Ausflug nach Siena

Für den Samstag hatten wir einen Tagesausflug nach Siena geplant. Mit dem Regionalzug von Florenz nach Siena kostet die Fahrt einfach 9,30 und benötigt ca. 90 Minuten. Der Bahnhof in Florenz ist in 10 Minuten zu Fuss erreicht und vom Bahnhof in Siena wäre man in ca. 20 Minuten am zentralen Piazzo del Campo. Allerdings kommt man zum einen wegen der vielen Menschen und zum anderen wegen der vielen interessanten Ansichten deutlich langsamer voran. Also auf jeden Fall besser laufen als den Bus nehmen (auch wenn wir zunächst in die falsche Richtung gegangen sind).

Der Piazza del Campo ist voller Leute. Vor 13 Jahren waren wir hier das letzte Mal und da hatte gerade das Pferderennen stattgefunden. Dementsprechend schwer war es was zum essen zu finden. Das ging heute sehr schön in einer Osteria Osteria Del Bigelli direkt mit dem Blick auf den Palast der Republik. Das Mittagessen dort war gut und trotz der exponierten Lage in einem vernünftigen Preis-/Leistungsbereich.

Am Dom kommen wir tatsächlich ohne Warteschlange an Tickets und in den Dom hinein. Ein ganz besonderes Erlebnis.

Nach der Rückfahrt ziehen wir durch die Altstadt von Florenz und suchen “nur” ein Bier. Das ist nicht so einfach, Florenz ist eher auf Abendessen eingestellt, aber wir werden in einer echten Bar in Angie’s Pub in der Via dei Neri fündig, wo es für Florenz schon fast preiswertes Bier aus unterschiedlichen Regionen gibt.

Ein langes Wochenende in Florenz

Zu viert verbringen wir ein langes Wochenende in Florenz. Die Wettervorhersage ist katastrophal und im Süden, in Rom und in den Alpen haben Regen- und Hagelstürme gewütet. Der Markusplatz in Venedig steht unter Wasser und in Genua wurde der Hafen und der Flughafen gesperrt. Beste Voraussetzungen also. Unsere Erwartungen sind eher auf niedrigem Niveau.

Umso erfreulicher, dass es kaum regnet, relativ warm und windstill ist.

Gleich am Donnerstag Nachmittag haben wir eine Führung durch die Uffizien gebucht und sind begeistert über die kompetenten und unterhaltsamen Erläuterungen, die wir zu ausgewählten Werken von der netten Führerin Annette bekommen.

Abends bekommen wir ein sehr gutes Abendessen im Mattacena in der Via del Moro, in der Nähe unseres Hotels de la Ville. Abwechslungsreiche Karte mit für Florenz durchschnittlichem Preisniveau und es hat allen gut geschmeckt.

Auch für den nächsten Vormittag, bereits um 8:30 haben wir eine Stadtführung gebucht. Es geht los bei und in der Academia. Die Wartezeit verkürzt uns unser Führer mit Geschichten über die Stadt und die Medici, die er nicht besonders zu mögen scheint. Zuerst finde ich es ein bisschen schade, dass er in der Academia so auf Michelangelo und die Davidstatue fokussiert ist, aber muss nun sagen, das hat sich wirklich gelohnt so detailliert uber Künstler, sein Leben und Arbeit und Entstehungsgeschichte und Symbolik zu lernen.

Auch auf dem Weg über den Medicipalast zum Dom und dann weiter über den Palazzo Veccio zur Ponte Veccio bekommen wir sehr interessante und kurzweilig erzählte Information über Stadtgeschichte und Sehenswürdigkeiten, so dass ich auch hier äußerst angetan über Kenntnis und Stil des Führers bin. Da er zweisprachig aufwuchs ist sein Englisch hervorragend verständlich.

Der Rest des Tages beginnt mit einem kleinen Spaziergang hoch zur Piazza Michelangelo mit Bronzedavid und Blick über Arno und Stadt. Damit haben wir uns unser Mittagessen (ein Kilo Bistecca Fiorentina zu zweit und einem Liter Wein) im Ristorante Chianineria in der Via dei Cerchi verdient. Nicht billig und man muss ein bisschen Zeit mitbringen um einen Platz zu kommen, aber eine echte Empfehlung. Da können wir den Rest des Tages nur noch gemütlich durch die unzähligen Gässchen mit unzähligen Geschäften schlendern um gegen Abend die Kirche San Lorenzo und den Dom langsam wieder zum Hotel kommen.

