Von Standish-Hickey nach MacKerricher Beach State Park

Der Tag heute (71 km, 1090 Höhenmeter) war geprägt von Kletterpartien und entsprechend rasanten, kurvigen und steilen Abfahrten, schon fast alpin. Eine Meile und etwas mehr nach dem Campground kam die kleine Ortschaft Leggett in der ich als erstes beobachtet habe, wie die Dame vom US Postal Service die Flagge auf Halbmast gesetzt hat. Ich habe das dann gleich von Las Vegas gelesen und das ist schon erschütternd, was für Unheil diese Idioten stiften.

Um 9:20 bin ich losgekommen und es war natürlich noch eisig kalt. Direkt nach Leggett beginnt dann aber der Berg, der von knapp 1000 Fuß auf knapp 2000 Fuß ansteigt und da wurde es dann langsam warm.

Bei Leggett verlässt man übrigens die 101. Jetzt geht es auf Highway 1 weiter. Die Straße ist schmaler und es ist deutlich weniger Verkehr.

Es kam dann noch ein zweiter Berg, bis ich wieder den Pazifik erreicht habe. Aber auch an der Küstenstraße geht es mit der Kletterei weiter, immer nur wenige Höhenmeter hoch und dann wieder runter aber immer steil.

So erreiche ich Westport (Mendocino County) wo ich im einzigen Grocery erstmal ausgiebig Pause mit Kaffee umd Sandwich mache. Von dort, entlang der Küstenstraße mit unendlich vielen Ausblicken, sind es dann noch ca. 14 Meilen bis zum Campground.

Die Adventure Association ist auch wiedet da, aber ich will heute mal im Restaurant essen und fahre die 5km nach Fort Bragg um in der lokalen Brauerei die Biere auszuprobieren und Fish, Shrimps & Fries zu essen.

Von Burlington nach Standish-Hickey

Der Morgen startet recht kühl und ich nutze zunächst das kostenfreie WiFi um noch Karten zu laden und ein paar Emails zu schreiben. Zunächst weiter durch die Avenue of Giants und nach ca. 14 Meilen mündet diese wieder zurück in der 101. Zunächst geht es auf dem Randstreifen gut voran. Da am Sonntag keine Trucks unterwegs sind ist das Fahren recht angenehm. Leider wird der Randstreifen kleiner. Irgendwann mutiert der vierspurige Freeway zu einem zweispurigen Highway und der Randstreifen verschwindet fast ganz. Erfreulicherweise kann man irgendwann wieder runterfahren und es gibt eine kleine Straße Highway 271, der parallel läuft.

Es geht weiter entlang des Eel River und auf den gibt es immer wieder schöne Blicke. Ab und zu fährt man an einem Souvenirladen vorbei, scheint die einzige Einnahmequelle der hiesigen Bewohner zu sein.

Das Haus im Baum und der dazugehörige Laden haben auf jeden Fall schon wieder zugemacht.

Auf dieser Straße treffe ich dann Chrissi, die als Betreuerin für die Adventure Cycling Association arbeitet, die mit Begleitfahrzeug ebenfalls von Washington nach San Diego unterwegs sind. Mit ihr fahre ich den Rest bis zum Campground, es ist schon noch eine Kletterei. Da wir in Summe doch einige Höhenmeter machen müssen, 80km und 910 Höhenmeter . Sie lädt mich zum Abendessen in ihrer Gruppe ein, das sind 12 ältere Herrschaften plus zwei jüngere Begleiterinnen, Begleitfahrzeug und unglaublich viel Gerätschaften, die man für dennoch recht primitives Camping Abendessen so braucht.

Im Hike & Biker Bereich treffe ich Stefan, einen weiteren deutschen, der auch schon über 3 Monate unterwegs ist. Er hat sich gleich beschwert, dass ich schon beim dritten Wort erkannt hatte, dass er Deutscher ist. Außerdem sind auf dem Campground der Koreaner und der Chinese angekommen, die ich vor Tagen schon in der großen Gruppe getroffen hatte. Der Koreaner erzählt, dass er tags zuvor im Gefängnis war, da er immer illegal übernachtet und ihn diesmal die Polizei geschnappt hat. Auch auf diesem Campground wollen sie die 5$ für die Hike & Bike Übernachtung nicht bezahlen.

In der Nacht wird es ziemlich kühl, wie die Amerikaner so nett umschreiben, wenn es ziemlich kalt wird (a bit chilly). Draußen 3 Grad und im Zelt 7 Grad. In meinen Daunenschlafsack alles kein Problem, ich schlafe wunderbar.