Panoramaweg und hohe Liebe

Für heute ist Regen ab 12h angesagt. Der Himmel sieht aber ziemlich freundlich aus. Wir suchen nach einer Strecke wo wir schnell auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen können, sollte es stark regnen.

In Bad Schandau gehen ein paar Treppen zur künstlich angelegten Schlossruine steil nach oben und schon sind wir auf dem Panoramaweg. An den Dörfern Altendorf und Mittelndorf vorbei wandert man durch Getreidefelder mit großer Blumenvielfalt und tatsächlich großartigen Aussichten zu den Schrammsteinen auf die andere Elbseite bis zur Festung Königstein.

Panoramaweg

Nach ungefähr 7 Kilometern steigen wir ab ins Kirnitzschtal. Ein trauriges Bild geben immer wieder die vielen toten Fichten ab.

Am kleinen Beuthefall mit mehreren aufgegeben und teilweise total verfallenen Häusern queren wir auf die andere Talseite. Es geht entlang der Kirnitzsch und von der Straße auf der anderen Flußseite merkt man praktisch nichts. Das Gebiet ist äußerst feucht und so fliegen einige Insekten um einen rum. Besser nicht stehen bleiben. Durch viele senkrechte Felswände am Fluss kommt dann der wiederum recht steile Aufstieg zur hohen Liebe.

Kirnitzschtal, Ausblick auf der hohen Liebe

Auf 401 Metern gibt es Ausblicke in den mittlerweile etwas grau gewordenen Himmel. Fünf andere sind auch schon da, so halten wir uns nur kurz auf und über wenige steile Steinstufen geht es wieder runter auf flachere Wege Richtung Ostrau.

In Ostrau hat erfreulicher Weise ein Café in der Ferienhaussiedlung mit Blick auf den Falkenstein geöffnet und uns wird Mohnkuchen und Milchkaffee serviert.

Vorbei an den Sendig Villen (nach einem Hotelier aus dem 19. Jahrhundert) geht es über eine Aussichtsplattform zum berühmten Personenaufzug (auch von Sendig gebaut) und schon sind wir wieder in Bad Schandau.

Ostrau oberhalb von Bad Schandau

Kaum betreten wir das Hotelzimmer beginnt es draußen in Strömen zu regnen. Auf der Tour tröpfelte es zwar immer wieder (die ersten Tropfen kamen um 11:45) aber es hielt.

Von Bad Schandau nach Tschechien

Heute waren wieder die Räder an der Reihe. Über den Elbradweg sind wir bis nach Decin in Tschechien gefahren. Es bläst ein ziemlich starker Wind entgegen. Ab der tschechischen Grenze reduzieren sich die Häuser und es wird noch grüner. Einsam fühlt man sich auf dem Elberadweg allerdings nicht.

Elberadweg nach Decin

In Decin führt nach über 20 Kilometer die nächste Brücke über die Elbe (in Tschechien Labe). Nach kurzem Besuch auf dem Rathausplatz auf der anderen Elbseite geht die auch als Radweg markierte Straße am Ortseingang sehr steil nach oben. Je höher wir kommen umso weniger Motorad- und Autoverkehr gibt es.

Hoher Schneeberg

Durch Mischwälder geht es auf ca. 540 Meter Höhe. Aber seit einigen Kilometern wird der hohe Schneeberg (Děčínský Sněžník) angezeigt (723 Meter Höhe). Wir entschließen uns da hoch zu fahren. Ein holpriger Weg steigt teilweise ziemlich steil (um 15%) entlang einiger Felsen bis zur Gipfelraststätte, in der wir mit faszinierendem Weitblick nach Böhmen etwas zu trinken bekommen. Kurz unterm Gipfel ist der Dresdner Ausblick von wo man, wie der Name suggeriert, ganz weit in die andere Richtung nach Sachsen schauen kann.

Dresdner Ausblick am hohen Schneeberg

Bis hier hat alles prima geklappt. Leider entscheiden wir uns nicht die 2 Kilometer zurück und dann über die Grenze nach Rosenthal zu fahren sondern suchen einen neuen Weg über Otrov (Eiland) ins Bielatal. Ab Abzweigung Otrov führt die Straße steil den Berg hinunter.

Es wird angezeigt, dass die Durchfahrt verboten ist. In Otrov gibt es ein schön anzusehendes Waldschwimmbad mit See. Wir verlassen Tschechien und kommen ins Bielatal, die Straße mündet zuerst in holprigem Schotterweg, der sich dann in einen breiten Kiesweg wandelt. Es fehlen noch ca. 3 Kilometer bis Ottomühle und die sächsische Forstwirtschaft kommt auf die glorreiche, ignorante Idee den Weg wegen Baumfällarbeiten dicht zu machen. Erst wollten wir durch, wer weiß ob da wirklich jemand arbeitet, aber als wir die Säge hören und größere Geräte auf dem Weg sehen, müssen wir uns einen anderen Weg suchen. Schließlich finden wir einen Durchgang über eine steilen Wanderweg und entlang der Feldline und über Feldwege kommen wir nach Rosenthal.

Über Otrov, Bielataler Wald

Nochmal müssen wir auf dem offiziellen Radweg nach Cunnersberg klettern. Auch dort gibt es ein schönes belebtes Schwimmbad. Zuletzt wollen wir uns von Google führen lassen. Auch das geht  leider nicht glatt. Vor Papstdorf verpassen wir die Abzweigung und der Umweg über Krippen bringt nochmal 5 Kilometer extra auf den Tacho. Für die 77 Kilometer mit 1000 Höhenmetern waren wir lange sieben Stunden unterwegs. Bei sehr viel Sonne haben wir so einiges gesehen und erlebt.

