L‘Isle sur la Sorgue, Roussillon, Gordes

Es ist wieder blauer Himmel, die Sonne scheint aber es weht ein extrem starker Wind, so dass wir die Räder heute in der Garage lassen. In L‘Isle sur la Sorgue starten wir mit dem Auto Richtung Roussillon. L’Isle sur la Sorgue ist voller kleiner Kanäle und wird umrundet durch Seitenarme der Sorgue. Es ist einiges los. Es gibt unzählige Restaurants in vielen Kategorien und ein Quai entlang der Sorgue. Ein wirklich schöner Ort, der ursprünglich mal als Anglerdorf entstanden ist. In der Sorgue und den Kanälen befinden sich unzählige Wasserräder.

Roussillon schmückt sich mit einer Plakette der schönsten Dörfer Frankfreichs am Ortseingang. Auf dem großen Platz sind nur noch sehr wenige Parkplätze frei. Der Eintritt in die Ockerlandschaft ist mit 2×3€ auch moderat und lohnt sich. Eine Stunden spazieren wir durch diese faszinierenden gelb roten Landschaften. Über den Ockerformationen ist der Mont Ventoux zu sehen. Da der Wind so stark bläst verfängt sich der Staub in de Klamotten und meine blaue Cordhose ist danach schön gelb eingefärbt. Auch der Ort auf dem Hügel gelegen ist wirklich sehenswert mit kleinen Restaurants, Bars, Ateliers.

Über winzige/schmale Strässchen geht es dann weiter nach Gordes. Auch hier empfängt uns die offizielle “schönste Dörfer Frankreichs” Markierung. Wir kommen von der falschen Seite in den Ort. Google leitet uns auf diesem Weg, so dass wir erst einmal durch den Ort durch müssen und nicht gleich auf den großen Parkplätzen landen, die nur sehr mäßig belegt sind. Dafür muss diesmal ein aufwändiger Mechanismus an einem Apparat in Gang gesetzt werden, bis wir ihm ein Parkticket entlocken können. Der vor uns brauchte genauso ewig. Gut, dass sich aufgrund geringen Andrangs keine Schlange gebildet hat. Das schönste am Ort ist das Panorama, wie sich Gordes auf dem Hügel präsentiert und natürlich die Ausblicke rundrum in den Luberon und Roussillon in der Ferne. In einem schön gelegenen sehr einfach eingerichtetem Cafe gibt es Café au lait mit Ausblick.

Die letzte Etappe führt uns zu einem Freilichtmuseum – Village des Bories – mit Steinhäusern, die als Wohnung, Stall, Ofen etc. genutzt wurden. Die Steine werden gesammelt, dadurch wird landwirtschaftlich nutzbare Fläche geschaffen und die Häuser entstehen aus dicken Trockensteinmauern, die wieder aus geschichteten Steinen gebaut werden. Um 5 Quadratmeter bewohnbare Fläche zu schaffen werden 50 Tonnen Steine benötigt., ist auf einer Tafel zu lesen. Das Dorf wurde 1977 unter Denkmalschutz gestellt. Es ist die größte Ansammlung von Borie genannten provenzalischen Trockenstein-Rundbauten. Wenngleich typisches bauliches Kulturgut der Provence (so der Führer), so sieht man diese Art von Bauten außerhalb der Museumsfläche doch sehr selten.

So hätten die damaligen Bewohner eine Weg gefunden sich angepasst und respektvoll in die Landschaft zu integrieren. Bin mir nicht sicher ob das ihre primäre Absicht war oder ob einfach die Wahlmöglichkeiten nicht so riesig waren. Bis ins 19. Jahrhundert hätte man diese Bauform noch genutzt. Ob auch als Wohnhaus oder nur als Stall? Älteste Funde reichen bis ins 7. Jahrhundert.

A propos Umwelt und Klima. Es mangelt in dieser Gegen sicher nicht an Wind aber wir haben bislang kein einziges Windrad gesehen, weder von der Autobahn aus, noch im Rest der Landschaft. Auch Photovoltaik Anlagen gibt es trotz Sonne satt keine.

Ein wirklich gelungener Ausflug, der mit den Rädern zu aufwändig gewesen wäre, wenn man denn Zeit für die eigentlichen Attraktionen einplanen möchte.

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