Über den Bodanrück

Gestern Abend waren wir wieder zum Grillen eingeladen und es war wieder ausgesprochen lecker. Diesmal direkt am See. Nach ca. 1h Stunde ist aber das Gewitter, dass sich schon lange über dem Bodanrück mit malerischen Blitzen abzeichnete, immer näher gekommen und es begann sehr stark zu regnen und hörte damit auch die ganze Nacht nicht auf.

Nachdem wir aufgrund der schlechten Prognose eigentlich geplant hatten abzureisen und ein bisschen länger zu schlafen wurden wir dann davon überrascht, dass der Regen um 9h aufhörte, der Himmel aufriss und sich verheißungsvolles Blau sehen lies. Auf einmal waren die Prognosen gar nicht mehr schlecht und wir haben uns deshalb zu einer Wanderung aufgemacht. Erstmal mit dem Zug von Nußdorf bis nach Ludwigshafen, von dort mit dem Bus nach Bodman und dann zu Fuß weiter bis nach Wallhausen über den Bodanrück. Da sowohl die Marienschlucht als auch der Weg direkt am Wasser teilweise gesperrt ist, sind wir als erstes zur Burgruine Bodman aufgestiegen. Von dort gibt es malerische Blicke auf den See in Richtung Sipplingen aber es sollten nicht die einzigen malerischen Blicke bleiben.

Von der Burgruine führt der Weg dann oben, auf dem Bergrücken entlang, durch ein sehr großes Bisongehege und wir haben auch eine kleine Herde gesehen. Kurz danach gibt der Wald Blicke auf Radolfzell und die Reichenau frei, also auf die andere Seite den Untersee. Durch meist dichten Wald folgen wir der Ausschilderung des „Seegangs“ ein Weg, der über 53km die interessanten Punkte entlang des Sees abklappert.

Oft geht der Weg einfach durch den Wald über breite Forstwege, selten mal ein kleiner Pfad, aber je dichter man dem Ufer kommt öffnet sich manchmal der traumhafte Blick auf den Überlinger See. Im riesigen Golfplatz bei Kargegg gibt es ein kleines Restaurant, da führt uns der umgeleitete Seegang hin. Kurz davor wäre eigentlich der Abstieg zur Marienschlucht dran gewesen. Auch unser Tisch im Restaurant, indem es erfreulicherweise einen Käsekuchen ohne Obst gibt (und noch einen Apfelkuchen), bietet einen Logenblick auf den See. Die Umleitung führt danach durch den Golfplatz bis irgendwann der Seeuferweg erreicht ist und wir wähnten uns schon kurz vor dem Ziel, aber nach ca. 2km auf dem schmalen aber gut ausgebauten Uferweg, drohen Absperrgitter und Schilder mit Lebensgefahr und Forstarbeiten und wir beugen uns der Autorität in dem wir wieder zur Burgschänke dem Weg folgend aufsteigen. Dort machen wir aber keine Rast mehr, werden aber beim Abstieg kurz vor Wallhausen mit einem wirklich paradiesischen Blick auf den See, Sipplingen, Überlingen, Birnau, Alpen belohnt.

Den Hafen erreichen wir kurz bevor das Schiff aus Überlingen anlegt und wir müssen nur ca. 10 Minuten auf dem Deck warten bis die Überfahrt beginnt. Überlingen kommt immer näher bis sich auf der Münsteruhr die Zeit ablesen lässt. Mit einem kleinen Eis zur Stärkung schlendern wir zum Busbahnhof und fahren die letzten 3km wieder nach Nussdorf.

Von den insgesamt 40 Kilometern, die wir unterwegs waren, sind wir ca. 20 Kilometer gewandert und haben dabei doch schon 528 Höhenmeter bewältigt. Nach einer sehr schönen Wanderung an einem traumhaften Tag haben wir gelernt sich von Prognosen weniger vorbelasten zu lassen.

Kleine Radtour durchs Linzgau

Die Entscheidung vom Chiemsee zum Bodensee zu fahren, hat sich als richtig erwiesen. Das Wetter ist sehr angenehm, nicht so heiß, ein paar Wölkchen, ideal für eine Radtour ins Hinterland.

