Bakersfield eine Übernachtung einlegen müssen. Dort gab es zumindest einen guten Italiener und im Anschluss eine Bar mit Karaoke Gesang. Gestern ging es dann von dort bis nach Oakhurst. Auch von dort waren es noch ca. 1 Stunde zu fahren um nach dem Südeingang des Parks zum Tunnel View zu kommen. Das ist der Aussichtspunkt direkt nach dem Tunnel, der in das Tal (Yosemite Valley) hinein führt mit dem Postkartenblick auf das Tal und den Bridal Wasserfall.

Die Übernachtung war in einem kleinen sehr urigen und rustikalen Hotel, direkt an einem Fluss gelegen, mit einem herbstlichen Garten. Am Nachmittag bin ich dann noch ein paar Kilometer zum Brass Lake gefahren. Viele Häuser direkt am See und bestimmt teuer aber außerhalb der Saison fragt man sich, was soll man da und es gibt auch eigene Grundstücke, die man kaufen könnte.

Direkt angegliedert im Hotel war eine kleine Bar, richtig urig, mit eigenem Wein und einer riesigen Bierauswahl. Allerdings war ich neben einem anderen Gästepaar der Einzige.

Die Ausblicke in diesem Park und die Möglichkeiten Wanderungen zu machen, sind natürlich schon wunderschön. Allerdings wird das alles ein bisschen durch den Massenbetrieb getrübt. Im Touristeninformationszentrum in Oakhurst erzählten sie mir, dass hier im Sommer immer die Hölle los ist und der November schon eine ganz gute Zeit sei den Park zu besuchen.

Nach der sehr schönen Wanderung zum zweiten Wasserfall, die von ca 1200 Höhenmeter auf 1500 hochging, bin ich dann über eine kleine Paßstraße, die CA 120 über Modesto Richtung Küste gefahren.


Nach kleineren Stopps habe ich es dann bis nach San Jose bzw. Santa Clara geschafft, wo ein klassisches Business-Hotel (in der Nähe der Google Zentrale) kurz zuvor die Preise halbiert hat, so dass ich heute in einem vernünftigen Hotel mit halbwegs vernünftigem Preis übernachte.

Ein paar Tage in San Diego

Seit letztem Sonntag bin ich in San Diego. Hier habe ich nun einige Touren zu Fuß und mit dem Rad unternommen.

Am ersten Tag beginne ich die Stadt zu Fuß zu erkunden. Meine Unterkunft ist nahe Balboa Park. Dort gibt es ein spanisches Künstlerdorf und verschiedene Kunstmuseen im El Prado, von denen ich mir zwei dann gleich am nächsten Tag, dem 31.10. angeschaut habe. Sehr beeindruckend.

Im Balboa Park befindet sich auch der Zoo, an dem man sich problemlos einen ganzen Tag aufhalten kann. Es gibt natürlich massenweise Tiere, Vogelhäuser, in denen die Vögel frei fliegen können und ein riesiges Reptilienhaus. Das besondere ist aber die riesige Anlage in der man auf verschiedenen Ebenen in benannten Trails die Gehege abwandern kann. Es gibt eine kleine Seilbahn mit der man über das Gelände fahren kann, Busse mit Führungen und verschiedene andere Programme, wie bspw. ein 4D Kino.

Der erste Tag führt mich an den Hafen mit verschiedenen maritimen Museen, die auf Schiffen untergebracht sind und dann wandere ich nach Little Italy um schließlich im Gas Lamp Viertel zum Abendessen zu landen.

Ebenfalls in meiner unmittelbaren Umgebung (20 Minuten zu Fuß) sind die Viertel Hill Crest und North Park, die ich dann zu Mittag und Abend besuche.

Am 3. November hole ich dann mein Rad mal wieder aus der Garage und fahre zum Cabrillo Monument, mit angeschlossenem kleinen Museum, zu Ehren von Juan Rodríguez Cabrillo errichtet, der am 28. September 1542 als erster Europäer an der Westküste Nordamerikas landete auf der Halbinsel Point Loma natürlich mit Leuchtturm und toller Aussicht auf San Diego und Umgebung.

