Von Makawao nach Lahaina 

Nachdem ich mich entschlossen hatte noch ein paar Tage auf der Insel zu bleiben und ein Zimmer in Lahaina gebucht hatte, habe ich mich von Makawao und Lisa meiner Gastgeberin verabschiedet und mich auf dem Weg nach Lahaina gemacht. Das ging erstmal richtig flott voran. Der Highway bis man die Küste Richtung Lahaina erreicht geht erstmal lange bergab und hat immer einen sehr breiten Randstreifen. Auch auf dem Küsten Highway ist die Straße sehr gut ausgebaut und bietet genügend Platz. Zunächst geht es ein gutes Stück bergab, dann hilft mir Rückenwind, der mich vorgestern noch als Gegenwind quälte und erst an der Küste dreht sich die Windrichtung wieder zu meinen Ungunsten. Die Beine sind zwar ziemlich schwer aber die 55 km mit 200 Höhenmetern sind nicht so schwer.

Auf der Strecke sehe ich noch einmal den Haleakala mit freundlichem Gesicht und nur ein paar kleinen Wolken um den Gipfel, die Insel Laina und die Windräder, die man auch auf dem Weg zum Haleakala sehen konnte.

In Lahaina kann ich direkt einchecken und mein Raum in Privatwohnung ist zwar wahnsinnig teuer aber diesmal ist es ein richtiger Raum, ein eigenes Bad und eine Wohnung wo auch ein bisschen Platz ist.

Die Stadt ist ein typisches Touristennest aber sehr angenehm und entspannt. Die größte Sehenswürdigkeit ist der Baum, der Banyan Tree, der erst ganz klein kam und nun riesig groß ist und einen ganzen Platz bedeckt. Neben der Insel Laina ist auch Molokai mit Wolke zu sehen, wo ich noch vor ein paar Tagen am Wochenende mit Tochter(2) war.

Mein Standort ist weit genug entfernt und nah genug am Rummel. Man hört nichts aber man ist zu Fuß in 10 Minuten da und an Restaurants und Kneipen herrscht kein Mangel.

Zum Haleakala

Nachdem es die ganze Nacht in Strömen geregnet hatte, rechnete ich nicht damit, dass ich heute auf den Vulkan hochfahren kann. Aber plötzlich änderte sich das Wetter und es sah auf einmal wesentlich freundlicher aus, so dass ich mich dazu entschloss kurzerhand das Rad zu packen und nach einer Tasse Kaffee loszufahren. Kurz nach 8 Uhr war ich beim Grocery und habe noch zwei Riegel gekauft und los ging es. Es hatte knapp 20 Grad aber es wurde immer schöner, die Sonne gewann immer mehr Kraft und irgendwann waren es dann 30 Grad. Es gab tolle Aussichten auf die gegenüberliegenden Buchten, sowie auf den in der Sonne liegenden Haleakala.

Bis zum Abzweig von der 377 auf die 378 zum Haleakala waren es 7 Meilen und dann noch einmal 22 bis zum Gipfel, immer bergauf mit am Anfang 11-12%, später meist zwischen 5 und 8%. Das zehrte, so dass ich auf der Hälfte der Strecke schon ziemlich was gespürt habe. Aber das tolle Panorama hat mich voran getrieben. Bis auf 6000 Fuß schien die Sonne und die Temperatur kletterte auf 30 Grad. Dann kam ich in eine Wolke und dachte, na die wird sicher schnell vorbei sein aber es begann zu nieseln und viel zu spät habe ich dann meine Regenjacke angezogen. Beim Parkeingang spare ich mir die 12$ Eintritt für Bicylce, da ich im Bryce Canyon unter Anrechnung der vorherigen Parkrechnungen den Nationalpark Jahrespass erworben habe.