Der Radweg bis Lippertsreute ist gut ausgebaut, führt aber an der befahrenen Straße entlang. Die kleine Straße nach Großschönach ist dann gesperrt. Wir wagen es trotzdem und kommen an ein paar orangen Fahrzeugen vorbei, die einen Graben ausheben. Ist also kein Problem und mit dem angenehmen Nebeneffekt verbunden, dass Autos auf dieser Straße völlig fehlen. Der Radweg von Großschönach nach Herdwangen ist wieder gut ausgebaut entlang der recht breiten aber wenig befahrenen Straße. Es ist ziemlich hügelig.

Herdwangen hat ein schönes Rathaus und eine typische Ortskirche zu bieten. Der Radweg Richtung Stockach führt zunächst gut ausgebaut aus dem Ort raus aber mündet dann auf einer zweispurigen Straße an Hohenfels vorbei bis nach Kalkofen. Ab da gibt es wieder eine ganzen neuen Radweg steilt ins Tal, nachdem wir bei Hohenfels immerhin 700 Höhenmeter erreicht haben. Bei der Kirche in Winterspüren zeigen die Radwegweiser Richtung Bonndorf/Ludwigshafen und da wir den schnellsten Weg nach Ludwigshafen suchen, folgen wir vertrauensvoll auch der nächsten Abzweigung in ein kleines Seitensträßchen. Bald landen wir wieder an einer Straßensperrung, versuchen es trotzdem, kommen dann auf einen Schotterweg und dann an die Baustelle, die sich diesmal leider als unüberwindlich erweist, da ein riesiger Bagger die Brücke gerade abreißt. Als wieder zurück und wir folgen nun der zunächst ziemlich steilen Straße bis Bonndorf von wo es unter der B31n über die steilen Serpentinen mit schönem Ausblick bis Ludwigshafen.

Der Bodenseeradweg nach Überlingen zurück ist dann halt wieder recht befahren inklusive viel Verkehr auch an der Uferstraße. Bei 62km haben sich über die vielen kleinen Hügel 666 Höhenmeter angesammelt.

Viel Sonne in Heidelberg

Die Hitzewelle hält weiter an. Heute ist es allerdings ein bisschen kühler. Also mache ich mich zu einer kleinen Tour durch die Kraichgau Hügel auf. Den Neckar sehe ich deshalb nur von Weitem auf dem Weg von Mückenloch nach Dilsberg, vom Königsstuhl aus, mit Blick zu den Bergen des Pfälzerwald und schließlich vom Aussichtspunkt Riesenstein auf dem Weg zum Speyerer Hof.

Trotz der eigentlich ordentlichen Temperaturen ist insgesamt recht wenig los. Die Sonne brennt natürlich trotzdem und die Anstiege sind schweißtreibend. Keiner überholt mich auf dem Weg zum Königsstuhl. In Wiesenbach gibt es kleines Café an der Hauptstraße. Sie stellen mir eigens einen Tisch im Schatten auf und der Käsekuchen ist sehr lecker.

Die Hügel summieren sich auf über 1000 Höhenmeter und knapp 70 Kilometer.

Ein heißer Sonntag in Heidelberg

Dieses Wochenende war wieder von ziemlicher Hitze geprägt. Am Samstag hat es Nachmittags zugezogen und ich habe eine längere Tour durch Kraichgau und Odenwald unternommen.

Am Sonntag rufen Freunde an, dass sie wegen Corona Fällen ihrer Bekannten zwei Karten für das Theaterstück im dicken Turm im Schloss übrig haben und wir haben uns spontan entschlossen mitzugehen. Das bringt mich ein bisschen unter Druck und ich breche noch schnell zu einer kleinen Tour zum weißen Stein auf, von dort runter nach Ziegelhausen und über den 20% steilen Schlierbacher Hang zu Schloss, Molkenkur und Blockhaus. Da muß ich dann aber wieder runter um vorm Treffpunkt noch duschen zu können.

Mit 39km und 777 Höhenmeter keine beeindruckende Sache. Dafür habe ich schöne Bilder von der Veranstaltung am Abend gemacht.

