Im Pfefferle ist das Frühstück direkt an den Tischen vorbereitet und man muss sich nicht zum Buffet bemühen. Wir werden vom Herbergsvater auch noch über die geschichtlichen Verschönerungen, die wiederum sein Vater eingebaut hatte, informiert und ich habe Gelegenheit im ausliegenden Spiralheft zum Donauweg bis Passau nachzulesen.
Durch die Radwegführung unter Straße und Bahn und über die Donau sind wir gleich wieder am Schloss. Beim Abschiedsfoto werden wir von der Betreuerin der Royal Rangers Pfadfinder, die hier heute 35 jähriges Bestehen feiern, in ein längeres Gespräch über Glaube und Werte verwickelt.

Beim Buck / Gaggli Produktionsstandort in Ennetach / Mengen, mit einer kunstvoll geformten Nudel aus Metall, kann man sich wochentags die Nudelproduktion oder zumindest verschiedene Erzeugnisse anschauen. Heute ist Sonntag und wir fahren gleich weiter.
Dabei werden wir in Mengen direkt nach der Kirche im oberschwäbischen Stil Zeuge einer großen Prozession. Diese wird immer am Sonntag nach dem 18. Mai abgehalten, um für die Rettung vor den Schweden im Jahr 1632 durch Unterstützung von 1000 Salemer und Überlinger Reiter zu danken.

Nach gut zwei Stunden haben wir die ersten 36km in Riedlingen, dem nächsten größeren Ort, hinter uns gebracht. Hier gibt es wieder einen oberschwäbischen Kirchturm mit Zwiefaltener Tor und verschiedenen Fachwerkhäusern, teilweise mit reich verzierten Fassaden. Immerhin einen Kaffee gibt es auf dem Marktplatz im Eiscafé, denn die Konditorei hat noch zu. Auffällig sind die vielen Storchnester und auch die vielen umherfliegenden Störche.
Nach nur weiteren 15 Kilometern erreichen wir schon unser Ziel, das relativ kleine Dorf Obermarchtal, was aber ein recht eindrucksvolles Kloster hat, welches schon aus der Ferne in der Sonne erkennbar ist. Wir sind früh dran und unser Zimmer, heute mit „Self-Check-In“, ist nicht sehr geräumig, aber dafür ist diesmal alles sauber und in gutem Zustand. Es liegt ein paar hundert Meter außerhalb.

Zu Fuß machen wir uns dann in den Ort auf und wandern durch den Klosterpark, das St. Peter und Paul Münster mit eindrucksvoller Barockverzierung, bis runter an die Donau.
Dort erhält man dann die ultimativen Fotomotive des Ortes, Kloster über die neu angelegte Fischtreppe in der neu naturierten Umgebung. Kajak- oder Kanufahrer müssen dieses Hindernis fortan umtragen.

Die heutige Distanz belief sich auf 54 km und es war mit 273 Höhenmetern nur mäßig hügelig. Anspruchsvoller war ein kühler manchmal recht heftiger Wind, der uns leider auch häufig entgegen wehte. Die letzten Etappen konnten wir mit kurzer Hose fahren, aber oben hatten wir die langen Jacken lieber anbehalten.