Von Luxor nach Makadi Bay

Bevor wir über 250 km von Luxor nach Makadi Bay mit einem Kleinbus transportiert werden, steht ein strammes Programm an, um die restlichen Sehenswürdigkeiten von Luxor sehen zu können, alle schaffen wir aber nicht bis zum frühen Mittag.

Zunächst sind wir im Tempel von Karnak, den die Sphinxen- oder korrekt Sphingen – alle mit dem Amun-Tempel mit dem Obelisken verbindet. Der Karnak Tempel ist die größte Tempelanlage Ägyptens. Auch dieser Tempel ist für Amun und enthält faszinierende Säulengänge mit teilweise noch gut sichtbaren Farbbemalungen.

Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir den Nil und fahren mit einem kleinen Motorboot ca. 10 Min an das andere Ufer. Dort erwartet uns wieder unser kleiner Bus, denn der musste über eine Brücke und damit einen großen Umweg machen, während wir im Tempel waren und so sparten wir mit der Bootsfahrt ein bisschen Zeit ein.

Das nächste Ziel ist das Tal der Könige. Die Eintrittskarte ist mit 400 LE etwas teurer wie für die anderen Tempel, die 240 und 300 LE kosten. Für uns sind die Karten im Tourenpaket enthalten. Hier berechtigt sie zur Besichtigung von drei Gräbern außer dem von Tutanchamun, dafür braucht man noch eine Karte extra. Da sei aber nicht viel zu sehen und Asis unser Führer empfiehlt uns drei Gräber. Die Außentemperatur liegt bei trockenen 36 Grad. Der Weg steil nach unten in die Grabkammern führt über verschiedene Stationen, die der Pharao zu absolvieren hat, bis er von Horus und Anubis ins Totenreich gebracht wird. Diese sind durch faszinierende und oft sehr gut erhaltene Fresken dargestellt. Der Abstieg bis zum Sarkophag in der Grabkammer, aber vielmehr noch der steile Aufstieg, sind äußerst schweißtreibend.

Die Luftfeuchtigkeit in den Stollen ist extrem hoch, wir teilen uns die Besichtigung mit unzähligen anderen Menschen. Tritt man dann wieder aus dem Gang raus in die trockene Hitze, fühlt es sich erst einmal ganz kalt an, da der Schweiß nun in trockener Luft schnell verdunstet. Das Tal der Könige liegt zu Fuße eines Berges, der die Gestalt einer natürlichen Pyramide hat, was wohl der Grund war, dass man die Gräber hier angelegt hat.

Der Transfer zum Parkplatz erfolgt mit kleinen offenen Elektrobussen, die ersten elektrischen Vehikel, die ich in Ägypten gesehen habe. Besonders eindrucksvoll ist die hohe Anzahl von „Oldtimern“, meistens französischer Herkunft, der Marken Renault, Peugeot und Citroen.

Das nächste Ziel ist der in Terrassen angelegte Tempel von Hatschepsut mit ehedem schönen Gärten, heute staubiger Wüste, auf der anderen Seite des „Pyramidenbergs“. Nach der Legende sei dieser Tempel mit dem Königsgrab der Königin Hatschepsut verbunden, die selbst regiert hat und deshalb im „Tal der Könige“ und nicht im „Tal der Königinnen“ ihr Grab gefunden hat. Der Tunnel ist noch nicht entdeckt. Auf dem Weg zurück halten wir noch zu 5-minütiger Fotopause bei den Memnon-Kolossen. Diesmal sind die Verkäufer besonders aufdringlich und müssen von Führer und hin zu kommender Polizei zurückgedrängt werden.

Gegen 15h werden wir nach dem Mittagessen nun wieder am Schiff abgeholt und fahren nun im Kleinbus Richtung Rotes Meer. Zunächst parallel des Nils entlang eines Bewässerungskanals. Statt E-Autos oder Lasten-E-Räder ist hier das primäre Transportmittel für kleine Lasten eine primitive Karre, die von je einem Esel gezogen wird. Nach einer guten Stunde haben wir ca. 60 km geschafft. Neben der landwirtschaftlichen Szenerie ist die Fahrtechnik unseres Busfahrers und der anderen Verkehrsteilnehmer (Motorräder, Busse, Autos, Eselskarren) bemerkenswert. Abenteuerlich durch lautes Hupen eingeleitete Überholmanöver, um sich dann an der nächsten Straßenschikane, die sich nur im Schritttempo überwinden lässt, wieder zu treffen. Bei Qina erreichen wir dann langsam die Wüste und eine echte 2x zweispurige Autobahn. Nun kommen wir schneller voran. Nur mit kurzer Unterbrechung an einer Art Rasthof mit den überall rum liegenden Hunden, freundlichen Kindern und Wucherpreisen für Getränke und Snacks. Über die etwa 700 Meter hohen Berge in der Wüste, über denen der Mond rot aufgeht, steigen wir für die letzten 30 km zu viert in einen PKW um. Die Wiener Familie muss noch ca. 120 km nach Quseir.

Im Labranda Club weiß man leider von uns nichts. Während wir bislang immer wieder von den ausgezeichneten Deutsch-Kenntnissen der Führer und der Verkäufer überrascht waren, ist es hier an der Rezeption mit Englisch oder Deutsch nicht weit her. Nachdem ich den Chef überzeugen konnte, die in den Unterlagen angegebene Servicenummer des Niltour-Agenten anzurufen, dürfen wir dann zum Abendessen und danach wurden wir irgendwie doch im Buchungssystem des Computers gefunden. Es gibt einen großen Pool und geräumige Zimmer, nur wenige Meter vom Strand entfernt, viel Animation, laute Musik und kostenlose Getränke. Das scheint positiv mit der Anzahl der Adipösen und der Alkoholkonsumenten, die bereits am Vormittag zugreifen, zu korrelieren.

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