Im Visior Center, eine Meile später gibt es Wasser und es sieht schon wieder fast freundlich aus, obwohl es leider keinen Ausblicke mehr gibt. Allerdings täuscht der Eindruck und eine weitere Meile später regnet es in Strömen, so dass ich Radhose und Überschuhe an einer denkbar ungünstigen Stelle anziehe und eh schon alles nass ist. Mittlerweile ist die Temperatur auf 16 Grad gesunken. Meine Finger sind schon ziemlich klamm und die blöden dicken wasserdichten Handschuhe erweisen sich als extem unpraktisch, da Innenleben und Hülle bei feuchten, klammen Fingern nicht mitspielen. Man bekommt den Innenteil der Finger einfach nicht dahin wo er hin soll und ich benutze sie fast als Fäustling. Es geht jetzt immer nur im gleichen Tempo bergauf und ich brauche weder schalten noch bremsen da geht das einigermaßen. Der Regen lässt teilweise nach aber die schlechte Sicht und die Wolken bleiben erhalten. Es beginnt aber immer wieder zu regnen. Wasser habe ich genug aber die vier Riegel ohne Frühstück sind doch ein bisschen knapp bemessen. Ab und zu denke ich daran wieder runter zu fahren. Nach sehr langen 1000 Höhenmetern vom ersten bis zum zweiten Visitorcenter lichten sich die Wolken und man bekommt wieder ein bisschen Sonne und wenigstens Blicke auf den Nebel. Die Finger sind mittlerweile so kalt, dass ich versuche sie mit dem Fön in der Toilette zu wärmen. Leider hält die gute Sicht nicht auch noch für die letzten paar Höhenmeter auf 10.000 Fuß bis auf den Gipfel, die ich mich bestenfalls noch hochquäle, da ich eben beim absteigen einen heftigen Krampf im Oberschenkel hatte.

Oben angekommen herrscht pure Nebelsuppe. Man sieht schlicht nichts. Auf dem Gipfel gibt es eine überdachte Hütte und kaum bin ich da, beginnt es in Strömen zu regnen. Ich geh dann nochmal runter zum Rad und hol die Taschen um mich in der trockenen Hütte umkleiden zu können. Die Finger sind nun eiskalt und die blöden wasserfesten Handschuhe kann ich nicht anziehen also müssen die anderen her. Eine alte Chinesin inklusive Großfamilie sind auch da oben und sie singt permanent irgendwelche Regenbeschwörungslieder, was die anderen, die hier Zuflucht suchen, auch ziemlich nervt.

Nachdem ich mich für die Abfahrt bereit gemacht habe, fahre ich dann in strömendem Regen vom Gipfel ab. Mittlerweile ist die Temperatur auf 6 Grad gesunken. Auf den Straßen sind Sturzbäche, durch die ich durch muss und immer wieder werden Steine und Geröll auf die Straße gespült. Richtung unteres Visitor Center beruhigt sich das Wetter. Erfreulicherweise kann ich meine Beine schonen und muss nicht treten und kann mich mit klammen Fingern und nassen Handschuhen aufs Bremsen konzentrieren. In den oberen 22 Meilen muss ich nur über 50 Meter kurz ein bisschen treten, sonst ist die gesamte Abfahrt so steil, dass man nicht treten muss. Auf dem Hinweg sind mir hunderte von Sonnenaufgangstouristen auf einfachen Mieträdern entgegen gerollt, die zuvor inklusive Räder auf den Gipfel gefahren wurden. In Hinblick auf Ausblickserlebnis und Anstrengung definitiv der komfortablere Weg.

Kurzum, irgendwann schaffe ich es nach unten. Die Abfahrt war gerade mal eine Stunde während ich nach oben inklusive Pausen um die 6,5 gebraucht habe und ganz oben dann auch noch über eine halbe Stunde gewartet habe. Durch die lange Abfahrt sind die äußeren Regensachen und das Rad schon ganz gut getrocknet.

Der Hund erkennt mich erst einmal nicht mit Regenkleidung, Mütze, Helm aber ich schaffe es ihn zu beruhigen, breite alles in meinem Zimmerchen aus und hoffe, dass es morgen einigermaßen trocken ist. Dann gehe ich ins Steakhaus und, da es das erste Essen heute ist, gönne mir einen Hamburger mit Pommes.

Diese Tour mit 93 km und 2500 Höhenmetern war ziemlich an der Grenze. Kondition und Rahmenbedingungen waren nicht optimal und der Haleakala (Haus der Sonne) hat seinem Namen für mich heute keine Ehre gemacht.

Mit dem Rad nach Makawao

Mit der Wahl meiner Unterkunft habe ich diesmal kein glückliches Händchen gehabt. Einquartiert in einem kleinen Häuschen einer allein erziehenden Mutter mit zwei kleinen lebhaften und hustenden Kindern einem Hund der ganz brav ist, aber kaum war sie weg, draußen einen kleinen Pinscher aggressiv angegriffen hat und einer Outdoor Katze, die aber des Wetters wegen aktuell Indoor vorzieht. Das Bad teilt man sich und während ich das große Schlafzimmer benutzen darf, schläft der Rest im kleinen Kinderzimmer.
Im Wohnzimmer läuft der Fernseher immer außer nachts und heute ist der Vater der Kinder da um diese zu hüten, da die Mutter Spätdienst im Krankenhaus hat.

