Von Khao Lak nach Phuket

Unsere finale Etappe zurück nach Phuket war diesmal 95 km lang und der Anstieg hat sich über durchweg kurze Wellen auf knapp 500 Höhenmeter summiert, die meisten davon in den ersten 20 Kilometern. Leider war ein Großteil der Strecke entlang des Highways. Das lässt sich zwar mit breitem Randstreifen und gutem Asphalt recht gut fahren, aber die Szenerie und der Lärm schmälern das Vergnügen. Wir halten nur 2x an.

Einmal an einem kleinen idyllischen Café mit „homemade cheese cake“ nah am Strand von Thaimuang Beach, der zwar noch ein bisschen im Schatten den goldenen Sandstrand erahnen lässt. An der Straße begegnet man ab und zu auch mal einem Elefanten, der Dung landet per Fuß vom Mahout im Straßengraben.

Der zweite Halt ist direkt nach der Brücke vom Festland zu Phuket. Nachdem Joachim ein bisschen angezogen hat, macht sich Manop einen Spaß daraus, mir Windschatten zu geben und ich sollte dann bei 45 km/h an Joachim vorbei, der natürlich etwas verdutzt war, wie ich an ihm vorbei geschossen kam. Leider konnte ich das Tempo ohne Windschatten nur ein paar hundert Meter durchhalten, so dass mich die beiden kurz vorm Rastplatz doch wieder überholt hatten. Generell hielt ich mich im Windschatten von den beiden auf und konnte so das Tempo, das die beiden eingeschlagen hatten, einigermaßen mitmachen. Unsere E-Biker haben sich beschwert, es wäre ihnen zu langsam. Übrigens fahren die E-Bikes hier 32 km/h statt wie in Europa nur 25 km/h. Dadurch ist es ganz gut möglich, in einer gemischten Gruppe einigermaßen homogen fahren zu können.

Kurz vor 13h erreichen wir pünktlich zum Mittagessen den Siam Bike Tours Shop und gehen noch mit Martin, dem Schweizer Chef, zum Lunch. Martin ist uns auch noch bei der Quartiersuche behilflich. Von der Idee, in Phuket Town was zu suchen, hält er nichts, hier sei die beste Gegend. Über Booking ist in dieser Gegend tatsächlich nur noch was zu Mondpreisen zu finden, sehr viel ist ausgebucht. Durch Direktanruf einer seiner deutschen Gäste finden wir noch ein Zimmer im Chabana Resort. Das Zimmer ist riesig. Leider gibt es keine berauschende Aussicht, obwohl direkt am See, schauen wir auf den Parkplatz, aber immerhin zu vernünftigen Konditionen.

Die Gegend hier erscheint uns nach ein bisschen in der Gegend herum laufen doch nicht mehr so attraktiv. Martin hatte schon erzählt, dass hier alles voller Russen sei. Die kaufen oder mieten Autos und Appartements und dadurch ziehen überall die Preise an. Während wir also so durch die Gegend schlendern, bestätigt sich das. Junge Damen fast alle mit künstlichen Schnäbelchen-Lippen, mit oder ohne Familie und kleinen Kindern, sehr viel junge Männer, auch viele älter Paare, im Allgemeinen alle mit ätzendem Verhalten und genügend Geld. Die ersten Restaurants, die wir sehen, sind nunmehr auf oder über deutschem Preisniveau. Mal sehen, ob wir noch was ursprüngliches finden. Nachdem wir heute thailändisch zum 5-fachen Preis gegessen haben, gehen wir morgen ein bisschen intensiver auf die Suche.

Das Gebiet um Bang Thao enthält verschiedene Innengewässer, die werden Lagune genannt. Unser Ressort ist direkt in einen dieser Seen gebaut. Sind schöne Sitzplätze mit diesem Blick auf den See da. Der Strand ist 1,8 km entfernt, also gute 20 Minuten zu Fuß.

