Von Bay Center nach Chinook

Heute hat sich zum ersten Mal, trotz immer noch schwerer Beine, ein Flow entwickelt. Alles ging angenehm leicht, wenn es mal nicht so leicht ging dann einen Gang zurück, konzentrieren auf dem Seitenstreifen, Split und Glassplitter vermeiden und am nächsten Hügel wieder ein bisschen zurückschalten, ein angenehmes Rollen. Insgesamt 77 km (600 Höhenmeter) und da ist der Fußmarsch zum Leuchtturm schon dabei.

30 Meilen fast ohne Häuser. Am Anfang hat mich ein Hund verfolgt, den ich durch Sprint abschütteln konnte.

Die Fahrt durch die langgezogene riesige Bucht bei Ebbe bietet einem permanent neue großartige Ausblicke auf den ursprünglichen Nationalpark wo eigentlich nichts außer Natur ist und eben die Straße auf der ich unterwegs bin.

Es ist ein bisschen ärgerlich, dass einige es wohl als Ehrverletzung betrachten, bei einem Fahrradfahrer anzuhalten. Es kommt wohl mal vor, dass einer hinter einem bei Engstellen langsam macht, bis der Gegenverkehr vorbei ist. Das sind aber wahrscheinlich nur die Touristen, selbst die dicken Trucks schäuen hier keine Risiken.

Das Ziel heute ist Cape of Disappointment. Ich entschließe mich die Schleife auf der Halbinsel nach rechts zu nehmen und werde nach anstrengendem Aufstieg nach ca. einer Meile von einer Polizeipatrouille gestoppt, die mir erklärt, dass es da oben eine Tragödie mit Todesfall gegeben hätte und deswegen im Moment der Weg versperrt ist. Traurig. Auf gleichem Weg zurück und die Südschleife mit kurzen 10% Anstiegen. Zuletzt ab dem Parkplatz geht es dann nur noch zu Fuss. Ich muss Rad und Packtaschen anschließen. Der Ausblick auf Pazifikküste von Washington und Oregon ist super. Der Leuchtturm naja. Zurück zu Fuss sind Fahrrad und Taschen noch da.

Der State Park am Kap begeistert mich wenig. Nach etwas Recherche und Google Bewertungen entscheide ich mich bis zu Rivers End Camping am Eingang von Chinook zu fahren. Tolle Kritiken aber die Gastgeber verkaufen. Endlich am Ziel steht no vacancy aber ich lass mich nicht beirren. Die alte Dame schickt mich auch tatsächlich nicht weg (obwohl sie keine neuen Gäste mehr will, da sie verkauft haben) und alle sind sehr nett. Ich darf selbst gefangenen und geräuchertem Lachs probieren und alles was man so braucht ist da.

Trotz der Tatsache, dass ich mindestens 10 – 20 Jahre hinter dem nächst Jüngeren bin hat das kaum Auswirkung auf den Schnitt, da es so viele sind. Der kleinste Camper hier hat die Ausmaße eines Reisebusses. Sie lieben mein Fahrrad, sie freuen sich über Deutschland und sitzen vorm Büro alle gemeinsam mit der Chefin erzählen und lachen viel.

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