Erfreulicherweise ist das kleine Zentrum von Makawao nur ein paar hundert Meter entfernt, so dass man Frühstück, Abendessen und Grocery Store in unmittelbarer Nähe findet. Beim Frühstück werde ich von meinem Extra Space Storage Vermieter angerufen. Für mich ist ein Päckchen angekommen, was ich abholen kann. Ich wollte eigentlich wieder mit dem Bus Richtung Flughafen fahren aber stehe blöderweise (Google folgend) auf der falschen Seite der Straße, denn der Bus Richtung Flughafen geht in der gleichen Richtung, wie er gekommen ist. Das ist ärgerlich, da die Busse nur alle 90 Minuten fahren. Ich versuche es per Anhalter und es gelingt auch schon nach wenigen Minuten und ein Einheimischer mit hawaiianischen Wurzeln nimmt mich mit, bzw. chauffiert mich direkt vor die Tür und wir diskutieren die schlechte wirtschaftliche Lage der Einheimischen.

In meinem Päckchen ist tatsächlich der vordere Gepäckträger drin, den wir in Santa Cruz vergessen hatten einzupacken. So entschließe ich mich ihn dran zu montieren und alle Taschen mitzunehmen und fahre dann eine kleinere Tour mit dem Rad (36 km, 750 Höhenmeter) bis zu meinem Domizil.

Auf dem Weg nach Paria findet sich ein Laden, der den Zaun aus lauter Surfboards gestaltet hat. Der Ozean ist heut sehr rau aber es sind ein paar Surfer und auch Windsurfer zu sehen. Es ist bewölkt und ab und zu regnet es leicht. Zunächst geht es entlang der Straße nach Hana, von der ich dann Richtung Makawao und Haiko abbiege. Kurz vor Haiko gibt es dann ein buddhistisches Friedenszentrum und in Haiko sind dicke Pfützen, offensichtlich hat es da zuvor sehr stark geregnet.

Abends gibt es im lokalen italienischen Restaurant eine sehr gute Pizza. Heute habe ich meinen Schlafsack ausgepackt und hoffe, dass ich in dem besser schlafe. Im Moment sieht es nicht danach aus, dass man morgen fahren kann, es regnet die ganze Zeit. Ein Mitarbeiter im lokalen Radgeschäft meinte, man müsse früh los bevor der Wind die Regenwolken rein treibt.

Ein paar Tage auf Molokai 

Molokai ist eine ziemlich seltsame Insel und es wird wahrscheinlich einige geben, die sie für nicht besuchenswert erachten und einige, die sie ganz toll finden. Es ist alles sehr einsam, ruhig und abgelegen. 

Das erste Problem, was wir hatten war, Wanderwege zu finden. Es gibt ein paar wenige Wanderwege durch Parks, die allerdings alle privat sind und die Touren kosten dann Minimum 60$ pro Person mit Führer. 

Es gibt wenig Wege, die man mal so eben gehen kann ohne durch privates Gelände zu kommen. Wir haben am zweiten Tag einen Weg nahe unserer Unterkunft an der Westküste gefunden, den wir gegangen sind. Es ging entlang einsamer Buchten, rotem Sand auf den Wegen durch hellgrünes Buschwerk. Teilweise gab es ziemlich dorniges Gestrüpp und ab und zu hat sich dann ein Dorn auch durch die dickeren Sohlen gebohrt.

Am dritten Tag sind wir eigentlich vornehmlich im Auto unterwegs gewesen. Unser Buick, der mit der Mietwohnung der Mädels dabei war, war ein ziemlich in die Jahre gekommenes Exemplar aber hat sich gut fahren lassen. Nur die nicht geteerten Dirt Roads, die zu den auf der Höhe gelegenen Parks führen, wo es freie Wanderwege mit Aussicht gibt, lassen sich mit diesem Wagen nicht bewältigen. Auch unser Versuch einen Allrad am Flughafen anzumieten ist insofern ins Leere gegangen, als dass wir zwar einen Allrad hätten mieten können aber Alamo der Vermieter sagt, dass man ihn nicht Offroad benutzen darf. Bzw. wenn man es dann doch tut, dann zahlt man halt alles selbst, wenn etwas passiert. 

