Rund um den Säntis

Mit unser schon lange geplanten Woche am See haben wir richtig Glück mit dem Wetter. Jeder Tag wird noch schöner als der zuvor. Für heute ist eine Tour in der Schweiz geplant. Das sind 100 km Anfahrt und entlang der überfüllten Bodenseestrecke geht das langsam. In Oberriet angekommen habe ich schnell Fahrrad und Ausrüstung ausgepackt. Stelle dann aber fest, dass die geplante Tour auf Komoot noch nicht offline verfügbar ist und Internet Verbindung äußerst gemächlich funktioniert. Somit muss ich aus dem Gedächtnis navigieren und das funktioniert auch ganz gut.

Der erste schöne Blick bietet sich beim Hirschsprung durch den sich die Straße quetscht. Bis Gams ist der Weg ein bisschen wellig aber es gibt kaum Höhenmeter. Ausblick nach links ins Rheintal und rechts zum Säntis – Stock (welche Berge es genau sind, weiß ich leider nicht). Ab Gams wird der Weg steil und ich brauche mein Reserveritzel recht häufig. Oben auf dem Wildhaus – Pass bei gut 1000 Metern mit Restaurant und Kirche erlaube ich mir einen Flammkuchen zu essen, mit Kaffee und Trinkgeld immerhin 23 CHF und es war eines der preiswertesten Gerichte.

Vom Wildhauspass aus gibt es einige Seil- und Sesselbahnen, die auch im Sommer zur Verfügung stehen und es ist einiges los. Zunächst führt der Weg wieder recht steil nach unten aber schon bald wird es flacher und es zieht es sich bei Gegenwind ein ziemliches Stück bis zur Abzweigung zur Schwägalp. Die Abzweigung in Neu-Sankt Johann liegt auf 760 Metern und somit sind es weiter 500 Meter bis hoch zur Passhöhe bei Schwägalp auf 1300 Metern. Das erste Mal dieses Jahr, dass ich überhaupt höher als 1000 Meter komme, keine Ski-, keine Radtouren im Gebirge. Oben angekommen, mit einigen kleinen Päuschen, und wieder häufiger Bemühung des Reserveritzels und Steigungen immer wieder auf bis zu 12% bin ich ziemlich matt und spare mir die letzten Meter bis zur Säntis-Seilbahn. Auf dem Weg nach oben bietet sich der Blick auf die drei Churfürsten und oben auf der Höhe, dass obligatorischere Beweisfotos mit Rad.

Von der Passhöhe geht es einige Kilometer über steile Serpentinen nach unten. Nur Motorräder schaffen es zu überholen und das eine Motorrad gewinnt kaum Abstand. Insgesamt sind die Straßen trotz Wochentag sowohl nach Wildhaus als auch zur Schwägalp ziemlich befahren, viele Motorräder. Leider gibt es auch einige Schweizer, die sehr knapp überholen, teilweise ziemlich aggressive Fahrweise.

Oben auf der Schwägalp bietet sich schöne Aussicht auf das Säntis-Massiv. Der Weg durchs Appenzeller Land (mit Käse-Manufaktur) führt mit einigen Zwischenanstiegen endlich nach Appenzell an. Da ist auch richtig viel Betrieb und das Rad schieb ich durch die Fußgängerzone.

Nach Appenzell steigt es noch einmal an und die Fahrradroute führt endlich weg von den stark befahrenen Straßen über einspurige kleine Strässchen durch Wiesen und an Bauernhöfen entlang. Der Weg liegt immer noch auf 900 Meter Höhe und erst ziemlich kurz vor Oberriet stürzt sich die Straße in steilen Serpentinen ins Rheintal hinunter.

Nach 93 km und 1600 Höhenmetern erreiche ich den Parkplatz in Oberriet wieder und sehr gemächlich geht es dann mit dem Auto über die österreichische Autobahn und den Pfändertunnel zurück.