Von Saint-Pol-de-Léon nach Brest

Der Tag beginnt mit einem formidablen Frühstück. Es ist für französische Verhältnisse äußerst opulent. Käse, Schinken, Ei, Müsli, Kuchen, Nutella alles dabei nicht nur Butter und Marmelade, außerdem verschiedene Säfte und Obst. Aus dem Fenster sehen wir blauen Himmel und nur ein sanftes Lüftchen bewegt die Palme vor unserem Fenster. Auch wenn unser Zimmer recht klein war, so ist das Hotel de France auf jeden Fall eine Empfehlung.

Wir verlassen Saint-Pol-de-Léon und werden wieder über kleine Straßen geleitet, kommen an Stränden und Kirchen vorbei. Die Wege sind häufig wirklich super, wenn es über kleine weiße Nebenstraßen mit der französischen Kategorie C geht. Manchmal sind auch die gelben D Straßen sehr angenehm. Die orangenen sollte man meiden. Problematisch an der Wegführung der offiziellen Radwege sind die vielen Kies- oder Schotterwege, die nur sehr langsam befahrbar sind und mit meinen 32er Grand Prix 4 seasons Continental Reifen geht das gerade, aber breiter wäre besser.

Diesmal kommen wir durch ein paar Orte, wo auch ein bisschen was los ist. In Plouescat gibt es mal wieder eine Kirche mit dem typischen durchbrochenen Turm, außerdem ein als touristische Besonderheit gekennzeichnetes Dach. Bald danach werfen wir einen letzten Blick auf den Ärmelkanal.

In Lesneven machen wir eine Pause. Es ist Markt und der ist seitens der Besucher fest in deutscher Hand. Nach einem Rundgang landen wir wieder in dem Café, in das wir zu Anfang wollten, holen uns Schokoladencroissant in der Bäckerei nebenan und können mein Telefon aufladen, was nach den ersten 35 km bei 25% Akkukapazität angekommen ist.

In Gouesnou gibt es noch einmal eine besondere Kirche zu betrachten. Unerfreuerlicher Weise wurde sie im zweiten Weltkrieg militärisch als Beobachtungsposten genutzt und es waren verschiedene Gedenksteine und Tafeln von Opfern zu sehen, die hier umgekommen sind. Auch Saint-Pol-del-Léon war Schauplatz eines schrecklichen Massakers an der Zivilbevölkerung. Auf den Wegen sieht man immer wieder Gedenkmonumente für US Streitkräfte oder Gräber von Commonwealth Opfern.

Brest erreichen wir nachmittags, ohne dass es auch nur einmal geregnet hätte. Wir beziehen ein tolles Appartement direkt in der Innenstadt. Sauber, geräumig, alles da, Räder sind im Hinterhof verwahrt. Auf unserem Spaziergang durch die Innenstadt, Fußgängerzone, Brücken und Fort schauen wir auch beim Hafen vorbei, wo wir morgen übersetzen müssen. Die Mauer des Chateau sind riesig und der Hafen von oben stellt sich wie ein riesiges Wimmelbild dar.

Das Einzugsgebiet beginnt bereits 10 km vorher, aber der Weg ins Zentrum führt über gut geführte Radwege. Alle Sehenswürdigkeiten können wir in der kurzen Zeit nicht würdigen, schon gar keine der verschiedenen Museen. Die Sonne hat auch abends noch ordentlich Kraft, als wir auf der Terrasse der gemütlichen Bar „La Gueulle du Bois“ sitzen und wieder preiswert einen Teller Wurst/Käse mit Baguette bekommen.

Insgesamt waren es 70 km mit immerhin 650 Höhenmetern, kein Regen, ein paar Wolken und nur selten und moderater Gegenwind. Auch die Temperaturen sind mit um die 20 Grad moderat.

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