Wir sind dann an das äußerste Ende der Insel, bis wir die Halawa Wasserfälle sehen konnten, gefahren. Die Straße dorthin wurde immer enger, einspurig und sehr steil.

Am letzen Tag sind dann Tochter(2) und ich zu zweit rum gefahren, bzw. sie ist gefahren und ich saß als Beifahrer daneben, während die anderen beiden Postkarten und Briefe geschrieben haben. Wir sind an den längsten Strand der Insel, Papahaku Beach gefahren, haben uns in Maunalao die verlassenen Gebäude zwei noch existierende Läden und verlassene Gebäude angeschaut.

Dann sind noch einmal die Küste vor unserer Anlage abgelaufen, wo wir noch ein paar andere Buchten und Klippen entdeckten und in den heute sehr hohen Wellen ein paar Surver und Bodyboarder beobachten konnten.

Das Wetter war sehr windig und durchwachsen, immer mal ein kleiner Regenschauer. Heute hat es nicht geregnet aber der Wind war sehr stark. Kurz vor knapp erreichen wir dann auch den Flughafen, stellen unser Auto offen auf die Wiese mit Schlüssel in der Mittelkonsole und checken zu unseren Flügen ein.

Der Zustand dieser Insel ist insgesamt schwer nachvollziehbar. Eine Anhalterin, ältere Dame, hatten wir mitgenommen und sie hat ein paar wirre Geschichten über eine Gesellschaft erzählt, die zu gemacht hat und alle haben ihre Arbeitsplätze verloren. In der Tat hat die Molokai Property Limited die mehr oder weniger florierenden Touristikaktivitäten eingestellt und lässt nun alles verwahrlosen. Was früher (bis 2008) edle Hotels, einfache Lodges mit Zelten oder Golfplätze waren ist heute alles verrottet. Das Kino und viele Restaurants stehen verbarrikadiert leer. Offensichtlich werden sie nicht vermietet und die halbe Insel steht zum Verkauf. Auch in unserer Anlage waren einige Häuser verfallen und alles was mal Bistro, Lodge, Restaurant o.ä. war steht leer und ist vergammelt. Einzig ein winziger überteuerter Store steht noch als Infrastruktur zur Verfügung.
Das Zerwürfnis zwischen o.g. Gesellschaft und dem Mauii County bzw. den Einwohnern scheint wohl im unterschiedlichen Verständnis der Weiterentwicklung des Tourismus seinen Ursprung zu haben. Die Einwohner wollten weniger, die Gesellschaft mehr und dann hat wohl die Gesellschaft von einem Tag auf den anderen die Reißleine gezogen. Alle waren arbeitslos, die Insel verfällt, 40% der Grundstücke gehören der Gesellschaft und der Wertverlust auf Grundeigentum dürfte erheblich sein. Nicht gerader das was man eine Win-Win Situation nennt.

Erster Tag in Molokai

Als erstes bin ich heute mal allein am Strand direkt vor unserem Ressort entlang gestreift und habe geschaut wo man ins Wasser kann und wo der Swimmingpool ist. Der starke Wind produziert ziemlich hohe Wellen.

Später, nach gemeinsamen Frühstück, sind wir dann an den Aussichtspunkt Kalaopapa gefahren, wo wir die gesamte Halbinsel im Blick haben, die über Land nur sehr schwer zu erreichen ist und ansonsten nur vom Wasser oder aus der Luft, was offenbar ein guter Platz war um früher  eine Leprakranken Kolonie dort anzusiedeln. Anschließend sind wir zum “phallic rock” der angeblich die Eigenschaft hat, dass wenn man ihn berührt man schwanger wird, zumindest wenn man eine Frau ist. Draufstehen zählt aber hoffentlich nicht dazu.

Später sind wir dann an der Hafenmole von Kaunakakai wo wir einen Katamaran sehen der frei besichtigt werden kann, der einmal um die Welt gesegelt wurde ohne Navigationsinstrumente. Der Rest des Ortes ist wenig spektakulär aber man kann ein bisschen billiger einkaufen und bekommt ein größeres Angebot als gestern im Minimarkt. Auf der Strasse im Ressort picken wilde Fasanen.