Das Rad hole ich dann nochmal am 5.11. raus und fahre zunächst am Flughafen, dann am Yachthafen mit Skyline Blick vorbei nach Ocean Beach. Von dort geht es über die Brücke nach Mission Bay und über das Mission Valley zurück. Im Mission Valley kann man die Privatuni University of San Diego sehen.

Am Sonntag ist viel Betrieb in Ocean Beach und die Surfer im Wasser sind vom weit ins Meer reichenden Pier besonders gut zu beobachten.

Überall gibt es Oldtimer am Straßenrand zu sehen. Besonders beliebt sind VW, BMW, Mercedes. Hier eine kleine Auswahl.

Das Wetter war die ganze Zeit nicht sehr heiß. Teilweise war es wolkig und manchmal, insbesondere beim Cabrillo Monument, wird es ganz schön windig.

San Diego zur mexikanischen Grenze

That’s it. 3124 Kilometer, 27735 Höhenmeter, in 42 Etappen in insgesamt über 271 Stunden auf dem Rad bei einer durchschnittlichen Herzfrequenz von 103. Temperaturen von über 40 Grad und knapp unter 0 Grad.

Damit geht ein Abenteuer zu Ende und ein neues kann beginnen.

Für die Statistiker habe ich eine neue Seite “Etappen Pacific Coast” gemacht, in der alle Etappen mit Datum, Distanz, Höhenmeter, Link auf den Bericht und mit dem Link auf die GPX Datei tabellarisch aufgelistet sind. Die GPX Datei enthält die exakten GPS Daten, die man auf sein Navigationsgerät kopieren und nachfahren kann.

Heute hatte ich einen Führer durch San Diego. George hat es sich nicht nehmen lassen mir die schönsten Wege entlang der Halbinsel an der Bucht von San Diego zu zeigen. Nach dem hervorragenden Frühstück sind wir losgefahren in ziemlich strengem Tempo um die Fähre nach Coronado binnen 30 Minuten zu erreichen, die in ca. 5 Meilen Entfernung am Hafen abfährt. Wir waren auch rechtzeitig da und alles war dann sehr entspannt. George ist 76 und hat einen ziemlich draufgängerischen Stil sich einen Weg durch den Verkehr zu bahnen. Ich musste mit meinem Gepäck ziemlich kurbeln um an ihm dran zu bleiben.

Die kurze Fährfahrt von 2 Meilen (abzuziehen von den heutigen 72 km, bei fast vernachlässigbaren 325 Höhenmeter) eröffnet wunderschöne Ausblicke auf die Skyline von San Diego.

Die Radwege sind wunderbar gepflegt, am Sonntag aber auch recht bevölkert. Am Ende der Bucht nehmen wir dann noch einen mexikanischen Imbiss zu uns und verabschieden uns freundschaftlich. Es sind noch 10 km bis zur Grenze, die mehr oder weniger durch ein einziges riesiges Einkaufsgebiet führen, was sich, je näher man der Grenze kommt, immer stärker verdichtet.

Und so erreiche ich heute an Tochter(2)s Geburtstag die Grenze selbst, die am Sonntag von vielen vielen Mexikanern frequentiert wird. Sie hat natürlich wenig Spektakuläres, aber ein Foto ist hier Pflicht und irgendwie fühlt es sich gut an das erreicht zu haben.

Anschließend geht es entlang der anderen Seite der Bucht zu meinem gemieteten Zimmer in der Nähe vom Zoo. Mal sehen was San Diego zu bieten hat.

Ich werde auf jeden Fall weiter berichten und die noch fehlenden Galerien nachtragen.

Von Cardiff by the Sea nach San Diego

Heute war ein kurzer Rad – Tag mit 37 km und immerhin 330 Höhenmeter. Ich musste noch etwas warten, da ein paar Sachen zu trocknen waren und sitze gemütlich am Kiosk und kann die hunderte Surfer betrachten, wie sie im Wasser dümpeln und auf eine Welle warten und ab und zu auch eine kriegen. Der Weg nach San Diego ist nicht weit. Es sind massenweise Rennradler und Jogger unterwegs. Ich mache noch ein Abschiedsfoto von Gianna und Kevin beim Frühstück.