Am Kornmarkt geht es los und der Teil des Schlosses beim dicken Turm ist normalerweise nicht zugänglich und bietet von der Terrasse noch einmal eine ganze besondere Perspektive auf Schloss und Stadt.

Das Stück “Eine Sommernacht” ist ganz lustig, mit Gesang, nur drei Schauspieler(2x in) die ziemlich beeindruckend sind, was sie über fast zwei Stunden vorführen. Der Komfort der Holzklappstühle korreliert negativ mit dem Eintritspreis aber das Ambiente ist eben unvergleichlich.

Durch den Linzgau nach Pfullendorf

Trotz Ankündigung von Gewittern ist auch heute der Himmel wieder tiefblau, für Bayern gibt es Hitzewarnungen, hier ist es aber gut auszuhalten. Heute plane ich wieder eine Tour weg vom See. Größer könnte der Kontrast kaum sein. Während am Ufer der Bär tobt, liegt das Hinterland vollkommen einsam. Auf dem Weg von Lippertsreute nach Groß-Schönach habe ich zwei Autos und eine E-Bikerin getroffen. Ein einsames hügeliges einspuriges Sträßchen durch Wälder, Felder und Obstanlagen. Bis nach Pfullendorf ist es zweispurig, das ist nicht ganz so idyllisch.

Die Altstadt von Pfullendorf hat einige schöne Fachwerkhäuser und das weiße Obertor zu bieten. Das weiße Obertor sieht man schon vom Hügel vor der Stadt bei einem Rasenflugplatz. Ich kurve ein bisschen rum, halte mich aber nicht lang auf, da wir ja noch zur nächsten Geburtstagsfeier müssen.

Der Rückweg führt, den Radwegweisern folgend, wieder über sehr schmale asphaltierte Wege nach Aach Linz und dann durch frisch geerntete Felder nach Herdwangen. Dort trifft der Radweg auf die große, stark befahrene Straße mit Radstreifen an der Seite. Kurz danach biege ich aber nach Billafingen ab. Nachdem es auf die höchste Stelle von 700 Metern noch leicht ansteigt, komme ich an ein Schild was vor 20% Gefälle warnt und später kommt noch einmal eine Passage mit 14% nach Billafingen. Über den nächsten Bergrücken führt eine steile Schotterstrecke nach Nesselwangen.

Von Nesselwangen führt der asphaltierte Weg über Hödingen und Goldbach zurück an den See, hinein in die Pulks von Radlern und E-Bikern entlang der Landesgartenschau. In der steilen Abfahrt durch die Überlinger Weinberge bieten sich wieder tolle Blicke auf den See.

60 km mit 800 Höhenmetern.

Haldenhof und Überlinger See

Heute breche ich recht früh, immer hin schon vor 10h, zu einer kleinen Tour auf. Über den Radweg nach Alt-Birnau und Rengoldshausen folge ich der Beschilderung nach Owingen und lande auf einem ziemlich zermatschten Gravel-Feldweg. Gut, das sich mit Reiserad und nicht mit Rennrad unterwegs bin. In Owingen, bei der Kirche angekommen, suche ich ein bisschen in meinem Handy und ein älterer einheimischer Herr auf dem Rad erklärt mir die Optionen. Zunächst fahre ich durch das Tal bis Billafingen, dort gibt es fast die gleiche Kirche. Ein Wegweiser zeigt nach Nesselwangen, da will ich eigentlich hin, denn von dort geht es zum Haldenhof.

Die sehr kleine Straße steigt moderat bis zu einer Gabelung und obwohl der asphaltierte Weg rechts weiter geht, zeigt die Wegtafel nach links auf den Schotterweg. Mit teilweise knapp 17% geht es nach oben bis auf immerhin 650 Meter. Auf der Höhe trifft der Schotterweg bei einem einsamen Hof wieder auf die asphaltierte Straße. Ein paar steile Serpentinen später öffnet sich das Tal und kurz oberhalb von Nesselwangen bietet sich eine traumhafte Aussicht auf die Höhenzüge der Alpen. Die Kirche in Nesselwangen bietet einen anderen Stil und kurz nach dem Ort führt eine kleine Fahrstraße zum Haldenhof.

