Klongs und Wat Arun

Nachdem wir heute ziemlich lang geschlafen haben, die zeitliche Assimilation scheint zu klappen, wollten wir heute ein Bootstour durch die Kanäle (Klongs) machen. Eine Stunde war ausgemacht und fast zwei Stunden waren wir unterwegs, wenngleich wir jeweils beim Eingang und Ausgang der Seitenkanäle, an einer Art Tor jeweils circa 20 Minuten warten mussten, bis wir gemeinsam mit ganze vielen anderen Langbooten durch diese Tore durften. Erst dachte ich es seien Schleusen aber das Höhenniveau hatte sich nicht geändert.

Die Eindrücke entlang der Wasserstraßen, fast vollständig mit einfachsten Behausungen als Pfahlbauten in den Kanal gebaut, ab und zu mal Brachland, dann Tempel, dann zusammenbrechende Hütten und dann wieder – aber eher selten – Luxusbauten, die die ursprünglichen Hütten ersetzen. Viele Warane liegen am Ufer. Unser Bootsführer hält direkt Auge in Auge bei einem an. Neben ein paar Booten mit alten Damen, die versuchen irgendwas an die Touristen-Boote zu verkaufen, kommen wir auch durch Bereiche, in denen es was zu essen und trinken gibt. Besonders eindrucksvoll ist die riesige frei stehende Buddha-Statue, an der wir langsam vorbei tuckern.

Im Ausgangsbereich des Seitenkanals, kurz vorm Fluss, sammeln sich dutzende Boote auf kleinstem Raum in der Absperrung. Der schwarze Rauch, der beim Anlassen entsteht ,schmälert das Vergnügen aber die Bootsführer sind rücksichtsvoll. Wäre mal interessant auszurechnen, wie viele 100 Kilometer man mit einem modernen Auto fahren kann, um zu einer äquivalenten Emission zu kommen.

Beim Tempel Wat Arun (Tempel der Morgenröte) steigen wir aus. Dieser ist eine “erste Klasse Tempel”, denn die buddhistischen Tempel sind in Klassen kategorisiert. Das Besondere hier ist das Turmensemble (Prangs). Für die 100 Baht Eintritt bekommen wir diesmal sogar ein kleines Wasserfläschchen gratis dazu. Um die Gebäude herum sind ganz viele ThailänderInnen (auch wenige Thailänder) in traditionellen Kostümen zu sehen, die sich von professionellen Fotografen knipsen lassen. Ein paar europäische Damen im thailändischen Traditionskostüm sehen wir auch, scheint also eine Art Kostümverleih in der Nähe zu geben.

Auch an diesem Tempel gibt es viele Figuren mit detaillierten Verzierungen.

Es ist ziemlich heiß und wir sitzen eine ganze Zeit bei einer Limo im Schatten und beratschlagen, was wir noch machen und kommen zum Schluss, nichts mehr. Mit der Fähre queren wir rüber und gehen dann langsam wieder zum Hotel zurück.

Es zeigt sich bei einer weiteren hitzebedingten Pause im Kaffee, diesmal neben dem Starbucks und dafür mit Käsekuchen, dass meine Wanderhose einen Riss hat. Ist ja nun auch schon so um die 15 Jahre alt. In Khaosan versuchen wir einen Schneider aufzutreiben und werden erst im zweiten Anlauf fündig. Weil es der Schneider persönlich machen muss (und er macht es binnen zwei Stunden) sind 150 Baht fällig.

Nachdem wir uns im Hotel ausgeruht haben, gehen wir in eine der lebhafteren Kaosan Touristenecken, wo der Schneider residiert, der mir bei Aushändigen meiner Hose gerne noch ein Hemd anfertigen möchte. Es gibt unzählige Möglichkeiten sich auf der Straße massieren zu lassen. A. nutzt die Gelegenheit in einer Seitenstraße, mit angenehmer, seriöser Atmosphäre. Ich warte bei einem Bier und beobachtete das Treiben. Danach bekommen wir in der Ecke auch noch was zu essen.

Zuletzt durchstreifen wir dann noch dass Zentrum des Kaosan Viertels mit der Kaoson Road. Thailänder tragen hier nun keine Masken mehr sondern animieren mehr oder weniger nah, um Touristen ins Lokal zu bekommen. Die Straßen sind völlig überfüllt und immer wieder bahnen sich Motorräder einen Weg durchs Gedränge. Es ist extrem laut und das Erscheinungsbild der ganzen Umgebung suggeriert eine ostasiatische Ballermannversion.

Nachdem wir uns nun auch diesem Highlight nicht verwehrt haben, gehen wir früh zurück. Morgen wollen wir weiter.