Castel del Monte und Trani

Wer in Heidelberg lebt, in der letzten Stefan George Ausstellung war und die Biografie über Friedrich II von Ernst Kantorowicz gelesen hat, der darf natürlich die Chance das Castel del Monte zu besichtigen nicht vorbei ziehen lassen, auch wenn es 100 km entfernt ist. Die Navigation in unserem Renault hält zunächst Überraschungen bereit, denn auf einmal endet die Straße an einem Müllberg und wir werden 2km über Landwirtschaftswege durch Olivenbäume geleitet. Diese Wege waren so voller tiefer Schlaglöcher, dass wir kaum schneller als Schrittgeschwindigkeit voran kamen.

Das achteckige Bauwerk mit den acht achteckigen Türmen ist bereits von weitem auf dem Hügel zu sehen. In der Nebensaison haben wir gerade noch einen Parkplatz oben bekommen, auch wenn uns unser Renault permanent versucht davon zu überzeugen, wieder umzukehren.

Das Gebäude von außen ist schon großartig, dagegen ist es im Inneren eher karg.

Um die ganzen geheimnisvollen Geschichten rund um das Kastell zu erkunden braucht man viel Zeit, die wir uns nicht nehmen. Im Innern sind viele Seiten und Textstellen des berühmten Falkenbuches ausgestellt, aber auch das studiert sich einfacher zu Hause oder in der Bibliothek.

Im Anschluß, bei strömendem Regen und überfluteten Straßen, fahren wir weiter nach Trani, den Anweisungen des Renault trotzend, der unbedingt links über die Bahnlinie will, finden wir Altstadt und Hafen, wo ein zweites Staufer Kastell und eine tolle Kathedrale zu sehen sind.

Bei nun wieder blauem Himmel ist der Ort mit dem schönem Hafen und engen Gässchen mit weißem Marmor sehenswert.

Auf dem Rückweg besteht der allgemeine Wunsch im Outlet Village bei Bari zu halten. Nachdem ich das dem kalifornischen Mission Style nachempfundene Dorf zweimal durchrundet habe, setze ich mich in den Western Saloon, trinke ein großes Bier und warte, bis wir dann schon recht spät wieder nach Polignano zurück fahren können.

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