An dem alten hohlen Baum, der sich für Kinder als gutes Wanderziel eignet, beginnet die Ausflugsgaststätte, die eine ziemlich große Anzahl von Tischen aufzubieten hat, allerdings ist um die Zeit noch geschlossen. An verschiedenen belehrenden Schildern vorbei —- Parkplatz nur für Restaurantbesucher, auf keinen Fall das Picknick hier verzehren, Fahrräder schieben —- kommt man an die wunderschönen Aussichtspunkte mit Blick auf See und Alpen auf der einen Seite und auf den Rest des Überlinger Sees bis Bodman.

Die wieder recht steile Straße, die ich zuvor hoch musste, geht es jetzt flott runter zurück bis Bonndorf und nach wenigen Kilometern auf der Landstraße bis zu den steilen Kurven runter nach Ludwigshafen. In einer der Kehren gibt es auch nochmal einen tollen Blick auf Ludwigshafen, See und Bodman.

In Ludwigshafen ist der Teufel los. Entlang des Sees nach Überlingen zurück ist keine Option, zuviele sind hier unterwegs. Ich kurbele also in die andere Richtung, komme schnell nach Bodman und kurz danach geht die steile kleine Straße, die trotzdem recht befahren ist, hoch auf den Bodanrück nach Liggeringen. Von dort geht es auf gut ausgebauten Radwegen entlang der Autostraße bis Dettingen und dort kann man steil nach Wallhausen abfahren. Ein toller Blick von der anderen Seite des Sees, die Birnau diesmal aus ganz anderer Perspektive. Der Radweg zeigt nach Überlingen, bzw. zum Landesteg und da steht eine riesenlange Schlange.

Da, denke ich, fahre ich lieber bis zur Autofähre von Staad nach Meersburg und esse erstmal was an dem kleinen Imbiss. Nachdem ich damit fertig bin ist das Schiff immer noch da und so ich rolle dann doch noch auf den Steg, komme als letzter an Bord und mein Rad steht damit taktisch an der ersten Aussteigeposition und es sind viele Räder hier. Das Schiff ist voll. In Überlingen auf der Uferpromenade sind Menschenmassen unterwegs und nach wenigen Bildern, die meisten habe ich bereits vom Schiff aus gemacht, suche ich das Weite und fahre über die frisch gepflasterte Hafenstraße nach Nussdorf zurück und komme nach 56 km bei 700 Höhenmetern dort an.

Über den Gehrenberg

Nachdem es gestern den ganzen Tag in Strömen geregnet hatte,verheist die kommende Woche wieder Sommerwetter. Es ist bedeckt, also nicht heiß aber trocken. Schöne Bedingungen für eine Radtour. Auf Komoot finde ich eine Route über den Gehrenberg bei Markdorf den ich schon lange überqueren wollte.

Die Runde führt am See entlang an der Birnau und Untermaurach vorbei, unten durch Seefelden bis nach Unteruhldungen mit Blicken auf den grauen See, den Hafen in Unteruhldingen, ein Schwan überquert die Straße.

Der Radweg ist ziemlich voll und in Meersburg flanieren die Massen. Wahrscheinlich habe ich aufgrund des mäßigen Wetters Glück, denn sonst wäre der Radewg am Sonntag kaum befahrbar. Over-Tourism am Bodensse. Jedes Haus, was früher mal ein Wohnhaus war wird nun an Feriengäste vermietet und Rotunden ist alles belegt. Die Campingplätze nach Hagnau sind riesige Siedlungen aus Wohnmobilen und Wohnwagen.

