Das für das recht kleine Hotel sehr ansprechende Frühstück mit dem äußerst aufmerksamen Chef, der überall selbst nachschaut und nachlegt, wurde in einem grünen Wintergarten direkt neben unserer kleinen Suite serviert. Kurz nach 10h sind wir dann so weit und brechen auf. Ein erstes Handicap stellt sich uns in den Weg, als dass auf dem Deich mit Radweg heute am Pfingstsonntag ein Kinderfahrradrennen stattfindet und der gesamte Radweg blockiert ist. Ich sehe auf der Karte eine andere Möglichkeit, ein paar hundert Meter später auf den Deich zu kommen. Dieser Weg führt über eine kurze holprige Waldstrecke, die offensichtlich als wilde Müllkippe verwendet wird. Luft anhalten und durch und schon sind wir auf dem Radweg und fahren den Rennfahrern hinterher.

Nach ein paar Kilometern dürfen die wieder umkehren, während wir am ersten Highlight, einem Limes-Wachturm vorbei kommen. In der Nähe könnte man ein Unesco Welterbe Römerkastell besichtigen. Der Radweg ist wieder einwandfrei. Einmal müssen wir zunächst für 4km auf die Straße. Das liegt daran, dass hier das Gebiet ein bisschen höher liegt und schon gehen die Grundstücke direkt bis an die Donau und die Straße mit Radweg führt hinten rum.
Dann erreichen wir einen 10 Meter hohen Aussichtsturm und haben so einen schönen Ausblick über die Donau und den Radweg. Es gibt dort auch einen kleinen Kiosk, bei dem wir uns zwei Kaffee bestellen. Als wir wieder losfahren, kommen gerade zwei Reiter an und es beginnt zu tröpfeln. Den grauen Wolken, die sich uns mit Rückenwind langsam nähern, fahren wir davon. Der Regen ist für uns deshalb gleich wieder zu Ende. Wir kommen auf dem super geteerten Deich sehr schnell voran. Dann geht es runter vom Deich und über Betonplattenstrecken mit fetten Schlaglöchern bis zur nächsten Ortschaft und dann über Nebenwege bis zur Grenzstadt Sturovo.

Schon von Weitem sieht man über riesige Weizenfelder die Kuppel der Basilika, der Sankt-Adalbert-Kathedrale von Esztergom. Durch geringen Verkehr in Sturovo kommen wir schnell an die markante Donaubrücke, die von den deutschen Truppen im zweiten Weltkrieg gesprengt wurde und erst seit 2001 wieder benutzt werden kann.

Es ist noch vor 14h, aber unser Zimmer im Hotel Adalbert ist bereits für uns beziehbar. Nachdem wir wieder ausgehfertig sind, zeigt sich, dass uns das schlechte Wetter eingeholt hat. Es stürmt und mit Regenjacken ausgestattet, wandern wir zum Schlossberg hoch, zur und in die Basilika. Das monumentale Gebäude wurde erst 1838 bis 1846 errichtet. Aber im Moment wird wieder feste renoviert. Trotz Regen und Sturm wagen wir es die 400 Stufen zur Kuppel hoch zu steigen. Kostet zwar Eintritt, aber für Pensionäre halber Preis. Die Dame am Ticketschalter hat das nicht hinterfragt 🙁
Über steile Wendeltreppen steigen wir nach oben und auf dem schmalen Gang rund um die Kuppel haben wir trotz äußerst stürmischer Bedingungen einen fantastischen Blick über die Stadt und die Donau in alle Richtungen.

Die Strecke war heute 56 km lang und mit gut 100 Höhenmetern auch wieder flach. Das Wetter war ideal. Diesmal freuten wir uns über die Wolken und den leichten Wind, da die Temperaturen sehr erträglich waren und uns der Wind von hinten unterstützte. Mal sehen, ob das schlechte Wetter nun schnell weiterzieht oder uns morgen begleitet. Bis auf das kleine Radrennen am Anfang war trotz Sonntag sehr wenig los. Kaum Sportradler und ein paar Etappenfahrer wie wir, die wir überholten oder die an uns vorbeizogen.