Die Einkäufe verabeiten wir dann auch direkt im Appartment zum Abensessen und habe danach noch Gelegenheit am Strand ein bisschen Sonnenuntergang zu sehen. 

Von Wailuku nach Molokai

Heute ist Thanksgiving. Mal sehen was das für Auswirkungen auf die Infrastruktur hat. Ich bin früh wach aber es ist schon hell. Erst mal hat es wieder geregnet und es ist sehr windig. Riesige Wellen sind draußen auf dem Meer zu sehen. Ein Frachter wird von einem kleineren Lotsenboot in den Hafen gezogen.

Gegen 11 Uhr mache ich mich dann in Radmontur auf, um die nur knapp 5 km zu meinem Storage in Klamotten zu bewältigen, die ich dann gleich wieder ausziehen kann. Die Straße ist nass also gibt es Spritzwasser aber es hat aufgehört zu regnen. Der Wind bläst extrem stark. Teilweise schieben einen die Böen hin und her. Im Storage ist noch alles ok und ich verschließe mein Rad zu Karton und Taschen und allen Sachen, die ich nicht brauche. Nach Molokai fliege ich nur mit kleinem Gepäck, meinem wasserdichten Ortlieb Dayback, der allerdings ganz schön vollgestopft ist. Im neben dem Storage gelegenen Starbuck mit WiFi und Frühstück, vertreibe ich mir nun die Zeit und beginne dann eben heut schon einmal vormittags mit dem Tagesbericht.

Zum Flughafen gehe ich die 2km. Wahrscheinlich bin ich der erste, der das überhaupt gemacht hat, denn ab und zu gibt es mal einen Gehweg aber sonst nur grüne mit Rasen bewachsene Randstreifen.

Am Flughafen angekommen dauert es ein bisschen bis ich das Nebengebäude gefunden habe, von wo die kleinen Maschinen zu den Nachbarinseln abfliegen. Ich hatte nicht erwartet, dass die Maschinen so klein sind und die Abfertigung war auch diesmal denkbar unkompliziert. Keine Gepäckkontrolle, keine Sicherheitsschleuse und statt Bordkarten wurden wir mit Vornamen aufgerufen, wer wo zu sitzen hat. Ich war sehr pünktlich kurz vor 14h da, um für meinen Flug um 15:50 Uhr einzuchecken. Aber da noch ein Platz frei war haben Sie mich direkt in der Maschine um 14:05 Uhr mitgenommen. Maximalgwicht für Passagier ist 350 Pfund. Handgepäck ist maximal 15 Pfund. Das hatte ich fast in meinem kleinen Rucksack. Die Dame am Schalter wollte wissen was ich wiege, da ich das ad hoc nicht beantworten konnte musste ich auf die Waage und es waren 156 Pfund mit Kleidern. In der Luft waren wir dann gerade mal 25 Minuten an spektakulären Klippen mit unzähligen Wasserfällen vorbei. Wir sind gerade mal auf der Höhe der Oberkante der Klippen geflogen.

In Molokai angekommen muss ich dann auf dem Wiesen- und Schotterparkplatz nach dem Auto suchen, was die Mädels mit ihrem Apartment mit gemietet haben und finde es auch und nach längerer Suche finde ich auch den Schlüssel in der Mittelkonsole. Das Auto steht da einfach offen und der Schlüssel liegt drin, große Sicherheitsbedenken scheint es nicht zu geben. 

Nun gilt es Vorräte zu beschaffen. Und diese Aufgabe ist an Thanksgiving allerdings gar nicht so einfach zu lösen. Die ersten vier Läden, die ich anfahre haben alle geschlossen. Erst bei einem kleinen Mini Markt werde ich fast zufällig fündig und kaufe für ein Vermögen was man so braucht. Dann beziehe ich mein Appartement mit Meerblick und fahre um 7 Uhr los um Tochter(2) und ihre Freundinnen Hannah und Vanessa abzuholen. Wir haben uns sehr gefreut uns wieder zusehen.

Nachdem sich alle eingerichtet haben holen Tochter(2) und ich die Vorräte aus meine  Appartement und wir kochen Spaghetti mit Tomatensauce, ist zwar für Thanksgiving etwas bescheiden, ist aber leer geworden und hat geschmeckt.  An Bilder haben wir noch gar nicht gedacht. Müssen wir nachliefern. 

Der Wind ist weiterhin sehr stark und es gibt immer wieder Regenschauer. 