Über die Schrammsteine nach Schmilka

Direkt von Bad Schandau führt der Weg durch den Kurpark und dann über Treppen am Lutherdenkmal vorbei nach Ostrau. Durch den Ort und über Felder kommen wir langsam zu den ersten Parkplätzen, das heißt ins Innere des Schrammsteingebietes und eine kleine gut präparierte Schlucht, den Lattengrund, nach oben.

Über Lutherdenkmal, Ostrau, Lattengrund

Nach knapp einer Stunde erreichen wir das Schrammsteintor. Schon ein recht spektakulärer Einstieg. Über steile Treppen, den Wildschützensteig, der sehr sinnvoller Weise als Einbahnweg konzipiert ist, geht es deann steil zur Aussicht auf die Schrammsteine.

Schrammsteintor, Wildschützensteig

Wer Höhenangst hat braucht hier etwas Überwindung und ganz zum Schluß noch ein Quäntchen mehr.

Schrammsteinaussicht

Ein kurzes Stück laufen wir auf dem Gradweg um dann über den Jägersteig abzusteigen. Dieser Abstieg ist definitiv nichts für Leute die Vorbehalte gegen steile Leitern haben.

Gradweg, Jägersteig

Auf sanft begehbarem Elbeleitenweg erreichen wir die breite Kluft in der es steil nach oben geht um den Ausblick auch auf diese Felsen zu erreichen. Den gleichen Weg müssen wir wieder runter und erreichen dann die kleine Bastei von der die Schrammsteine über der Elbe noch einmal aus anderer Perspektive zu sehen sind.

Kleine Bastei, breite Kluft

Wieder steigen wir sehr steil ab um den Bioort (so werben sie für sich selbst) Schmilka zu erreichen. Am Mühlrad mit angeschlosser Bäckerei und Brauerei gibt es Limonade und mit dem Schiff fahren wir zurück nach Bad Schandau.

Schmilka, Bad Schandau

Am Ende sind es 20 Kilometer von denen wir 6 mit dem Schiff gefahren sind.

Radtour in Bad Schandau

In Bad Schandau, der Partnerstadt von Überlingen, sind wir in einem Hotel direkt an der Elbe abgestiegen. Heute sind wir zu einer Radtour aufgebrochen und obwohl nur 73 km mit knapp 1000 Höhenmetern sind wir über 7 Stunden unterwegs gewesen. Auf der Strecke gab es einiges zu sehen.

Über das Kirnitzschtal nach Sebnitz

Der erste Teil folgt der der kleinen gelben Straßenbahn, die entlang der Kirnitzsch von Bad Schandau aus führt. Für Radler ist das ziemlich unpraktisch denn man fährt entweder zwischen den Schienen oder mitten auf der Straße. Der Abzweig nach Sebnitz ist gesperrt. Ein Radler kommt runter und sagt, dass es kein Problem wäre durchzukommen. Ein Bagger steht mitten auf der Straße, der sich leicht umgehen lässt. Sehr angenehm die Straße für sich alleine zu haben nachdem entlang der Straßenbahn doch einiges los war. Auf dem Weg nach Sebnitz geht es bei starkem Wind den Berg bis auf knapp 400 Meter hoch. Sebnitz, direkt an der tschechischen Grenze, macht einen angenehmen hellen Eindruck. Anders die folgenden Dörfer auf dem Weg zur Burg Hohnstein. Häufig sind Häuser in schlechtem Zustand oder sind offensichtlich unverkäuflich und gänzlich aufgegeben.

Die Burg Hohnstein ist schon eine Wucht, wie sie auf dem Felsen thront. Erfreulicher Weise wenig Menschen.

Auf dem Weg zur Bastei geht’s nochmal in Serpentinen den Berg runter und auf recht befahrener Straße wieder hoch. Dort wimmelt es von Menschen obwohl die Parkkapazitäten erst zu einem kleinen Teil ausgeschöpft sind. Also ein paar Fotos vom Aussichtspunkt im Gedränge gemacht schnell wieder weg.

Burg Hohnstein und Bastei

Die Abfahrt nach Stadt Wehlen hat es in sich. Ziemlich ruppig geht ein halbwegs geteerter Weg durch den Wald runter durch faszinierende Sandsteinsäulen. Ein Traumweg nur muss man es langsam runter rollen lassen.

Radweg von Bastei nach Stadt Wehlen

In Stadt Wehlen gibt es die Radfahrerkirche am Marktplatz und mit kleiner Fähre überqueren wir die Elbe. Der Elberadweg durch Königstein mit Blick auf die Festungsanlage führt dann direkt nach Bad Schandau.

Entlang der Elbe

In Bad Schandau entschließen wir uns gleich in der Pizzeria Memory ein sehr ordentliches Abendessen zu uns zu nehmen. Gestern Abend sind wir durch das kleine Örtchen getigert. Eine fühlt ziemlich nach Servicewüste an. Eingeschränktes Platzangebot, Teile werden nicht aufgemacht und in den Elbterrassen gab es dann ein teures Schnitzel (nach einer Stunde).

Auch da wäre eigentlich nichts mehr frei gewesen. Erst als wir uns als Hausgäste outen gibt es doch einen Tisch. Während wir warten wird ein Tisch nach dem anderen frei.

Bad Schandau

Es sind schon einige Leute hier. Auf der heutigen Radtour hatten wir aber genügend Platz, sehr schön Ausblicke und nur auf der Bastei war erwartungsgemäß ein Riesenrummel.