Der Abend klingt bei ziemlich guter Live Musik im Caffe Concerto Paszkowskiin vor dem Savoy aus und bis auf Kai muss auch keiner mehr was essen. Preiswert ist es nicht, aber es gibt Bier im Maßkrug.

Meine kritische Haltung gegenüber gebuchten Führungen kann ich aufgrund der beiden sehr gelungenen Führungen revidieren. Wermutstropfen sind die internationalen Menschenmassen, die die Stadt bevölkern. Denn das lange Wochenende hat nicht nur uns auf die Idee gebracht einen Ausflug nach Italien zu unternehmen.

Bari

Heute geht unser Flug erst nach 20 Uhr und wir haben, nachdem wir unser Appartement um 10 Uhr verlassen hatten, den ganzen Tag Zeit durch Bari zu schlendern.

Gestern war nochmal ein schöner Badetag in der geschützten Bucht bei Polignano bevor wir zunächst die Strände südlich von Monopoli erkundet haben. Abends hatten wir wirklich Glück mit der Auswahl des Restaurants Grottino und so wurde es ein schöner letzter Abend.

In Bari lag eine Aida im Hafen und dementsprechend waren alle Sehenswürdigkeiten von großen Gruppen deutscher Touristen umlagert, die in Führungen zu Fuß, mit dem Rad oder dem ebike ihr Programm absolvierten.

Wir haben uns die Kirchen der heiligen Bischöfe Nikolaus und Sabinos angeschaut. Natürlich haben wir es auch nicht versäumt in der Luxuseinkaufstrasse mit allen bekannten Marken vorbei zu schauen.

Unser Schritteziel haben wir natürlich gut erreicht auch wenn unser Weg ein bisschen planlos aussieht. Den schönen Sonnentag (kaum eine Wolke war sichtbar und so ist auch die Prognose) haben wir mit Aperol Spritz und einem Bier vor dem Stauferkastell ausklingen lassen, bevor wir den Wagen vollgetankt zum Flughafen gebracht haben.

Castel del Monte und Trani

Wer in Heidelberg lebt, in der letzten Stefan George Ausstellung war und die Biografie über Friedrich II von Ernst Kantorowicz gelesen hat, der darf natürlich die Chance das Castel del Monte zu besichtigen nicht vorbei ziehen lassen, auch wenn es 100 km entfernt ist. Die Navigation in unserem Renault hält zunächst Überraschungen bereit, denn auf einmal endet die Straße an einem Müllberg und wir werden 2km über Landwirtschaftswege durch Olivenbäume geleitet. Diese Wege waren so voller tiefer Schlaglöcher, dass wir kaum schneller als Schrittgeschwindigkeit voran kamen.

Das achteckige Bauwerk mit den acht achteckigen Türmen ist bereits von weitem auf dem Hügel zu sehen. In der Nebensaison haben wir gerade noch einen Parkplatz oben bekommen, auch wenn uns unser Renault permanent versucht davon zu überzeugen, wieder umzukehren.

Das Gebäude von außen ist schon großartig, dagegen ist es im Inneren eher karg.

Um die ganzen geheimnisvollen Geschichten rund um das Kastell zu erkunden braucht man viel Zeit, die wir uns nicht nehmen. Im Innern sind viele Seiten und Textstellen des berühmten Falkenbuches ausgestellt, aber auch das studiert sich einfacher zu Hause oder in der Bibliothek.

Im Anschluß, bei strömendem Regen und überfluteten Straßen, fahren wir weiter nach Trani, den Anweisungen des Renault trotzend, der unbedingt links über die Bahnlinie will, finden wir Altstadt und Hafen, wo ein zweites Staufer Kastell und eine tolle Kathedrale zu sehen sind.

Bei nun wieder blauem Himmel ist der Ort mit dem schönem Hafen und engen Gässchen mit weißem Marmor sehenswert.

Auf dem Rückweg besteht der allgemeine Wunsch im Outlet Village bei Bari zu halten. Nachdem ich das dem kalifornischen Mission Style nachempfundene Dorf zweimal durchrundet habe, setze ich mich in den Western Saloon, trinke ein großes Bier und warte, bis wir dann schon recht spät wieder nach Polignano zurück fahren können.

Blauer Himmel in Polignano

Gestern Abend haben wir uns Polignano bei Nacht angeschaut und die Nahaufnahme Qualität meines Huawei getestet.

Heute ist der Himmel blau. Ab und zu ziehen ein paar Wolken an der Sonne vorbei aber das hindert uns nicht daran mit Badezeug zum Porto Paradiso zu spazieren wo man in einer kleinen geschützten Bucht wunderbar baden und auch von den Felsen springen kann.