Wailuku, Maui, Hawaii 

Der erste Tag in Hawaii auf Maui in Wailuku beginnt mit ziemlich viel Regen. Leider ist die Prognose für das Wochenende und die nächste Woche auch nicht so besonders gut.

Den Vormittag musste ich mich also zunächst mal in der Unterkunft aufhalten. Man kann direkt auf den Ozean sehen und sonst ist sie interessant eingerichtet.

Gegen Mittag bin ich dann zu einem langen Spaziergang in Richtung Wailuku aufgebrochen.

Dort war ich zunächst in einem vollständig abgelegenen Touristen Marketing Büro und habe mich nach den Möglichkeiten zum Camping orientiert. Das ist extrem kompliziert. Daraufhin habe ich zu Mittag erst einmal gefrühstückt und bin dann zum state office weitergelaufen um mich weiter nachdem Campingmöglichkeiten zu erkundigen.

Für Camping braucht man eine Genehmigung und die kostet eigentlich durchweg überall 20 $. Es gibt aber drei verschiedene Arten von Campingplätzen. Campingplätze für die das County verantwortlich ist, dann gibt es state parks und national parks. Man muss nun also genau wissen wann man wo übernachten will und dann bei der dafür zuständigen Behörde die Erlaubnis für diese Nacht beantragen. Wenn nicht zu viel los ist, dann ist das auch kein Problem nur beispielsweise am Wochenende nach Thanksgiving wird es eng, da sind die meisten Genehmigungen schon verteilt, wie ich im state park office erfahren habe.

In dem Touristeninformationsbüro habe ich einen Packen von ca. 30 Blatt Papier bekommen, in dem diese Wissenschaft aufs Genaueste beschrieben ist und auf meine Frage, das Camping auf Hawaii wohl nicht so populär wäre, meinte die Dame dann auch, das wäre richtig.

Auf den Straßen laufen überall Hühner rum. Ab und zu erhascht man mal einen Ausblick auf die in Wolken verhangenen Berge aber im Allgemeinen ist die Sicht heute nicht besonders.

Später bin ich weiter nach Kahului in ein Einkaufszentren gelaufen.  

Wegen Thanksgiving und Black Friday sind die Preise alle massiv reduziert. Ich schaffe es tatsächlich mir eine neue Jeans zuzulegen, sodass ich die alte, die mittlerweile wie die eines Clochard aussieht, entsorgen kann. Als ich das der sehr hübschen asiatischen Verkäuferin erzähle, widerspricht sie nicht sondern meint nur “aber das Hemd wäre sehr nett, also wär es so halb halb”. In Euro wären es wahrscheinlich über 80, hier waren es 60$ und ich schlage für 20$ zu.
Abends habe ich dort noch gegessen um dann schließlich wieder per Uber in der Garage meiner Gastgeber beim Bier zu landen.

Von SFO nach Mauii

Um 7 Uhr hat mich das Shuttle abgeholt. Irgendwie haben wir das Fahrrad im Karton auch noch hinein bekommen. Das Einchecken erwies sich erfreulicherweise als vollständig unkompliziert, Für den Fahrradkarton für den eigentlich 150$ fällig gewesen wäre, habe ich nur 100$ bezahlt und meine Packtasche war frei dazu. Der Flug war gut aber Hawaiian Airlines lässt sich so ziemlich alles extra bezahlen. Rad und Packtasche waren dann auch außergewöhnlich schnell zum Abholen bereit. Jetzt musste ich es irgendwie schaffen den schweren Karton und die Tasche in Richtung meines angemieteten Gepäcklagers zu bringen. 

Was mir mit schleppen und einem Taxi dann irgendwann auch gelungen ist. Dort angekommen wussten sie von der Reservierung überhaupt nichts, obwohl ich in der Zwischenzeit mindestens drei E-Mails bekommen habe. Aber sie hatten noch ein Plätzchen für mich und es gelten die gleichen Regeln: der erste Monat ist frei nur die Administrationsgebühr ist zu bezahlen, allerdings kam dann noch eine Versicherung dazu und schließlich braucht man noch ein Schloss was ich erfreulicherweise auch direkt vor Ort kaufen konnte.