In San Diego verfahre ich mich dann erst einmal gründlich und komme auf diese Weise in das Gebiet der UCSD also University California San Diego und einen derart riesigen Campus, mit ebenfalls riesigen Gebäuden habe ich bei einer Universität noch nie gesehen. Während ich versuche mich in die richtige Richtung zu puzzeln werde ich von George angesprochen, der mir als Warmshower Host eine Bleibe anbietet. Da ich erst für morgen ein Zimmer gebucht habe und morgen noch genügend Zeit ist an die Grenze zu kommen und das Appartement zu beziehen, nehme ich sein Angebot gerne an. George und seine Frau kochen ein hervorragendes Abendessen, gegrilltes Hähnchen mit Reis, Gemüse und nicht zuletzt einem ganz besonderen Kürbiseis und dazu einen guten Chardonnay. Wir unterhalten uns über Politik und Wirtschaft und natürlich die alle bewegende Frage, was die Welt über den Präsidenten denkt.

Von Huntington Beach nach Cardiff by the Sea

In der Nacht hat es deutlich abgekühlt, so dass es sich in meinem Schlafraum gut aushalten ließ. Auch der nächste Tag ist schön, aber nicht mehr ganz so heiß angesagt. Ich nehme ein Frühstück im Starbucks im nahe gelegenen Einkaufszentrum. An der Küste werde ich dann auf einmal von starkem Nebel überrascht.

Ich komme an traumhaften Ferienorten wie Laguna Beach (im Nebel mit eigenartiger Stimmung) oder Dana Point vorbei. Hier lande ich aus Versehen auf einer sehr verkehrsreichen Straße, finde aber die Radwege bald wieder. Alles ist sehr bevölkert bis San Clemente. Teilweise wird man durch Wohngebiete umgeleitet. Das ist zwar ganz nett anzusehen, während aber die große Straße ziemlich gerade durch geht, sind hier viele kleine Kurven, Hügel und Stop – Zeichen. Es sammeln sich dadurch doch eine ganze Menge Höhenmeter an. Weiter geht es von San Clemente über Radwege, entlang eines endlosen State Parks, den ich fast für mich alleine habe. Dann auf einmal durch Militärgelände, nur für Fahrräder erlaubt, mit entsprechenden Warnungen wie “do not stop”. Auch da bin ich ganz alleine. Und während ich noch so denke, wie super die Radwege hier geführt sind, ist der Spaß auch schon zu Ende. Militärlaster, Bewaffnete und nur noch eine Sandpiste. D.h. es geht auf den Freeway, mit der Nummer 5. Vier Spuren auf jeder Seite, Dimension A5 südlich Frankfurter Kreuz.

Bei Oceanside hat dann diese Episode auch ihr Ende und man wird wieder entlang der Küste geführt. Oceanside mit Hafen und Pier, Carlsbad sind traumhafte Orte. Man möchte überall anhalten. Ich entscheide mich dann doch für den vorgeschlagenen Campground San Elijo State Beach vor dem viele Surfer im Wasser dümpeln und der einen Kiosk mit Blick auf den Sonnenuntergang hat. Der fällt allerdings dem Küstennebel zum Opfer. Es ist der letzte öffentliche Park vor San Diego. Es werden 109 km, 690 Höhenmeter. Der Platz hat links und rechts von der Strasse Campplätze. Vorne die Küste, hinten die vierspurige Straße und die Eisenbahnlinie, die mangels sicherer Übergänge einen wahnsinnigen Lärm veranstaltet. Die Hiker & Biker Plätze sind  …

Gerade gehe ich los um die preiswerte Pizzeria auf der anderen Bahnseite mit vielen Bier vom Fass zu besuchen, da kommen Gianna und Kevin bei letzter Dämmerung angefahren.

Die Pizzeria hat WiFi, Strom an der Bar und da lässt es sich gemütlich sitzen, die Mädels neben mir haben auch schon gefragt, was ich das so treibe.

Von Venice Beach nach Huntington Beach 

Der heutige Tag mit seinen 80 km und 300 Höhenmetern war in erster Linie geprägt von Stränden und Häfen. Zwischendrin ging es dann aber auch nochmal richtig in den Verkehr. Insgesamt war es aber schon erstaunlich, wie gut man an diesem Stadtmoloch vorbei gelotst wird.