Gegen späten Nachmittag wandern wir hin und zurück an eine weitere kleine Bucht in einem Dörfchen namens San Vito mit einer Abtei, vielen Restaurants und am Sonntag Anziehungspunkt für viele, beispielsweise eine Hochzeitsgesellschaft.

Hin und zurück sind das immerhin acht Kilometer.

Ostuni, Martina Franca, Locorotondo

Der zweite regnerische Tag hat uns zu einem Rundkurs über die drei Orte geführt, denen allen gemeinsam eine große, weithin sichtbare Kathedrale ist, im Ortszentrum an der höchsten Stelle gelegen.

Wir starten in Ostuni mit vielen kleinen Läden, weißen Marmorböden und einer pittoresken auf dem Hügel gelegenen Altstadt. Die Gassen sind verwinkelt und labyrinthisch angeordnet aber nicht zu vergleichen mit den Sträßchen der Altstadt von Martina Franca.

In denen einen die Orientierung vollständig verlässt. Ein kurzer Aufschwung im 19. Jahrhundert machte den Ort zur Barockstadt.

Auf dem nächsten Hügel ist Locorotondo mit der Kathedrale zu sehen, so dass wir diese Stadt als letztes anvisieren.

Die Landschaft zwischen den Orten ist voller Trulli Bauten, die offensichtlich doch mehr als rein touristische Attraktion sind.

Das Wetter ist bestenfalls als durchwachsen zu bezeichnen. In Ostuni regnete es teilweise in Strömen. In Martina Franca war es dann wieder angenehm und wir konnten einen Aperol in der Nachmittagssonne nehmen.

Auf dem Weg zurück standen wir dann in einen Stau, den in einer kurzen Serpentinenstrecke zwei in einander verkeilten Autos produziert haben. Abends sind wir wieder zur ersten Lieblingspizzeria.

Castellana Grotte, Alberobello, Monopoli

Heute Nacht hat bis in den Morgen geblitzt und gedonnert und in Strömen geregnet. Die Höhle bei Castellana ist für dieses Wetter ein gutes Ziel. Eine Idee, die wir mit vielen anderen Touristen teilen. So geht es in großen Gruppen mit italienischer, französischer, englischer und natürlich deutscher Sprache durch die verschiedenen Höhlen in insgesamt ca. zwei Stunden. Nur in der ersten Höhle darf man fotografieren.

Im Anschluß fahren wir mit unserem Renault Megane Kombi nach Alberobello und schauen uns auch gemeinsam mit einigen anderen die Trulli Dörfer an deren Sinn und Ursprung sich nur in Teilen aus dem Reiseführer erschließen lässt. Von Verfügbarkeit des Materials bis über Steuertricks reichen die Theorien.

So langsam erbarmt sich der Himmel. Der Regen lässt nach und Teile der Altstadt von Monopoli, das stürmische Meer und verschiedene Kirchen erkunden wir trockenen Fußes. Auf dem kurzen Weg zurück nach Polignano gibt es noch einen Lidl und in Polignano gehen wir in ein ganz gutes Restaurant und ich esse einen ziemlich großen Tintenfisch.

Polignano a Mare

Vom Baden Airpark bei Baden-Baden geht es in knapp zwei Stunden nach Bari und von dort ist es dann nur noch ein kurzer Weg mit dem Mietwagen nach Polignano. Wir kommen am späten Abend im sehr komfortablen Appartement an und finden noch eine versteckte aber hervorragende kleine Pizzeria.

Das Wetter ist heute durchwachsen wechselhaft, ideal für einen Spaziergang durch den in jeder Hinsicht fotogenen Ort.

Zum Baden ist das Meer etwas rau und so ist es bei einem kleinen Spaziergang durch die schöne Altstadt geblieben.

Von Riva nach Rovereto und Rückfahrt

Nun sitze ich im Zug nach München. Unsere Gastgeberinnen haben sich überreden lassen das Frühstück schon um 7:30 zu servieren und so konnte ich pünktlich um 8h losfahren.

Düstere Wolken hängen über den Bergen und dem See. Die Straßen sind voller Pfützen, denn in der Nacht hatte es heftig geregnet und so musste ich einige Zeit im Restaurant verbringen, bis ich wieder trockenen Fußes den Weg antreten konnte. Aber jetzt hält es und ich bleibe trocken.