Dann habe ich begonnen das Fahrrad zusammen zu schrauben. Hat alles funktioniert. Allerdings habe ich dann gesehen, dass wir in Santa Cruz vergessen haben den vorderen Gepäckträger einzupacken.  Hoffentlich schaffen sie es in der Bike Station in Santa Cruz den Gepäckträger mir bis Dienstag hierher zu schicken, denn das war eine ziemliche Diskussion ob ich das Lager als Adresse angeben kann.

Nachdem das Fahrrad nun zusammengeschraubt war konnte ich damit auch zu meinem Quartier fahren und da komme ich dann auch binnen einer halben Stunde an.

Das ist diesmal ein sehr einfaches Zimmer in einem sehr einfachen Haus mit einer WG mit ganz lustigen Leuten, eigentlich halten sich alle nur immer in der Garage auf und trinken Bier.

Zum Flughafen SFO

Um 11h war ich heute mit dem Mechaniker bei der Bike Station in Santa Cruz verabredet. Er hat einen großen Karton vorbereitet und schraubt alles auseinander und ummantelt es mit Verpackungsmaterial. Ich habe ihm genau zugeschaut und hoffe, dass ich es wieder zusammen geschraubt bekomme, denn die Übung zusammen und wieder auseinander zu schrauben steht mir jetzt zweimal bevor.

In meinem Hotel gab es noch ein kleines Frühstück. Mit einem Holländer habe ich mich dabei unterhalten, der mit seinem VW-Bus, den er per Schiff nach Amerika transportiert hat und mit dem er von Kanada bis nach Panama fährt.

Im Anschluss bin ich nach San Francisco zu meinem Hotel in der Nähe des Flughafens gefahren, habe das ganze Zeug insbesondere den großen Karton in mein Zimmer geladen, das Auto vollgetankt und es an der Mietwagenstation am Flughafen abgegeben. Genau 2100 Meilen war ich mit dem Jeep unterwegs. Die Abgabe hat eine Minute gedauert aber von dort wieder zurück zukommen war eine kleine Herausforderung, bis ich den Shuttlebus zum Hotel zurück gefunden habe. Das Bildmaterial fällt heute wenig spektakulär aus.

Von Santa Clara nach Santa Cruz 

Zunächst habe ich mich heute noch eine ganze Zeit im Hotel aufgehalten, habe an meinem Konzept geschrieben, gelesen und im Hotel ein Sandwich gefrühstückt.

Dann bin ich zu einer vollkommen idiotischen Aktion aufgebrochen. Ich hatte irgendwo gesehen, dass der Mission Peak eine tolle Aussicht über die Bucht von San José und die anliegenden Städte bieten soll. Meinem Google Navigationssystem bin ich dann auch brav gefolgt und landete auf einer Straße, die hoch in die Berge ging und die so eng war, dass zwei Autos nicht  aneinander vorbei kamen. Höchstgeschwindigkeit war zehn Meilen. Oben angekommen, war dann schlicht und ergreifend nichts, es gab da nur Ranches und Viehwiesen, die umzäunt waren. Man konnte nicht auf die Spitze laufen. Also wieder runter, inklusive abenteuerlicher Manöver bei entgegenkommenden Autos. Dann bin ich direkt nach Santa Cruz,  habe ein preiswertes Hotel direkt am Pier bekommen und bin da mittags und abends spazieren gegangen. Es gibt viele Seelöwen am Pier,  der etwa einen Kilometer ins Meer hinaus geht. Mein Zimmer im Hotel hat sogar ein bisschen Aussicht auf das Meer. 

Am Strand wird wieder Volleyball gespielt obwohl die Sonne schon langsam untergeht und ich schon die Jacke angezogen habe, sind einige noch recht leicht bekleidet. Ein paar Kinder waren tatsächlich im Wasser, obwohl es mit Mühe 20 Grad Lufttemperatur hat.

Die Strandpromenade besteht hier aus lauter Imbissbuden, vielen Fahrgeschäften, Achterbahnen, Karussells, Geisterbahn und so weiter und außerdem weihnachtet es schon ein bisschen. Es gibt einen Weihnachtsbaum und eine Schlittschuhbahn, allerdings merkt man den Fahrern an, dass Sie mit diesem Sport nicht sehr vertraut sind.

An der Promenade wird Salsa getanzt und der Turm des vefallenden Mission Style Gebäudes erinnert mich an das Plattencover von Hotel California. 

Im Fischrestaurant Riva auf dem Pier bekomme ich dann einen hervorragenden Lachs in scharfer Orangen-Rosmarin Sauce.