Von Chiang Mai zum Nationalpark Doi Inthanon

An den unzähligen kleinen Ständen, wo massenweise Prospekte ausliegen und alle Arten von Touren gebucht werden können, hatten wir uns vorgestern für eine Tour in den Nationalpark Doi Inthanon entschieden. Die Touren laufen alle nach dem gleichen Muster ab. Ein Van kann 9 Leute und einen Führer mitnehmen und natürlich wollen sie den Wagen voll bekommen. Dann geht es um 7h los und die Gäste werden bei ihren Domizilen eingesammelt.

Wir stehen kurz vor 7h am benachbarten Hotel, warten eine ganze Zeit und irgendwann fährt dann auch der Van vorbei an unser Appartement. Aber wir schaffen es uns kenntlich zu machen. Auf der nächsten Station wird ein chilenisches Pärchen eingesammelt. Die haben leider verschlafen und so dauert es hier ein bisschen. Es kommen noch eine junge 3-köpfige französische Familie und schließlich zwei Holländer. Unser Fahrer versucht die verlorene Zeit aufzuholen, nachdem wir an einer Station mit verschiedenen Läden eine kurze Pause gemacht hatten.

Erste Station ist der Wachirathan Waterfall mit ca. 80 Metern der zweitgrößte in der Gegend von Chiang Mai und alles andere als ein Rinnsal. Wir laufen ein bisschen in dem Areal umher. Der Himmel ist grau und es sieht immer ein bisschen nach Regen aus, nachdem es eigentlich die ganze Nacht geregnet hatte. Unsere Führerin drängt uns dazu, ein Regencape zu kaufen, da als nächstes der Trail durch den Dschungel ansteht.

Nachdem wir uns dann wieder im Van befinden, beginnt es tatsächlich in Strömen zu regnen und die Straßen sind unter Wasser. Mae Klang Luang ist das nächste Ziel. Ein Dorf, welches vom Karen Stamm bewohnt wird, die dort Reis, Kaffee und Gemüse anbauen. Noch in den 70er Jahren war die Haupteinnahmequelle Opium, durch staatliche Intervention und Know How Aufbau wurde angestrebt, den Rauschgiftanbau zurück zu drängen.

Die Reisernte ist nur einmal im Jahr, wegen Wassermangel, was angesichts der Wassermassen in dem Pha Dok Sieo Wasserfall, dem Ziel unserer Trekking Tour, etwas wundert. Der Van fährt uns direkt an den Einstieg des Trails, es regnet immer noch, die Straßen und Wege sind mit matschigem knallroten Lehm bedeckt. Wir ziehen uns Raincover an und begeben uns auf den Weg. Jeder bekommt noch einen Bambusstab in die Hand gedrückt.

Der Weg erweist sich dann doch als gut ausgebauter schmaler Spazierweg mit Treppen und kleinen Bambusbrücken und der Wasserfall ist gute 2 Kilometer entfernt. Da das ganze Gebiet dem Karenstamm gehört, sind alle Besucher verpflichtet, einen einheimischen Führer zu nehmen. Der weist uns auch auf alles hin, was es zu sehen gibt (Reisterrassen, Banyanbäume mit Wurzeln, die sich über den ganzen Fels ausbreiten, bunte Vögel, eine versteckte Schlange im Baum).

Im Anschluss geht es zur Kaffeeprobe. Alle Röstungen gibt es da und da wir uns auf über 1000 Metern Höhe befinden, gibt es auch hier Arabica Kaffee. Neben Kaffee gibt es aber noch verschiedene Pflanzentees mit äußerst interessanter Farbgebung. Einer alten Frau kann man noch beim Weben der Stoffe, die sie auch hier verkauft, zuschauen. Dann gibt es in einem mit Blattwerk aus den großen Blättern gedeckten Bambushütte auf Stelzen das Mittagessen, was sie den Europäern zu Liebe nicht scharf gemacht haben.

Die nächsten Stationen sind dann beide über 2000 Meter. Als erstes geht es auf den Gipfel des höchsten Berg Thailands, Doi Inthanon. Auf 2563 Metern ist es mit unter 9 Grad zu kühl für kurze Hosen und eine dünne Jacke. Statt hochalpines Ambiente umgibt uns hier grüner Dschungel, alles auch die Elefanten am Schrein des Königs, dessen Name der Berg trägt, sind mit Moos zugewachsen.

Den gleichen Weg zurück bis auf 2200 Meter kommen wir zum Gelände der Zwillingstempel mit den beiden Pagoden für König (in braun) und Königin (in violett). Da drinnen gibt es dann auch wieder mal eine Buddhastatue und in Mosaikwandbildern wird die Lebensgeschichte dargestellt. Von hier hat man nun auch eine Aussicht über die Berge des Nationalparks. Da hat der Regen was Gutes, denn der Dunst, der in erster Linie dadurch entsteht, dass Bauern ihre Felder abbrennen, ist weg.

Den Songthaew, der uns vom Parkplatz die letzten Meter nach oben gefahren hat, sparen wir uns auf dem Rückweg. Es sind gerade mal 400 Meter zu laufen. Songthaew ist mit Song=zwei und Thaew=Reihe eine recht anschauliche Bezeichnung.

Auf dem Rückweg gibt es noch einen Stop an einem relativ großen Markt, der wahrscheinlich für die Ausflügler eingerichtet ist. 80 Kilometer sind es dann noch bis wir wieder den Chiang Mai Stau erreichen. Kurz nach 19h sind wir beim Appartement und waren damit 12 Stunden unterwegs.

Die Aufzeichnung der Strecke auf der Garmin Uhr hat heute im Auto leider gar nicht funktioniert. Das Dach des Van ist so verstärkt und abgeschirmt, dass da kein GPS Signal durchkommt. Deshalb gibt es zwischen den verschiedenen Stationen nur eine gerade Linie.