Von Porto nach Coimbra

Heute haben wir unsere Zelte in Porto abgebrochen oder sind besser aus dem Appartement ausgecheckt und mit dem Zug nach Coimbra gefahren. Die Buchung auf dem Portal der portugiesischen Bahn war, nachdem ich unzählige Details bei der Registrierung angeben musste, dann relativ einfach. Im Preis von 14,60€ ist der Sitzplatz inklusive. Von São Bento geht es pünktlich in 4 Minuten mit der kleinen Bahn bis zum großen Bahnhof Campanha, wo viele Touristen auf dem Gleis warten, um den gleichen Zug Richtung Lissabon zu besteigen. Die Fahrt bis Coimbra dauert von hier mit dem IC ca. 1 Stunde und 15 Minuten.

Unser Wagon ist dennoch keineswegs überfüllt und jeder findet seinen Platz, wenngleich ein Reisegrüppchen dafür eine ganze Zeit lang braucht. Den Douro kann man dann zwischen verschiedenen Tunneln noch einmal aus dem Fenster sehen.

Vor Aveiro bekommen wir auch einmal die Dünen und die hohen Wellen des Atlantik zu sehen, bis wir durch Hügellandschaft den Bahnhof Coimbra-B außerhalb erreichen. Von dort sind es wieder 4 Minuten Fahrt mit einem kleinen Zug bis Coimbra in die Stadt. Dieser Zug wartet bereits an einem andern Gleis und wir erreichen ihn zügig gehend, denn unser IC war 10 Minuten verspätet. Also das gibt es auch hier.

In weiteren 5 Minuten erreichen wir unser Zimmer im Charme 19 und können bereits kurz nach 12h einchecken. Unser Zimmer im Altstadthaus ist groß und einwandfrei renoviert, inklusive eines großen modernen Bades. Die vier Fenster gehen auf die kleine Altstadtstrasse. Das ist ok, aber genau gegenüber renoviert einer bei offenem Fenster und kann das nicht, ohne die ganze Zeit sehr laute portugiesische Musik zu hören.

Wir flüchten schnell wieder und starten zu einem Rundgang durch die Altstadt, die auch wieder mit Kirchen übersät ist. Wir wohnen direkt bei Santa Cruz, ein Platz weiter findet sich São Tiago, dann den Hügel ein Stück hoch die alte Kathedrale Sé Vehla und auf dem Universitätshügel dann in moderner weißer Fassade die neue Kathedrale Sé Nova und direkt daneben im Ensembles die Capela do Tesoureiro. Die Attraktion ist hier die erste und zeitweise einzige Universität Portugals. Knapp 30.000 Studenten sind hier eingeschrieben und das prägt das Stadtbild recht deutlich.

Besonders schön ist der große helle Platz „Paço das Escoloas“ mit Blick auf den Fluss auf der einen Seite und dem Königspalast auf der anderen. Rechter Hand ist hier die juristische Fakultät. Etwas tiefer gelegen in den Altstadtgässchen finden wir auch das Eingangstor zur Fakultät für Psychologie. Oben auf dem Hügel sind Naturwissenschaften und Medizin angesiedelt.

Es gibt sehr viele Baustellen in der Stadt und unterhalb des Krans, der auf der Rückseite des Königspalastes angebracht ist, haben wir eine schöne Aussicht auf die Kathedrale und den Kreuzgang des angeschlossenen Klosters. Wir laufen dann noch weiter durch einige der vielen engen und steilen Sträßchen der Altstadt, kommen an den Markthallen vorbei in deren Nähe dann die gelben Türme im Garten „Jardim de Manga“ zu sehen ist.

Den Abend lassen wir in der Taberna d‘Almedina ausklingen. Perfekter Octopus mit Spinat und Weißweinempfehlung. Von Porto nach Coimbra waren es 116 km mit der Bahn. Bei unserem kleinen Spaziergang durch Coimbra haben wir 8 km angesammelt und auch wenn es sich sehr steil und hügelig angefühlt hat, waren es nur 130 gemessene Höhenmeter.