Von Brookings nach Crescent City

Die Nacht heute war etwas unruhig. Der Campingplatz war zwar super aber in Hörweite war eine Baustelle. Außerdem mussten wirklich alle Lebensmittel in die Boxen, da die Waschbären sehr aktiv waren.

Die schöne Wanderung an den Strand des Platzes sparen wir uns, wie wir gestern auch die Naturschönheiten Indian Sand und Natural Bridge haben liegen lassen. Hat uns gestern Abend Lee erzählt, wie toll das sein soll. Leider hat sie mir auch erzählt, das im Hinterland viele Einwohner evakuiert werden müssen, da dort massive Waldbrände wüten. Auf der Straße aus Brookings heraus finden sich viele Dankesplakate oder Leuchtschriften mit “Thank you Firefighter”.

Nach nur 8 Meilen erreichen wir Kalifornien. Mit Welcome werden wir an der Agrarkontrolle empfangen, wo auf illegale Pflanzen oder Früchte geprüft wird.

Kalifornien ist erstmal flaches Farmland und wir entscheiden uns für einen Umweg. Wir wollen in den ersten der Redwood Nationalparks entlang des Smith River. Der erweist sich als in den Wald eingebetteter kristallklarer Fluss in den man einfach rein springen muss. Zwei Meilen nach dem Informationszentrum, die uns mit Karten versorgen finden wir dann eine Stelle, bewachen abwechselnd die Fahrräder und gehen im eiskalten Wasser schwimmen.

Weiter geht es auf einer ungepflasterten Straße durch einen dunklen Regenwald mit riesigen Redwood Bäumen, bis wir dann wieder in Crescent City raus aus dem Wald kommen. Das drückt auf den Durchschnitt, denn wir kommen durch den Wald nur mit 3-4 Meilen pro Stunde, so dass wir immerhin 70 km schaffen.

Deshalb stehen wir in Crescent City wieder vor der Frage wo wir übernachten und ich lerne wieder etwas Neues kennen. Das Portal Warmshowers vermittelt zwischen Anbietern und Suchenden eine kostenfreie Bleibe (wieder nur für Hiker und Biker). Wir landen in der St. Pauls Kirche. Das ist dann eine Art Matratzenlager. Neben uns ist da ein spanisches Pärchen, zwei Amerikaner, ein Japaner und wie es der Zufall will: Jean, die ich an ihrem Fahrrad erkenne. Allerdings treffen wir sie erst in der lokalen Brauerei, wo wir sie schon vermutet hatten und wo wir das Wiedersehen feiern. Ein weiterer Radler B. ist auch noch da und es wir ein ziemlich lustiger Abend.