Von Pai nach Chiang Mai

Nach einer Übernachtung in Pai fahren wir wieder zurück und auf dem Weg gibt es noch ein paar Orte, die wir uns anschauen wollen. Dazu müssen wir die 1095 Route erst einmal in ein Nebensträßchen verlassen. Die ersten Häuser zeigen uns, wo die Einheimischen leben, dann wird die Straße schlecht bis sie eigentlich nur noch eng ist und aus Schlaglöchern besteht. Unser erstes Ziel ist der Wasserfall. Seit 7. Februar dieses Jahres ist die Verwaltung auf die glorreiche Idee verfallen, für Eintritt in den Wald und damit Besichtigung auch des Wasserfalls pro Person 400 Baht zu verlangen, knapp 12 Euro. Von der Brücke aus lässt sich das spärliche Gerinsel in der Trockenzeit erahnen und um dafür zu dritt Eintritt zu zahlen sind wir zu geizig.

Weiter geht es zur Bambusbrücke. Über einen Kilometer erstreckt sich die Brücke über aktuell trockene Reisfelder bis zu einem kleinen Tempel, leicht erhöht in einem Wäldchen. Es gibt verschiedene Einkehrmöglichkeiten und Tempel und der Eintritt beläuft sich auf moderate 30 Baht pro Person.

An den schwankenden Bambusuntergrund gewöhnt man sich schnell und teilweise erkunden wir die Brücke bis hin zum Tempel. Auf dem Weg ist besonders eindrücklich, wie die Wasserbüffel mit ihren großen Hörnern und spärlichem Fell grasen und sich im kühlen Schlamm wälzen.

An verschiedenen Aussichtspunkten vorbei geht es wieder auf dem kleinen engen Sträßchen zurück zur 1095. Diesmal begegnen uns deutlich mehr Fahrzeuge, Autos und vor allem Motorroller mit den gleichen Zielen. Die nächste Station ist der Pai Canyon.

Wie üblich ist der besondere Ort an der Straße durch viele Essbuden erkennbar. Dort parken wir, wandern einen kleinen Wald hoch mit Bäumen mit riesigen Blättern, die es hier überall gibt, deren Namen wir aber noch nicht herausfinden konnten. Wenn so ein Blatt runterfällt (die großen sind an die 50 cm lang), dann gibt es schon ein ordentliches Geräusch. Große Überraschung als uns im Eingangsbereich des Canyon gar keine Kontrolle und Tickethäuschen erwartet. Wir können einfach so über die schmalen Grate wandern, teilweise nur einen knappen Meter breit und links und rechts geht es steil nach unten. Teilweise gibt es schmale Kluften durch die wir durchklettern müssen, ein bisschen staubig, aber tolle Ausblicke. Das Bild auf dem ich vermeintlich am Abgrund stehe, ist natürlich der Perspektive geschuldet, das war weniger spektakulär.

Auf dem 130 Kilometer langen Rückweg durch viele schmale Kurven und über verschiedene Pässe, insgesamt sind 2280 Höhenmeter zu überwinden, übe ich das Fahren im Linksverkehr. Unter Vermeidung jeglicher Zentrifugalkräfte in den Kurven kommen wir gut voran. Das Einzige, woran ich mich bis zum Schluss nicht gewöhnt habe, ist die Bedienung des Blinkers auf der rechten Seite. Wenn ich rechts raus will, dann mache ich immer erst einmal den Scheibenwischer an.

In Chiang Mai übernimmt Steffen wieder das Lenkrad, um uns durch den Berufsverkehr zu seinem schönen Haus zu lotsen. Wir kommen auch noch in den Genuss der Besichtigung des Nachbarhauses. Da wohnt ein Ex-SAP-Kollege mit seiner thailändischen Frau, die das Haus dort gebaut haben und er arbeitet freiberuflich in Deutschland von dort aus. Er kam gerade vom deutschen Restaurant „an der Au“. Da gibt es deutsches Essen vom Buffet (all you can eat) und wird (wohl auch deshalb) gerne von Thailändern besucht.

Abends geht es dann noch thailändisch essen (green Curry, medium spicy) und in der Altstadt finden wir Blues Live-Musik, wo wir uns niederlassen. Ich lasse mich hinreißen, zwei Gläser Rotwein zu trinken. Nicht die beste Idee, wie ich heute morgen gemerkt habe. Die Musik ist super und das Publikum applaudiert angemessen und dokumentiert das Ereignis. Für interessierte Passanten wie auch für uns, als schon alle Tische belegt waren, werden einfach ein paar Stühle auf den Bürgersteig gestellt.

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