Haldenhof und Überlinger See

Heute breche ich recht früh, immer hin schon vor 10h, zu einer kleinen Tour auf. Über den Radweg nach Alt-Birnau und Rengoldshausen folge ich der Beschilderung nach Owingen und lande auf einem ziemlich zermatschten Gravel-Feldweg. Gut, das sich mit Reiserad und nicht mit Rennrad unterwegs bin. In Owingen, bei der Kirche angekommen, suche ich ein bisschen in meinem Handy und ein älterer einheimischer Herr auf dem Rad erklärt mir die Optionen. Zunächst fahre ich durch das Tal bis Billafingen, dort gibt es fast die gleiche Kirche. Ein Wegweiser zeigt nach Nesselwangen, da will ich eigentlich hin, denn von dort geht es zum Haldenhof.

Die sehr kleine Straße steigt moderat bis zu einer Gabelung und obwohl der asphaltierte Weg rechts weiter geht, zeigt die Wegtafel nach links auf den Schotterweg. Mit teilweise knapp 17% geht es nach oben bis auf immerhin 650 Meter. Auf der Höhe trifft der Schotterweg bei einem einsamen Hof wieder auf die asphaltierte Straße. Ein paar steile Serpentinen später öffnet sich das Tal und kurz oberhalb von Nesselwangen bietet sich eine traumhafte Aussicht auf die Höhenzüge der Alpen. Die Kirche in Nesselwangen bietet einen anderen Stil und kurz nach dem Ort führt eine kleine Fahrstraße zum Haldenhof.

An dem alten hohlen Baum, der sich für Kinder als gutes Wanderziel eignet, beginnet die Ausflugsgaststätte, die eine ziemlich große Anzahl von Tischen aufzubieten hat, allerdings ist um die Zeit noch geschlossen. An verschiedenen belehrenden Schildern vorbei —- Parkplatz nur für Restaurantbesucher, auf keinen Fall das Picknick hier verzehren, Fahrräder schieben —- kommt man an die wunderschönen Aussichtspunkte mit Blick auf See und Alpen auf der einen Seite und auf den Rest des Überlinger Sees bis Bodman.

Die wieder recht steile Straße, die ich zuvor hoch musste, geht es jetzt flott runter zurück bis Bonndorf und nach wenigen Kilometern auf der Landstraße bis zu den steilen Kurven runter nach Ludwigshafen. In einer der Kehren gibt es auch nochmal einen tollen Blick auf Ludwigshafen, See und Bodman.

In Ludwigshafen ist der Teufel los. Entlang des Sees nach Überlingen zurück ist keine Option, zuviele sind hier unterwegs. Ich kurbele also in die andere Richtung, komme schnell nach Bodman und kurz danach geht die steile kleine Straße, die trotzdem recht befahren ist, hoch auf den Bodanrück nach Liggeringen. Von dort geht es auf gut ausgebauten Radwegen entlang der Autostraße bis Dettingen und dort kann man steil nach Wallhausen abfahren. Ein toller Blick von der anderen Seite des Sees, die Birnau diesmal aus ganz anderer Perspektive. Der Radweg zeigt nach Überlingen, bzw. zum Landesteg und da steht eine riesenlange Schlange.

Da, denke ich, fahre ich lieber bis zur Autofähre von Staad nach Meersburg und esse erstmal was an dem kleinen Imbiss. Nachdem ich damit fertig bin ist das Schiff immer noch da und so ich rolle dann doch noch auf den Steg, komme als letzter an Bord und mein Rad steht damit taktisch an der ersten Aussteigeposition und es sind viele Räder hier. Das Schiff ist voll. In Überlingen auf der Uferpromenade sind Menschenmassen unterwegs und nach wenigen Bildern, die meisten habe ich bereits vom Schiff aus gemacht, suche ich das Weite und fahre über die frisch gepflasterte Hafenstraße nach Nussdorf zurück und komme nach 56 km bei 700 Höhenmetern dort an.