Großer Palast, Chinatown und noch ein paar Tempel

Unser Hotel direkt am Kanal ist zwar ein bisschen hellhörig aber wir konnten ausschlafen und das Frühstück direkt am Wasser war auch gut. Mit einem Tuktuk, der am Straßenrand hält, fahren wir zum großen Palast und wahrscheinlich hat er uns wieder übers Ohr gehauen, da er nicht gezögert hatte als ich seinen Preis um ein Drittel reduzierte.

Nachdem wir gestern mit langen Hosen unterwegs waren und es dabei ein bisschen warm war, habe ich mich für die etwas kürzere Wanderhose entschieden und habe mich natürlich sofort geärgert, denn kurze Hosen sind nicht erlaubt, wenn man beim König zu Besuch kommt. Lächerliche Stoffhosen, die man für 100 Baht überall kaufen kann, schon. Hätte ich mir nur die Anzip Teile für die Hose in den Rucksack gelegt.

Im großen Palast, eigentlich dem im Palastgelände integrierten Tempel, erwarten uns Menschenmassen. Die Soldaten und Soldatinnen sollen nicht fotografiert werden sind aber doch auch ganz geschäftstüchtig und versuchen Guide-Posten an ihre Nächsten zu vergeben. Das ist uns ein bisschen viel und so spazieren wir ungeführt durch das wieder sehr beeindruckende Gelände. Der Smaragdbuddha (aus Jade, das thailändische Staatssymbol) darf nicht fotografiert und gefilmt werden. Außerdem darf man ihn nur mit einer Gesichtsmaske besichtigen. Masken sind sonst nirgendwo vorgeschrieben aber jeder Thailänder trägt eine, fast überall.

Vom Tempelgelände geht es dann rüber ins Palastgelände. Natürlich alles auch wieder bombastisch angelegt. Ein besonderer Luxus.

Mit einer Fähre für 2×4,5 Baht (30 Cent) überqueren wir den Fluss zu einem kleinen geruhsamen Tempel neben einer sehr lauten Schule mit einem Basketballwettbewerb. Besonderheit: die Spielerin auf der Gegenseite hält einen Korb in der Hand und muss versuchen die Bälle ihrer Mannschaftskolleginnen aktiv mit dem Korb zu fangen. Sie steht auf einem kleinen Sockel und so spart man sich ganz einfach das Equipment. Durch einen engen Marktbereich voller Einheimischer, keine Touristen drücken wir uns durch und landen wieder an einem Pier und fahren von dort mit dem Boot nach Chinatown.

Da ist es noch viel enger und es gibt viele Touristen. In jeder Straße gibt es irgendwas besonderes, erstmal nur Ramsch, dann kommen wir zu den Klempnern und eisenverarbeitenden Betrieben, bis wir schließlich auch „Werkstätten“ sehen, die sich um alles was fährt kümmern und riesige Berge von „Altmetall“ sammeln aus denen wieder Motorteile werden.

Irgendwann erreichen wir das chinesische Eingangstor und dahinter ist der Tempel mit dem goldenen Buddha (Wat Traimit). Obwohl nicht nur 66cm hoch sondern 5,5 Tonnen schwer verbindet ihn mit dem Smaragdbuddha, dass er in Gips versteckt und zufällig entdeckt wurde. Der große Buddha akzeptiert uns auch mit kurzer Hose und ohne Maske aber wir dürfen nur fotografieren, nicht filmen.

Nachdem wir nun das Bootfahren als schnellstes und billigstes (ein Weg je nach Schiff 20 oder 30 Baht = 60-90 Cent) Transportmittel entdeckt haben, fahren wir wieder zurück Richtung Hotel, ruhen uns aus und gehen später nochmal los. Am nächsten Megatempel Wat Arun fahren wir nur vorbei.

Der „Golden Mount“ Wat Saket wird vom Reiseführer dafür gerühmt, dass man bei Sonnenuntergang einen tollen Blick über die Stadt hat. Also klettern wir die steilen Treppen hoch, bis zur Aussichtsplattform der Tempelpagode (Schuhe sollen wir diesmal anlassen, sagt ein Lautsprecher in Dauerschleife auf englisch) .

Neben uns haben auch ein paar andere diesen oder einen anderen Reiseführer mit diesem Geheimtipp gelesen und das Balkongeländer gen Sonnenuntergang ist entsprechend gut besetzt. Die Geschichte zur Entstehung, Cholera, Leichenberge und Geier ist nicht ganz so schön aber dafür der Blick in alle Richtungen und zurück im Dunkeln auch.

Wir finden auch noch ein Restaurant am Kanal mit thailändischem Essen, vorsichtshalber mit nur einem Chili – Level und thailändischem Bier.