Von Vancouver nach Victoria

Vancouver nach Victoria
Von Vancouver nach Victoria

Gestern musste mein Rad die erste Bewährungsprobe bestehen. Zunächst von unserem Appartement in der 37th Avenue zur U-Bahn und Bus Haltestelle Bridgeport, ca. 10 km, dann 30 Minuten auf den Bus Nummer 620 warten. Der fährt direkt zum Tsawwassen Ferry Terminal. Die meisten Busse in Vancouver haben ein Gestellt vorne auf dem sie zwei Fahrräder transportieren können. Irgendein Shuttle benötigt man durch den großen George Massey Tunnel, wenn man nicht ganz weit außen über die Brücke fahren möchte. Der Bus war vollkommen überfüllt aber meines war das einzige Rad. Für 2.85$ ein guter Deal. Auf der Fähre kosten das Rad 2$ extra.
Die Fährfahrt mit ca. 90 Minuten ist sehr angenehm und schön, durch die engen Passagen an den verschiedenen Inseln vorbei.

Auf der anderen Seite sind es dann vom Fährhafen Swartz-Bay noch 32 km bis Downtown Victoria auf gut markiertem Radweg, manchmal auf Split zu fahren.
Überall begegnen einem Radler, mit denen man kurz ins Gespräch kommt und die hilfsbereit zeigen wo es lang geht.

Vancouver

Unser erster Tag in Vancouver. Wir haben die Stadt in allen Richtungen zu Fuß durchquert und mein Schrittzähler lobte mit 3x Ziel erreicht. Von Waterfront am Canada Place mit der faszinierenden Aussicht auf die Skyline von Vancouver Nord und der Berge im Hintergrund sowie der Aussicht auf den Stanley Park. Dann sind wir der Route des Reiseführer mehr oder weniger gefolgt. Von der Kunstgalerie über Yaletown zurück nach Chinatown und schließlich über das ziemlich touristische Granville Island mit wiederum toller Aussicht auf die Hochhäuser, den Hafen.

Eindrücke aus Vancouver
Eindrücke aus Vancouver

Gegenüber der Steam Watch, eine mit Dampf betriebene Uhr, waren wir zu Mittag im Water St. Café einem netten Bistro. Zufällig hat es das Lokal in unseren Führer geschafft und Abends sind wir noch mal einem Tip aus dem Führer gefolgt. Im CinCin auf der Robson St. war zwar das Essen gut aber das Drumrum übertrieben und wenn San Pelegrino Wasser nicht am Tisch geöffnet wird und dann dann auch irgendwie anders schmeckt, dann stellt sich immer ein schlechtes Gefühl ein.

Eine Galerie mit Bildern zu Vancouver ist hier eingerichtet  Vancouver Galerie

Unser Appartement ist in der weitläufigen Stadt leider ein bisschen weit draußen. Zur 37th West Av., braucht der Bus 7 etwa 30 min.

Am zweiten Tag sind wir dann als erstes auf den UBC (University British Columbia) gefahren. Sehr weitläufiges Gelände um von dort zum Museum für Antrophology zu gehen. Das Museum ist toll. Totem Pfähle, Kanus, Figuren, die der Hausverzierung dienen und alles unterlegt mit kurzen und interessanten Kommentaren und Geschichten. Es gibt auch einen Außenbereich mit toller Aussicht und interessanten Totem Ensembles. Verschiedene Filme wurden gezeigt und einen denkwürdigen Satz eines alten Indianers habe ich aufgeschnappt: „Wir hatten die Zeit und die Mittel um diese Dinge zu schaffen“.

Die nächste Station war der Stanley Park und wir haben dort das Aquarium angesteuert. Es ist schon beeindruckend was sie da alles an Fischen, Quallen, Fröschen, Schlangen aus den verschiedensten Gebieten der Welt zeigen. Einzig der Außenbereich mit zwei Delphinen (False Killer Whale), Seehunden, Pinguinen und Seelöwen, war nicht wirklich überzeugende. Zu kleine Bassins und die immer wieder kehrenden Beteuerungen, dass alles zum Wohle der Forschung geschieht gibt einem kein gutes Gefühl. Die Eintrittspreisen sind mit 38$ ziemlich saftig.

Danach sind wir am andern westlichen Ende der Robson St. gelandet. Alles voller Asiaten und asiatischer Restaurants. Wir haben uns dazu entschlossen mal wieder einen Koreaner aufzusuchen und haben uns mehr oder weniger überraschen lassen. Sehr zur Freude der Bedienung haben wir nur die Hälfte geschafft.

Am dritten Tag sind wir recht spät unterwegs und nachdem wir bei der Pacific Central Station erfahren haben, dass die BC Bus Connector Gesellschaft kein Ticket Office unterhält und wir telefonisch oder im Internet buchen müssen, haben wir wieder Stanley Park angesteuert. Dort liehen wir zwei Fahrräder und sind einmal um den Park rund herum gefahren. Man kommt kaum vorwärts zum einen wegen der vielen Radfahrer (Fußgänger und Radfahrer sind streng auf Spuren getrennte), zum andern wegen der vielen tollen Blicke und Aussichten. Nach 90 Minuten hatten waren wir rum und die nicht sehr bequemen Fahrräder haben wir gern wieder zurück gegeben.


Wir sind dann noch durch die Downtown und Yaletown und schließlich beim False Creek wieder ans Wasser gekommen. Da lässt es sich gut und schön sitzen, das Wasser und die Boote beobachten, so dass wir erst gegen Abend weiter sind mit dem Bus zu einem italienischen Restaurant La Notte. Das war gut bewertet und war auch gut.

Unser letzter Tag, der Sonntag war dann touristisches Wanderprogramm. Mit Bus, Sea Bus, und wieder Bus zum Grouse Mountaint, dort den Trail hoch immer wieder überholt von eifrigen und übereifrigen, manche wollten den Rekord von 23 Minuten brechen, andere haben wir ein paar hundert Meter weiter schon wieder überholt gehabt. Wir haben knapp 1 Stunde 20 Minuten gebraucht und waren mit dem Puls deutlich im oberen Bereich. Das ist schon richtig anstrengend da hoch zu steigen. Die schnellste bei der optionalen Zeitmessung an diesem Tag hat es in 39 min geschafft. Danach sind wir gemütlich auf die Bergspitze geschlendert und wieder zurück und es hört gar nicht mehr auf mit sensationellen Ausblicken über Berge, Ozean, Inseln und Stadt.

Auf dem Rückweg sind wir nach Seabus am Canada Place gelandet, erst mal Kaffee um dann in der Smithe St. im Pacific nochmal italienisch zu essen.

Vier Tage in Vancouver in der man ein bisschen an der touristischen Oberfläche der Stadt kratzen kann. Einzutauchen in das wahre Leben benötigt sicher mehr Zeit.