Kurz vor Friedrichshafen verlasse ich den See und über kleine Straßen komme ich zügig nach Markdorf. Im Ortskern haben sie lustige Skulpturen aufgestellt und kurz danach geht es steil nach oben. Teilweise Steigungen um 15%-17% (zeigt zumindest der Garmin, wahrscheinlich übertreibt er ein bisschen) aber auf jeden Fall brauche ich den kleinsten Gang, den Rettungsring. Entlohnt werde ich trotz Wolken durch einen traumhaften Weitblick über den See und die Alpen sind zu erahnen. Der Gehrenbergturm sieht ein bisschen wie der Eifelturm aus, liegt auf 700 Metern und hat gut 130 Stufen, bis nach oben. Vor dort gibt es einen tollen Rundumblick vom Höchsten über den See, die Schweiz bis zu den Bergen in Österreich. Es sind einige Stockwerke durch den luftigen Turm nach oben und man sollte halbwegs schwindelfrei sein um hoch zu kommen.

Über sehr schöne Radwege, steil bergab, komme ich entlang verschiedener Weiler und einsamer Höfe nach Untersiggingen ins Deggenhausertal. Mit leicht geänderter Wegführung zum Affenberg und von dort entlang der Straße bis nach Tüfingen. Dieses kurze Teilstück ist leider ziemlich befahren und ein Idiot aus „BE“ überholt trotz Gegenverkehr, hätte schief gehen können. Kurz nach Tüfingen wieder eine neue Strecke, über den einsam liegenden Andreashof nach Deisendorf und von dort zurück nach Nussdorf. Über die kleine Kapelle fahre ich runter zum See. Dort gibt es noch eine paar schöne Blicke auf den ziemlich hohen See. Ideales Segelwetter und entsprechend viele Boote sind auf dem See zu sehen.

64 km und 650 Höhenmeter.

Zum Katzenbuckel

Das Wetter soll sich verschlechtern. Die ganze nächste Woche Regen? Also noch mal raus aufs Rad, der Wind, der von Westen bläst ist schon ziemlich stark. Diesmal fahre ich in Richtung Stadt und auf der Neckarbrücke wehen die Fahnen heftig in Richtung Neckartal.

Die Aussicht auf Rückenwind verleitet mich dazu die zwar schöne aber sehr verkehrsreiche Strecke entlang des Neckar zu wählen. Es geht zügig voran, auf der flachen Strecke mit breitem Seitenstreifen für Fahrradfahrer zwischen Neckarsteinach und Hirschhorn kratze ich an den 40 km/h. In den Neckarschleifen von Baden-Württemberg nach Hessen und wieder zurück nach Baden-Württemberg bläst es aber auch manchmal von der Seite oder von vorne.

In Eberbach geht’s weg vom Neckar bis Gaimühle ohne große Steigungen. Ab da wird es heftig, also ziemlich steil bis Waldkatzenbach unterhalb der unauffälligen Kuppe des Katzenbuckels (626 Meter), der höchsten Erhebung des Odenwalds. Bis hoch zum Parkplatz und zum Restaurant fahre ich noch um den Ausblick in die Weite zu genießen. Am Parkplatz bleibt man allerdings noch unter 600 Meter, da wären noch ein paar Meter zu Fuß zu gehen.

Bei der Abfahrt nach Neckargerach macht sich der Wind erstmalig ungünstig bemerkbar. Es bläst so stark von der Seite, dass äußerste Vorsicht in der steilen Abfahrt notwendig ist. In den steilen Serpentinen kurz vorm Ort ist der Wind dann erfreulicher Weise nicht mehr zu spüren. Der Ort macht einen freundlichen, touristischen Eindruck, viele Radler, die den Neckar entlang fahren. Ich klettere auf der anderen Seite wieder hoch.

Ab Neckarkatzenbach wird es steil aber noch anstrengender ist der Gegenwind, der mich nun über die gesamte Strecke zurück begleitet. Das Foto mit zeigt schön, wie der Wind die Gräser runter drückt. Über den kleinen Odenwald führen schöne Radwege oder kleinere Sträßchen zurück. Am Ende Auf dem letzten steilen Anstieg von Maisbach Richtung Nussloch fehlen mir ein bisschen die Kräfte, zu wenig getrunken und gegessen.

110 km mit 1200 Höhenmeter haben sich angesammelt.