Von Khao Sok nach Khao Lak

Im Nationalpark Khao Sok ist schon früh alles auf den Beinen. Man will hier ja was unternehmen und alle brechen irgendwohin auf. Zum Frühstück treffen wir uns um 7h und Abfahrt ist gnädigerweise heute erst um 8:30. Heute stehen nur 65km auf dem Plan, so dass alle nach der gestrigen Tortur ganz zuversichtlich sind. Auf dem Gelände finden sich auch wieder eine ganze Menge „Longtail Monkeys“. Bei Joachim hat einer an die Balkontür gedonnert und beim Frühstück hat sich unauffällig einer auf dem Geländer hinter der Stütze drapiert. Erst wird er vom Personal verjagt, aber als dann Gäste ihren Tisch unbewacht lassen, um irgendwas nachzuholen, ist er zur Stelle. Er knabbert genüsslich am Toast, leert ein Glas Orangensaft und findet schließlich das Spiegelei und hat somit ein erstes leckeres Frühstück intus, bevor sich jemand vom Personal wieder in seine Richtung traut.

Wir fahren pünktlich los und zum Aufwärmen gibt es gleich nach 2 km einen 5 Kilometer langen Aufstieg. Auf halber Höhe erreichen wir einen Punkt mit wundervoller Aussicht auf die morgendliche Bergwelt. Bei ca. 250 Höhenmeter erreichen wir einen Schrein, in dem ein Mann mit sehr langem Bart offensichtlich sehr geehrt wird. Auch unser Guide Manop hat einiges an Geschenken mitgebracht, betet ein bisschen und zieht einen Wimpel an der extra dafür vorgesehenen Stange hoch. Jeder Pickup, der nebenbei an der Straße vorbei jagt, hupt 1-2-3 mal. Wir fühlen uns natürlich angesprochen, aber Manop erklärt uns, dass das nicht uns gilt. Dieser Schrein und die Statue des Alten da drin stehen für Glück im Straßenverkehr. Wenn man ihm also hinreichend Aufmerksamkeit schenkt, durch Beten, Geschenke oder eben ein bisschen Hupen, dann bringt das Glück auf der Straße.

Nach dieser Station, kurz nach dem Start aber eben nach dem schweißtreibenden Aufstieg, geht es ca. 10 Kilometer wieder runter und wir erreichen ein Elefanten-Camp. Außer uns kommen schon die Vans mit barbäuchigen Herren aus Europa, vor denen ich mein Bäuchlein nicht verstecken muss. Wir haben hier nur einen kurzen Aufenthalt und dürfen an eine 46-jährige Elefantendame ein paar Körbe mit kleinen Bananen verfüttern.

Bevor wir in einem exklusiven Golfplatz das Mittagessen einnehmen, kommen wir noch durch die kleine Stadt Talat Yai, in der noch einige Gebäude nach chinesisch/portugiesischem Architekturstil gebaut sind. In der Gegend wurden wohl viele Bodenschätze, insbesondere Zinn abgebaut und mit zwei großen sich gegenüberliegenden Wandbildern wird diese Geschichte und der sehr verehrte König Rama IX, der Vater des heutigen durch ein Wandgemälde geehrt, in dem er mit seinen verschiedenen Rollen, Wohltaten und Ideen gezeigt wird.

Im Golfclub wird wieder Pat Thai oder gebratener Reis angeboten und als drittes ein „Club-Sandwich“ und das nehme ich denn auch als einziger, wenn wir schon im Golfclub sind.

Direkt nach dem Mittagessen geht es wieder einen kleinen 10% Stich hoch, so dass ich auch gleich wieder abgehängt bin, aber dann kann ich für die restlichen 26 Kilometer den Anschluss im Windschatten halten. Die letzten Kilometer geht es durch den langgestreckten Ort Khao Lak wieder auf den Orts-High-Way. Mitten im Ort, noch 10 Minuten von unserem Domizil am Strand entfernt, passieren wir das „Tsunami-Memorial“. Mit 66 Kilometern und 540 Höhenmetern war diese Etappe ein bisschen erholsamer.

Unser Hotel, das Nang Thong Bay Ressort besteht aus einer Bungalow-Siedlung. Einige Bungalows sind in erster Linie zum Meer aufgestellt. Wir sind in einem größeren Komplex mit großen Zimmern untergebracht. Heute war es nicht so heiß und es waren immer einige Wolken da. Sehr angenehm, wenn hier der Himmel nicht so blau ist :-). Kurz nachdem wir ein paar Schritte gehen, regnet es 5 Minuten in Strömen und die Handtücher auf den vielen reservierten Liegen werden nass. Danach nehmen wir ein Bad im sehr warmen indischen Ozean.