Zunächst geht der Weg entlang des Hafens von Marina del Rey bis zu Hermosa Beach. Der Strand scheint ewig aber irgendwann muss man dann doch Richtung Inland, wenn man nicht die komplette Halbinsel abfahren möchte. Den Google Vorschlag verpasse ich und meinem Buch traue ich nicht, so dass ich durch das grüne Pueblo Verdes komme, was seinem Namen folglich Ehre macht. Wohngebiete in grünen Alleen.

Irgendwann kommt er aber dann dann, der Moloch des Industriegebietes von Long Beach und hier folge ich über längere Zeit einer Geschäftsstraße mit Werkstätten, Einkaufszentren, usw. Eine Pause in einem kleinen Café hier zur Orientierung und zur Kaffeepause scheitert zumindest bzgl. letzterer an Sprachproblemen. Ich bekomme von der Mexikanerin einen wenig delikaten Kuchen vorgesetzt, den ich dann zumindest bis zur Hälfte geschafft habe.

Dann kommt der beschauliche, sehr schöne Teil von Long Beach bis schließlich wieder riesige Strände das Bild dominieren.

Das Bild des Hafens und der Promenade von Long Beach hat mir am besten gefallen, da kann man sich sicher eine Zeit lang aufhalten. Vor der Küste sind Inseln auf denen es auch Ferienanlagen zu geben scheint. Wenn man die Strände sieht, dann wird offensichtlich warum die Stadt diesen Namen hat.

Zuletzt noch ein Schnappschuss aus dem Vorgarten meines Domizils heute und zum Abschluss der zeitlich optimal abgestimmte Sonnenuntergang am Pier von Huntington Beach.

So wie auch gestern schon ist das Zimmer im Obergeschoss und hat Temperaturen wie im Treibhaus. Jill erklärte mir gestern, dass es in LA und drumrum nicht viele Klimaanlagen gäbe, denn es werde nie so heiß. Dann habe ich wohl gerade die große Ausnahme erwischt. Heute waren die Temperaturen auf der Strecke angenehm. An der Küste sehr angenehme 27 Grad, nur weg von der Küste stieg es dann mal auf 34 Grad an.

Der Reichtum entlang der Küste hier ist schon beachtlich. Ich habe die Häfen nicht gezählt, aber die Anzahl der Boote an denen ich vorbei gefahren bin, bzw. die in den Häfen ankern, gehen in die zehntausende.

Bleibt abschließend nur nachzutragen, dass ich zwar in einem leicht gehobenen italienischen Restaurant gespeist habe (Linguine mit Meeresfrüchten), den überteuerten Wein durch ein amerikanisches Hefeweizen ersetzt habe (schmeckt ganz gut aber nicht wie Hefeweizen) aber definitiv Jürgen Klinsmann, der hier wohnt, nicht getroffen habe.

In Venice Beach

Heute war ein extrem fauler Urlaubstag bei extremer Hitze. Dennoch habe ich mich irgendwann aufgerafft und einen Spaziergang zum Hafen von Venice gemacht. Vom Hafen habe ich nur ein Bild von der äußersten Spitze.  Das geht kilometerweit so weiter.  Bin dann weiter zu den Kanälen, die ziemlich wenig Wasser haben aber wegen denen Venice seinen Namen reklamiert. Toll ist das schon so zu wohnen mit seinem Kanu oder Kajak direkt am Kanal. Aber bei einer Trockenheit, wie dieser, dürfte das Vergnügen wohl durch Modergeruch  in der Luft ein wenig geschmälert sein.

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Es geht entang der Strandpromenade, vorbei an Muscle Beach, wo nur wenige, nicht so sehr beeindruckende Bodybuilder ihrem Training nach gehen. Ich für meinen Teil habe beschlossen hier auf eine öffentliche Trainingseinheit zu verzichten. Irgendwann bin ich wieder im Appartement und so kaputt, dass ich erstmal ausruhen muss. Beim Lesen fallen schlicht die Augen zu. Am späten Nachmittag, tatsächlich wird es dann ein bisschen kühler, gehe ich noch mal zum Strand und diesmal schaffe ich es auch ins Wasser und lasse mich von den riesigen Wellen hin und her werfen.

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Der Strand ist enorm. Da ich keinerlei elektronische Geräte mitgenommen habe, bleibt mir nur die Schritte zu zählen und es waren an die 300 von der Strandpromenade bis zum Wasser.