Heidelberger Hausberge

Mal wieder ein kleiner Bericht, damit es hier mangels längerer Touren oder Urlaube nicht ganz so einsam wird. Gestern Abend waren wir zu einem Geburtstag eingeladen und und der Jubilar ist nun mit 70 in erheblich besserer Form und klettert täglich mit dem Rad auf den weißen Stein.

Das motiviert mich heute auch mal auf diesen Heidelberger Hausberg hoch zu fahren. Ich werde nur von einem Rennradler überholt, der allerdings in einem Tempo an mir vorbei gezogen ist, welches ich auch in den besten Zeiten nicht erreicht habe. Ein Grüppchen Gravelbiker kann ich dagegen kurz danach ein- und überholen und höre den lustigen Spruch „immer die E-Biker“ aber mein Gewissen ist rein. Nach der Schleife auf die Höhe mit Bild auf Fernsehturm und Aussichtsturm geht es entlang des geteerten Waldwegs zum langen Kirschbaum. Ein Cabrio kommt mir entgegen, keine gute Idee, da mit dem Auto rein zu fahren.

Vom langen Kirschbaum entschließe ich mich über Wilhelmsfeld nach Altneudorf abzufahren. Diesmal nutze ich den offiziellen Radweg, ohne Verkehr, allerdings nicht ganz so schnell wie auf der Straße, dafür aber mit Ausblicken und einer Rindersorte mit langen Hörnern, die ich nicht identifizieren konnte. Am Neckar bei den vier Burgen fühle ich mich noch gut und entscheide mich bei Klein-Gemünd für den Weg über die Eisenbahnbrücke nach Neckargemünd, Wiesental, Mauer, vorbei am Fundort Homo Heidelbergensis nach Bammental zu fahren. Von dort geht es steil hoch Waldhilsbach und dann weiter zum Königsstuhl, dem zweiten Heidelberger Hausberg.

Oben auf dem Berg ist das übliche Gerummel mit übervollem Parkplatz. Vom Aussichtsplatz sind wieder die Pfälzer Berge gut zu sehen. Das „schöne“ neue Hotel hat immerhin eine schöne große Terasse, auf der ich bislang noch nie eingekehrt bin und bislang war es auch immer voll. E-Biker gibt es tatsächlich in großen Mengen und mich zeiht es schnell weiter. In der Mitte des Hotels sieht man den denkmalgeschützten Bereich, der Rest ist einfach zu groß und ohne Genehmigung und ohne dass es jemand gemerkt hat dazu gebaut worden. Faszinierend.

An der kleinen Aussichtsplattform auf dem Weg zum Speyerer Hof ziehe ich die Weste aus und mach die letzten 3 Fotos von Schloss, alter Brücke und Neckar. Nach dem Speyerer Hof fühle ich mich immer noch gut; also nochmal hoch über den Steiger Weg und dann über Gaiberg und Lingental zurück. 77 km, 1300 Höhenmeter.

In den Odenwald

Wieder unternehme ich heute bei ziemlich viel Sonne mit ein paar kleinen Wolken eine Tour in den Odenwald. 80 km mit 1000 Höhenmetern sind es geworden von denen die ersten 30km über die Ebene bis Neckarhausen, dort über die Eisenbahnbrücke nach Ladenburg und über Felder und Radwege bis Großsachsen führen.

Der Aufstieg von Hohensachsen nach Oberflockenbach folgt der alten Straße über Felder, Wälder, Schlaglöcher und kaum Verkehr. Ein Traktor mäht an steilem Hang die Wiese. Die recht steilen Serpentinen von Gorxheim nach Buchklingen werden leider auch von Motorradrotten für gut befunden.

Von Oberabtsteinach über die Zwischenanstiege Hilsenhain und Lampenhain komme ich nach Wilhelmsfeld. Der höchste Punkt ist kurz danach am kleinen Pass “langer Kirschbaum” mit 500 Metern erreicht. Nach dem letzten Anstieg zum Köpfel über Ziegelhausen öffnet sich erstmals wieder den Blick auf den Neckar. Sehr braun ist der Fluss und mit hoher Fließgeschwindigkeit stelle ich an der alten Brücke fest. Die SUP Paddler können auf ihren Brettern sitzen und sich treiben lassen.