Zunächst gehe ich auf die Straße und werde von der Polizei auf den Radweg von Riva nach Torbole verwiesen. In Torbole fahre ich dann auf der Hauptstraße nach Nago hoch. Ich hatte ganz verdrängt, dass es da nochmal 200 Meter mit 7 Prozent zu steigen gibt.
Irgendwann nach Nago ist die Autostraße wieder für Radfahrer gesperrt und ich muss auf die Radwege. Auch von Torbole nach Nago gibt es einen Weg, den ich hätte nehmen können. Der Radweg geht dicht an der Straße entlang, mal rechts, mal links und in schönen Serpentinen durch Unterführungen. Kurz vor Rovereto gehe ich dann doch wieder auf die Straße, denn die Ausschilderung wird immer konfuser. Es ist verkehrsarm und bis auf eine Schleife durch das Industriegebiet finde ich den Bahnhof dann reibungslos und stehe um 9:21 in der Vorhalle. Der Zug nach München um 9:43 ist 5 Minuten verspätet.

So hat alles gepasst, aber viel Reserve war dann doch nicht drin. Die Verspätung holt die Bahn wieder ein, wir kommen vor der Zeit in München an. Der Flixbus wird bequem erreicht und in Karlsruhe steige ich in die S-Bahn um und bin kurz nach 20h zu Hause.

Von Breno nach Riva del Garda

Heute war der Tag des Wassers. Drei Seen habe ich gesehen und ein paar Wasserfälle und eine ordentliche Dusche auf dem Rad bekommen. 95 km und 2100 Höhenmeter haben gelangt und hier in Riva donnert es düster und es beginnt immer wieder zu regnen.In Breno ging es nach wenigen Metern ab in die Berge zum 20 km entfernten Passo Crocedomini von 300 auf 1900 Höhe. Fast die ganze Strecke war sehr steil, 10 oder mehr Prozent. Dementsprechend ging es langsam voran. Kurz vor 8h ging es diesmal los und um 11:30 erreichte ich das Rifugio am Crocedomini. Da hätte man dicke Laib Käse kaufen können, ich habe mich mit einem alkoholfreien Bier begnügt. Bevor es dann in eine lange Abfahrt bis nach Bagholino geht, sind 50 fiese Höhenmeter zu absolvieren. Irgendwann ist dann auf einmal die Straße nass, es hatte geregnet. Nach Bagholino, steil in den Hang eingefügt, kommt es dann auch für mich zu ersten Tropfen. Bis zum Lago Idro hält es und ein eindrucksvolles Panorama öffnet sich, nachdem allerdings noch ein Gegenanstieg zu bewältigen war. In Ponte Caffaro haben die Läden geschlossen aber ein Ristorante hat Spaghetti und noch einmal ein alkoholfreies Bier für mich. Gerade als ich aufbrechen möchte kommt ein Wolkenbruch und für mich ein Espresso. Bei Storo geht es dann auf die letzten 32 km bis nach Riva ab. Es sind noch einmal 400 Meter zu steigen und kurz nach Storo geht das Unwetter los. Die Schleusen öffnen sich und ich lasse mich nass regnen. Das Regenzeug bleibt in der Tasche. Bei über 20 Grad bergauf hat es keinen Zweck. Trotz des teuren Goretex ist man nach wenigen Minuten genauso nass von innen. Kurz vor dem Lago Ledro ist der höchste Punkt erreicht. Die Sonne kommt raus,damit ich ein paar schöne Bilder machen kann. Kurz nach dem Ledrosee geht es steil ab und bei Pre ist die Straße auf einmal für Fahrräder gesperrt obwohl der verbotene Tunnel erst später kommt. Ärgerlich sind die Abfahrten, die nun kommen, da es über grobe Schotterpisten bis zum Tunnel geht, dann über die alte Straße zuerst geteert, tiefer wieder mit Mountain Bike Schotter. Vorsichtig und mit heißen Scheibenbremsen komme ich dann tatsächlich nach acht ein halb Stunden in Riva an. Es fängt pünktlich wieder an zu regnen, so dass ich mich schon fast freue, denn mein Rad ist nach den nassen Schotterpisten vollkommen verdreckt. Allerdings erschwert der strömende Regen die Handynavigation zum Quartier. Diesmal ist es eher eine Pension mit geteiltem Bad. Nach nun echter und warmer Dusche spaziere ich ins Zentrum, Mitbewohnerin Nancy, eine ältere Amerikanerin, die zu einem Segelevent eingeladen ist, findet mich (wahrscheinlich im Vergleich zu meinem Erscheinungsbild zuvor) sehr “handsome”.

Riva ist ein riesen Rummel und ich setze mich ins Getümmel und nehme Pizza mit Wein.