Die Strandpromenade ist große Show. Zwischendrin dann mal ein Oldtimer oder ein deutscher Qualitätsdöner. Mit deutscher Qualität wird hier häufig Werbung gemacht. Überhaupt gibt es irre viele deutsche alte Autos, Käfer, T-Mobile, einer der ersten VW Kombis und Bulli VW Busse sind sehr beliebt.  Es gibt auf der Promenade  seltsame Läden und Typen aber zwischendrin immer wieder aufdringliche Bettler. 

Die Diskrepanz zwischen reich und arm zeigt sich hier besonders deutlich. 

Der Abbott Kinney Boulevard,  fünf Minuten zum Appartement, ist eine interessante neue Umgebung.  Bekleidungsgeschäfte, Bars, Restaurants und andere Läden alles cool und besonders eingerichtet. Nun ich kann leider nichts mitnehmen, aber wer einkaufen will kann hier viel Zeit verbringen. 

Von Malibu nach Venice

Auch heute ist wieder ein heißer Tag angekündigt. Gestern habe ich beschlossen mir für zwei Tage in Venice Beach ein Appartement Zimmer zu mieten. Scott macht einen Kaffee, haut ein paar Eier in die Pfanne und macht Toasts. Außerdem gibt es Kürbiskuchen. Dann gilt es, nach Austausch der Kontaktdaten und der Bitte uns doch in Heidelberg besuchen zu kommen, Abschied zu nehmen. Er wollte so gerne schon mal wieder dahin, es hätte ihm so gut gefallen, hat sich aber bislang nicht ergeben. Mal sehen, vielleicht wird es ja jetzt was.

Seiner Empfehlung folgend, fahre ich über die 23 ab, eine sehr kurvenreiche steile Straße, die dann am Ende in den Highway 1 einmündet und die grandiose Blicke auf die karge Berglandschaft bietet. Auf der 1 geht es dann wieder die gleiche Strecke ein paar Meilen, die ich gestern schon hin und zurück gefahren bin. Es ist schon um kurz nach 9 Uhr wahnsinnig heiß. Die höchste heute gemessene Temperatur war 42 Grad. Dazu kommen heftige Winde, die sehr böig von verschiedenen Seiten kommen, mal sehr starker Gegenwind und dann wieder Seitenwind.

Es geht vorbei an schönen Stränden. Immer wieder sind die Häuser auf Stelzen direkt auf den Strand gebaut. Wie die das Fundament befestigen, ist mir nicht klar. Je näher Santa Monica kommt, umso dichter wird der Verkehr. Teilweise parken die Autos am Rand, so dass oft nur eine kleine Lücke bleibt und man nie weiß, ob im Auto jemand sitzt, der gleich die Tür aufreißen oder losfahren will. Da hilft nur langsam und vorsichtig fahren. Alle 10 Meilen, halte ich irgendwo an, um ein kaltes Getränk zu mir zu nehmen. Der Gegenwind, die Hitze und dann immer wieder kleine Hügel zerren ziemlich an der Motivation.

Auf dem Weg nach Santa Monica werde ich von einem Rennradler überholt, der auch gleich wieder ein Gespräch mit mir beginnt. An der Abzweigung zu den Radwegen wartet er auf mich um mir nochmal alles zu zeigen. Der Radweg in Santa Monica bis Venice Beach geht dann einfach mitten durch den riesigen Sandstrand. Bei Venice Beach gibt es richtige kleine Obdachlosensiedlungen im Sand. Überhaupt wird hier das Publikum bunter.

In Venice Beach komme ich bereits gegen 14 Uhr an die vereinbarte Adresse, obwohl erst 16 Uhr ausgemacht war. Ist auch noch niemand da, so muss ich mir die Zeit in einem „schön“ runter gekühlten Starbucks vertreiben. Internet, Kaffee, Säfte Kuchen und ein kleiner Burger sind dort mein Mittagessen mit angeschlossener Kaffeepause. Die Zeit kann ich nutzen um meinen Bericht von gestern fertig zu stellen.

Der Tag ist nun zwar noch nicht zu Ende aber da dieses Appartement von der Vermieterin selbst bewohnt ist und sie das zweite Zimmer über Airbnb vermietet, ist es tatsächlich super sauber, alles ist toll eingerichtet und da lässt es sich ein bisschen entspannen, bevor es wieder raus in die Hitze geht.