Von Grand Canyon nach Page

Bei wiederum unter null Grad (28 Fahrenheit) und schönstem Sonnenschein bin ich in Tusayan aufgebrochen. Gestern bin ich ja mit dem Fahrrad durch den Nationalpark gefahren und habe nur 15$ bezahlt. Da ich hier festgestellt habe, dass ich, um weiter nach Norden zu kommen, auf jeden Fall mit dem Auto durch den Nationalpark muss, wollte ich heute den Upgrade (15$) bezahlen, aber heute ist Veterans Day und da ist der Eintritt in den Park frei, Glück gehabt. Zunächst springe ich vom Parkplatz am Visitor Center in den Shuttle Bus bis zu Bright Angel um dort den Trial ein paar Meter runter zu laufen um noch ein paar weitere Eindrücke sammeln. Übrigens passt mein Fahrrad hervorragend in meinen kleinen Jeep Patriot, so dass ich es überall mitnehmen kann.

An verschiedenen Aussichtspunkten geht es bis zum Desert View Watchtower.

Dies ist ein großer Attraktionspunkt, der letztes Jahrhundert mit der Idee errichtet wurde, die Illusion zu erwecken, ein altes traditionelles Gebäude zu sein. Hier bieten sich weitere Ausblicke mit anderen Perspektiven des Canyons und auch auf die andere Plateauseite an der Ostseite des Canyon, wo hauptsächlich Wüste zu sehen ist. Es herrscht ziemlicher Massenbetrieb. Überhaupt ist in dem ganzen Nationalpark viel los, obwohl wir ja im Moment weit außerhalb der Hauptsaison sind. Der Turm enthält ein Fresken, die Legenden aus dem Navajo Volk entnommen sind, die dieses Gebiet bewohnen und die in den angrenzenden Reservate wohnen, durch die ich im Anschluss fahre.

Weiter geht es entlang sehr karger Berge, die sehr karges Land umgeben auf denen sehr einfache Holzhäuser vereinzelt stehen. Diese wenigen Häuser sind durch Sandpisten verbunden. Ab und zu gibt es ein kleines Dorf mit einer Schule. Das alles erweckt einen einfachen, ärmlichen, kargen Eindruck. Es gibt selten explizite Aussichtspunkte, an denen man gut anhalten kann, so dass es etwas weniger Bilder werden. Am Straßenrand findet man improvisiert zusammen gezimmerte Bretterbuden in denen gelegentlich etwas verkauft wird, meist Navajo Schmuck oder Töpferwaren.

Schließlich erreiche ich Page. Das ist auch ein karger Flecken, der erst in den 50er Jahren gegründet wurde, nachdem der große Staudamm in den Colorado gebaut wurde und der benachbarte Lake Powell entstanden ist. Hier gibt es wieder richtige Häuser und Einkaufszentren und dutzende Motels mit dem erfreulichen Effekt, dass die Übernachtung hier die Hälfte kostet.

Seit Grand Canyon, bzw. eigentlich schon überall in Arizona fällt mir auf, dass die Herzlichkeit mit der man überall an der Westküste behandelt wird, geringer ausgeprägt ist. Die Phrasen sind zwar ähnlich aber die Haltung ist eher reserviert und Gespräche, die sich eigentlich bisher immer ergeben haben, kommen hier nicht zu Stande.

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