Chiang Mai – Wiang Kum Kam

Wir haben uns noch einmal mit Steffens Nachbarn zum Mittagessen verabredet. Treffpunkt ist die Metallbrücke. Sie steuern das Lanna Rice Barn, ein Hotel/Restaurant im traditionellen Lanna-Stil an, das sie auch erst vor einigen Wochen entdeckt hatten. Wieder nutzen wir den Vorteil mit zweien, die sich auskennen, viele kleine Gerichte zu bestellen, um so aus verschiedenen Sachen ausprobieren zu können. Anschließend gibt es noch eine Führung durch das Hotel. Alles wirklich in einem unglaublich ruhigen und friedvollen Ambiente. Das Gelände liegt allerdings 27 Meter tiefer als das heutige Chiang Mai, wo wir gerade hergekommen sind und ist damit besonders hochwassergefährdet. Das gesamt Gelände nennt sich Wiang Kum Kam und es war der Platz, wo der Gründerkönig Mengrai von Chiang Mai die erste Befestigung baute, bis es später (wegen der Hochwassergefährdung) in das heutige Chiang Mai verlegt wurde.

Die ältesten Tempel(Ruinen) findet man also hier. Der Wat Chedi Liam ist allerdings noch ein aktiver Tempel. Neben neuen Gebäuden, ein paar Ruinen, einer Garuda Figur ist insbesondere der quadratische Chedi Turm aus dem Jahr 1287 eine besondere Attraktion. Ganz viele Buddhas mit unterschiedlichen Gesten sind enthalten. Der Turm baut sich in 5 Etagen auf. Nach der kleinen Besichtigungstour suchen wir noch ein Café und das erste ist das “Much-Room” mit pilzförmigen Gebäuden und künstlichem Wasserfall. Wir stellen uns die Frage, ob die Weite des Gartens oder die Form der Gebäude (mushroom) namensgebend sein sollte. Mehrere Männer tragen gerade eine große Kaffeemaschine in ein Auto. Ich deute dies als schlechtes Omen und prognostiziere, dass wir da keinen Kaffee bekommen werden. Das bestätigt sich leider nach wenigen Augenblicken.

Nahe am Bahnhof von Chiang Mai werden wir im Baristo fündig. Die Karte enthält unzählige Kaffeesorten und Röstungen, so dass man viel Zeit da verbringen könnte, um auszuprobieren. An der Metallbrücke springen wir wieder raus und gehen rüber in unser Viertel. Ein Tempel liegt noch auf dem Weg, an dem wir bisher immer nur vorbei sind. Auch hier gibt es wieder versteckte Schätze abseits des tosenden Verkehrs drumherum. In unserem Hochhaus begebe ich mich dann auch noch einmal in den 16. Stock und dort gibt es einen schönen Pool im schwindenden Licht, während die Sonne hinter den gerade noch sichtbaren Bergen versinkt.

Unser Appartement hat eine Waschmaschine und die wird nun genutzt. Ich buche einen Grab Fahrer für morgen, nachdem ich mir den Mietwagen abgeschminkt habe. Dann geht es raus, nochmal schnell schauen, wo es was gutes zu essen gibt, der Weg führt uns zum Antonio, einem sehr gut bewerteten italienischen Restaurant in unmittelbarer Nähe abseits des Rummels in einem schönen großen Vorgarten. Hinter uns sitzt eine Männergruppe und einer der besonders laut zu hören ist, spricht Englisch mit hundertprozentigem Stuttgarter Akzent. Während wir da beim Wein sitzen und gerade meine Pizza serviert wird, wer betritt das Gelände? Bee und Martin, mit denen wir schon den ganzen Tag verbracht hatten. Chiang Mai ist eben doch nur ein Dorf.

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