Paris – Buttes Chaumont nach Père-Lachaise

In meinem alten Baedeker Reiseführer heißt die Route, der wir heute folgen „Trendviertel mit Historie und Exotik“, die wir allerdings rückwärts gehen. Unser erstes Ziel ist der Parc des Buttes Chaumont, der mit einigen Hügeln und künstlich angelegten Seen und Schluchten idyllisch liegt und einige Ausblicke unter anderem auf das im Dunst liegende Sacre Coeur bietet. Auf dem Weg dahin ist sonntaglicher Flohmarkt mit hunderten Ständen entlang der Straße. Im Park sind die Hauptattraktionen wegen Bauarbeiten gesperrt, es gibt dennoch genug zu sehen. Sonntagvormittags ist der Park fest in der Hand unterschiedlich sportlicher Jogger, die dort ihre Runden drehen.

Anschließend versuchen wir der Strecke zu folgen und drehen eine Runde durch das Viertel Belleville mit schöner Aussicht zum Eifelturm und Invalidendom. Das Museum Edit Piaf wird privat geführt und man muss sich da voranmelden, das machen wir nicht. Dann schlängeln wir uns durch das Viertel Oberkampf wieder bis zur Rue de Pyrenes , vorbei am Place de Maurice Chevalier und der Kirche Notre Dame de la Croix.

Eine gesperrte Bahnlinie mit zwei angesperrten Tunneln rechts und links ist von Obdachlosen in Beschlag genommen, die dort ihre Zelte aufgestellt haben. Die Wandmalerei hat hier erfreulicherweise eine andere Qualität als die meisten andern.

Nachdem wir uns in einer Patisserie noch einmal mit einer Curry Quiche stärken können, ist die nächste Station der große Friedhof Père Lachaise, wo man entlang verwirrender Wege unzählige Gräber von bekannten Persönlichkeiten findet.

So haben wir beispielsweise die Gräber von Oscar Wilde, Honoré de Balzac, Frederic Chopin, direkt daneben Michel Petrucciani und schließlich, von einigen Bauzäunen geschützt, das umlagerte Grab von James Douglas (Jim) Morrison gesehen.

Am südlichen Ausgang des Friedhofs wartet eine Bar auf uns, und nach 16h ist Happy Hour, so dass es ausnahmsweise mal ein Pint IPA zu akzeptablen Konditionen gibt.

Insgesamt eine schöne Tour abseits der Massen. Nach ca. 16 km und 271 Höhenmetern kaufen wir im Intermarche, der wie unzählige Geschäfte und alle Supermärkte Sonntags offen hat, noch ein paar Sachen fürs Frühstück und lassen uns mit der Metro Linie 2 von Alexandre Dumas bis La Chapelle bringen. Abends schließlich finden wir tatsächlich ein preiswertes französisches Restaurant, in dem das Essen auch wieder schmeckt.