Frühstück gibt es im ByPillow Erba Hotel keins, aber im Umkreis von 200 Meter mehrere Kaffees. Das Hotel ist ok, Zimmer ist groß genug und mein Fahrrad hat Platz im recht kleinen Fahrradraum. Nach dem Frühstück mache ich mich auf um diesmal die Sehenswürdigkeiten, dass sind in erster Linie die wichtigsten Kirchen Saint Feliu und die Kathedrale, von innen zu besichtigen. Für die beiden Kirchen zahlt man 7€ und mit Audio Guide in englisch kann man da Stunden verbringen.
Zunächst entdecke ich noch ein paar Kuriositäten, den kletternden Löwen, als Wahrzeichen, eine Fliege als Symbol für den Heiligen Narziss, dem Schutzheiligen der Stadt. Als die Römer ihn zur Zeit der Christenverfolgung fangen wollten, konnte er einen falschen Fußabdruck hinterlassen, der ihm zunächst die Flucht ermöglichte und als die Franzosen Girona einnahmen und sein Grab schänden wollten, sind daraus so viele stechende Fliegen gekommen, die Pferde und Reiter der Franzosen zu Tode brachten. Diese Legende ist auch auf einem der Gemälde in Saint Feliu abgebildet.
Wenn die Kirche Saint Feliu schon beeindruckend ist, dann erst recht die Kathedrale. Riesig in den Außenmaßen, angeblich die gotische Kirche mit dem breitesten Kirchenschiff. 28 Seitenkapellen, eine Schatzkammer mit dem großartigen Schöpfungsteppich aus dem 11 Jahrhundert und einem Kloster-Kreuzgang. Der erste Gang wird von lauter Säulen getragen auf denen die Geschichten aus der Genesis in Stein gemeißelt erzählt werden. Die Audio Guides erklären die Geschichten recht gut, allerdings muss man sich da schon jeweils mindestens eine Stunde für Zeit nehmen und es ist durchaus noch mehr zu sehen.
Das Wetter ist heute durchwachsen. In der Nacht hat es geregnet, es ist bewölkt und ab und zu kommen noch ein ein paar Tropfen. Die Stadt ist eher voller als gestern, was wahrscheinlich da dran liegt, dass von den unzähligen Rennradlern ein paar einen Schlechtwetterruhetag einlegen. Die sind daran zu erkennen, dass unter ihren Shorts der obere Teil des Oberschenkels schneeweiß und der untere dunkelbraun heraus schaut. Auch die Costa Brava Touristen finden den Tag wahrscheinlich für einen Ausflug geeignet. Das sind die ganz braunen.
Ich muss um 16 Uhr zum Centre Biker Girona. Dort bekomme ich einen Karton und Füllmaterial, netter weise lösen sie mir auch die Pedale. Auf Nachfrage, was ich denn bezahlen dürfe, wollten sie nichts. Mit dem Karton auf dem rechten Pedal schiebe ich Rad und Karton zum Hotel. Dort wird das Rad zerlegt und reingepackt und die ersten zwei Taschen auch rein und zugeklebt. Die ganze Aktion hat eine Stunde gedauert.
Für meinen Streifzug durch die Stadt hat die Uhr 9 km und 86 Höhenmeter ermittelt. Eignet sich aber nicht als Rundgang zum Nachlaufen, da der Weg eher dem Zufallsprinzip folgte.