Von Wailuku nach Molokai

Heute ist Thanksgiving. Mal sehen was das für Auswirkungen auf die Infrastruktur hat. Ich bin früh wach aber es ist schon hell. Erst mal hat es wieder geregnet und es ist sehr windig. Riesige Wellen sind draußen auf dem Meer zu sehen. Ein Frachter wird von einem kleineren Lotsenboot in den Hafen gezogen.

Gegen 11 Uhr mache ich mich dann in Radmontur auf, um die nur knapp 5 km zu meinem Storage in Klamotten zu bewältigen, die ich dann gleich wieder ausziehen kann. Die Straße ist nass also gibt es Spritzwasser aber es hat aufgehört zu regnen. Der Wind bläst extrem stark. Teilweise schieben einen die Böen hin und her. Im Storage ist noch alles ok und ich verschließe mein Rad zu Karton und Taschen und allen Sachen, die ich nicht brauche. Nach Molokai fliege ich nur mit kleinem Gepäck, meinem wasserdichten Ortlieb Dayback, der allerdings ganz schön vollgestopft ist. Im neben dem Storage gelegenen Starbuck mit WiFi und Frühstück, vertreibe ich mir nun die Zeit und beginne dann eben heut schon einmal vormittags mit dem Tagesbericht.

Zum Flughafen gehe ich die 2km. Wahrscheinlich bin ich der erste, der das überhaupt gemacht hat, denn ab und zu gibt es mal einen Gehweg aber sonst nur grüne mit Rasen bewachsene Randstreifen.

Am Flughafen angekommen dauert es ein bisschen bis ich das Nebengebäude gefunden habe, von wo die kleinen Maschinen zu den Nachbarinseln abfliegen. Ich hatte nicht erwartet, dass die Maschinen so klein sind und die Abfertigung war auch diesmal denkbar unkompliziert. Keine Gepäckkontrolle, keine Sicherheitsschleuse und statt Bordkarten wurden wir mit Vornamen aufgerufen, wer wo zu sitzen hat. Ich war sehr pünktlich kurz vor 14h da, um für meinen Flug um 15:50 Uhr einzuchecken. Aber da noch ein Platz frei war haben Sie mich direkt in der Maschine um 14:05 Uhr mitgenommen. Maximalgwicht für Passagier ist 350 Pfund. Handgepäck ist maximal 15 Pfund. Das hatte ich fast in meinem kleinen Rucksack. Die Dame am Schalter wollte wissen was ich wiege, da ich das ad hoc nicht beantworten konnte musste ich auf die Waage und es waren 156 Pfund mit Kleidern. In der Luft waren wir dann gerade mal 25 Minuten an spektakulären Klippen mit unzähligen Wasserfällen vorbei. Wir sind gerade mal auf der Höhe der Oberkante der Klippen geflogen.

In Molokai angekommen muss ich dann auf dem Wiesen- und Schotterparkplatz nach dem Auto suchen, was die Mädels mit ihrem Apartment mit gemietet haben und finde es auch und nach längerer Suche finde ich auch den Schlüssel in der Mittelkonsole. Das Auto steht da einfach offen und der Schlüssel liegt drin, große Sicherheitsbedenken scheint es nicht zu geben. 

Nun gilt es Vorräte zu beschaffen. Und diese Aufgabe ist an Thanksgiving allerdings gar nicht so einfach zu lösen. Die ersten vier Läden, die ich anfahre haben alle geschlossen. Erst bei einem kleinen Mini Markt werde ich fast zufällig fündig und kaufe für ein Vermögen was man so braucht. Dann beziehe ich mein Appartement mit Meerblick und fahre um 7 Uhr los um Tochter(2) und ihre Freundinnen Hannah und Vanessa abzuholen. Wir haben uns sehr gefreut uns wieder zusehen.

Nachdem sich alle eingerichtet haben holen Tochter(2) und ich die Vorräte aus meine  Appartement und wir kochen Spaghetti mit Tomatensauce, ist zwar für Thanksgiving etwas bescheiden, ist aber leer geworden und hat geschmeckt.  An Bilder haben wir noch gar nicht gedacht. Müssen wir nachliefern. 

Der Wind ist weiterhin sehr stark und es gibt immer wieder Regenschauer. 

Wailuku, Maui, Hawaii 

Der erste Tag in Hawaii auf Maui in Wailuku beginnt mit ziemlich viel Regen. Leider ist die Prognose für das Wochenende und die nächste Woche auch nicht so besonders gut.

Den Vormittag musste ich mich also zunächst mal in der Unterkunft aufhalten. Man kann direkt auf den Ozean sehen und sonst ist sie interessant eingerichtet.

Gegen Mittag bin ich dann zu einem langen Spaziergang in Richtung Wailuku aufgebrochen.

Dort war ich zunächst in einem vollständig abgelegenen Touristen Marketing Büro und habe mich nach den Möglichkeiten zum Camping orientiert. Das ist extrem kompliziert. Daraufhin habe ich zu Mittag erst einmal gefrühstückt und bin dann zum state office weitergelaufen um mich weiter nachdem Campingmöglichkeiten zu erkundigen.

Für Camping braucht man eine Genehmigung und die kostet eigentlich durchweg überall 20 $. Es gibt aber drei verschiedene Arten von Campingplätzen. Campingplätze für die das County verantwortlich ist, dann gibt es state parks und national parks. Man muss nun also genau wissen wann man wo übernachten will und dann bei der dafür zuständigen Behörde die Erlaubnis für diese Nacht beantragen. Wenn nicht zu viel los ist, dann ist das auch kein Problem nur beispielsweise am Wochenende nach Thanksgiving wird es eng, da sind die meisten Genehmigungen schon verteilt, wie ich im state park office erfahren habe.

In dem Touristeninformationsbüro habe ich einen Packen von ca. 30 Blatt Papier bekommen, in dem diese Wissenschaft aufs Genaueste beschrieben ist und auf meine Frage, das Camping auf Hawaii wohl nicht so populär wäre, meinte die Dame dann auch, das wäre richtig.

Auf den Straßen laufen überall Hühner rum. Ab und zu erhascht man mal einen Ausblick auf die in Wolken verhangenen Berge aber im Allgemeinen ist die Sicht heute nicht besonders.

Später bin ich weiter nach Kahului in ein Einkaufszentren gelaufen.  

Wegen Thanksgiving und Black Friday sind die Preise alle massiv reduziert. Ich schaffe es tatsächlich mir eine neue Jeans zuzulegen, sodass ich die alte, die mittlerweile wie die eines Clochard aussieht, entsorgen kann. Als ich das der sehr hübschen asiatischen Verkäuferin erzähle, widerspricht sie nicht sondern meint nur “aber das Hemd wäre sehr nett, also wär es so halb halb”. In Euro wären es wahrscheinlich über 80, hier waren es 60$ und ich schlage für 20$ zu.
Abends habe ich dort noch gegessen um dann schließlich wieder per Uber in der Garage meiner Gastgeber beim Bier zu landen.