Von Westport nach Bay Center

Endlich direkt am Pazifik.

Vom größten Leuchtturm in Washington in Westport bis Bay Center rund herum um die Willapa Bay, durch Raymond und dann mit viel Gegenwind weiter bis zum Ziel. Heute nur 89km. Das war schon fast erholend, allerdings bin ich auch so langsam gefahren, wie es ging.

Ein Busfahrer hält, während ich mich orientiere, macht die Tür auf und fragt ob er behilflich sein kann. Erlebt man in Heidelberg eher selten.

Das beste und einzige Restaurant am Ort (rechts unten) serviert vorzügliches Steak, mit grünem Salat (inklusive Käse und Tomaten) und einer Beilage aus Austern und Käse und irgendwie gebacken zzgl. 2 Bier für 20$.

Der Campingplatz ist diesmal eher in der 3 Sterne Kategorie. Man kann Strom bekommen, es gibt WiFi, es gibt einen Laden und man kann direkt, durch einen kleinen Urwaldpfad, an die Küste (Bild links unten). Leider kein Licht. Auf dem Platz übernachten vorwiegend Jäger. Lastwagengroße Wohnmobile und riesige Zugfahrzeuge. Allerdings jagen sie die Hirsche in der Gegend mit Pfeil und Bogen.

Interessant in Küstennähe, dass man durch verschiedene Indianerreservate kommt. Immer gut erkennbar am Casino, was irgendwo im Nirgendwo steht. Zwischen edlen kleinen Anwesen, einfachen Holzhäusern und zusammengezimmerten Bruchbuden ist alles nah beieinander zu sehen. Interessant ist der viele Rost, Skulpturen aus rostigem Metall, vergammelte Trucks in Vorgärten oder ganze Schiffe, die am Steg darauf warten vollends unter zu gehen.

Von Potlatch State Park nach Westport

Primitives Camping, schöne Aussicht

Der heutige Tag, die Strecke von Potlatch State Park nach Westport, hatte es in sich, es war wirklich hart. 80 Meilen. In meiner Streckenbeschreibung steht, dass die Meilen locker runter laufen, alles sei flach bis auf ein paar kleine Anstiege. Am Ende summieren die sich wieder auf 1000 Höhenmeter und wenn es dann doch mal etwas flacher war, dann bläst der Wind vom Ozean so stark, dass man mit voll bepacktem Rad nicht schneller als 10 Meilen pro Stunde voran kommt. Teilweise waren die Strecken angenehm aber manchmal waren es alternativlose vierspurige Freeways, die mit Autobahnen vergleichbar sind. Unterschied: der Standstreifen (shoulder) schwankt in der Breite, ist häufig mit Split bedeckt und manchmal sind auch Glassplitter dabei. Bei Brücken ist er dann auf einmal weg. Empfehlung: warten bis eine Lücke im Verkehr ist. Man kann auch direkt am Freeway wohnen, es sind auch einige hübsche Anwesen mit direkter Freeway Anbindung zu verkaufen.

Nach 18h erreiche ich dann endlich Westport und habe mich entschlossen, das Zelt nicht aufzubauen und in ein Motel zu gehen. Bin dann in ein BBQ und habe dort Shrimps mit Fries bekommen, die Shrimps sehr gut paniert mit roter Cocktail Soße und Ketchup. Hat sehr gut geschmeckt. Leider ist im Motel zwar WiFi aber es funktioniert nicht obwohl die Dame an der Rezeption alle Register zieht.

Eigentlich dachte ich einen Tag in Westport zu bleiben aber es ist nicht so besonders attraktiv. Dünen, Ozean und die Stadt ohne Zentrum weit verteilt bis zum industrialisierten Hafen.

Von Port Townsend nach Potlatch State Park

Port Townsend am Abend, mein nettes Hotel und auf dem Weg.

Von Port Angeles nach Potlatch State Park hat sich die Herausforderung der ersten Etappe noch ein bisschen erhöht. Zum einen war es mit 107km länger zum andern sehr viel hügeliger (1200 Höhenmeter). Am Anfang, aus Port Townsend heraus war sehr viel Verkehr und nachdem ich auf die Central Rd. Richtung Quilcene kam, war es angenehm ruhig und gut ausgebaut. Auf der Strecke hat ein Rennradler, den ich vorher schon von weitem gesehen hatte, auf mich gewartet ob er mir Hilfestellung bei der Richtung geben könnte. Wir plaudern ein bisschen über meine Pläne und er meinte Kalifornien am Pazifik wäre die schönste Tour, die er je gemacht hätte. Ich fragte ob er nur eine Tagestour macht, blöde Frage, er hatte ja keine Tasche dabei. Er meint er wäre ja schon über 80 und mache nur noch kleinere Touren. Ich schaue ein bisschen genauer, viele viele Falten und kein Gramm fett.

Die Strecke am Mt. Walker vorbei geht ziemlich hoch und dann halt hügelig weiter. Links der Hood Kanal mit ständig schönen Aussichten und kleinen, sehr spartanischen Feriensiedlungen, immer wieder Seafood. Alles sehr ursprünglich. Endlich erreiche ich den Camping Platz. Absolute Leere, kein Wlan, kein Strom auf den Hiker/Biker Plätzen, fast kein Licht. Ein Ire mit Motorrad auf dem Weg nach Argentinien erklärt mir das Registrierverfahren: Umschlag ausfüllen, den richtigen Hike+Biker Platz raus suchen und Umschlag mit Geld in den Briefkasten. Es sind nur eine Hand voll Camper da. Der Mitarbeiter aus dem Registrierbüro, der sich dann doch noch zeigte, erklärte mir die Vorteile der Plätze: der eine wäre zwar näher bei den Waschräumen (3 min. warm duschen für 1$) aber die andern hätten ein Hamsterbett. Ich war etwas irritiert, ein mit Rindenmulch ausgelegter Kasten – total weich). Ich entscheide mich für das Hamsterbett mitten im Wald und schlafe von 9 Uhr bis Sonnenaufgang.