Von Laval nach Fougères

Heute haben wir ziemlich tief geschlafen. Wir sind gegen 9h mit den Rädern auf die Suche nach einem Frühstücks-Café gestartet und wurden auch schon bald fündig. Erst um 10:30 haben wir dann das Appartement verlassen und sind auf dem Mayenne-Radweg einige Kilometer gefahren, bis wir über ein Wohngebiet in Richtung D30 gelenkt wurden.

Das war über ca. 20 km keine besonders angenehme Strecke, viel Verkehr auf einer recht engen zweispurigen Straße. Danach ging es wieder auf den bekannten einspurigen einsamen Straßen weiter. Diesmal allerdings mit einigen Steigungen und einigem Gegenwind. Der Himmel war durchweg bedeckt, aber es hat nicht geregnet und die Temperatur war moderat. Die Landschaft ist wieder so weit, viel Platz für die Tiere und die Landwirtschaft, keine Windräder (gestern haben wir ein paar gesehen) und in jedem Dorf eine große Kirche. Wir begegnen einem Reisenden, der sich ein Fahrrad mit Haus und Hundeanhänger gebaut hat und mit hoher Trittfrequenz aber sehr sehr langsam sein Gefährt bewegt.

Ungefähr 10 km vor Fougères werden wir auf einen Radweg mit Sand und Split gelenkt, der auf einer alten Eisenbahntrasse verläuft. Ein paar Schranken und verfallene Bahnhöfe sind zu sehen. so kommen wir direkt in den recht großen Ort.

In Fougères habe ich unzählige Bilder gemacht. Wir sind in unserem Chambre d‘hote mitten im Zentrum gelandet. Allerdings liegt das auf der Bergkuppe und so war noch eine kleine Kletterpartie notwendig. Die Wirtin war sehr freundlich. Wir sind im Turm eines alten Stadthauses untergebracht und unserer Fahrräder werden unten im Turm versteckt.

In der Stadt ist ein längerer Spaziergang markiert, der uns zunächst zur Kirche des heiligen Leonhard führt. Das ist eine gotische Kirche mit fantastischen Glasfenstern aus dem 11 Jahrhundert. Davor ist ein großer öffentlicher Park mit einem ganz tollen Panorama, insbesondere auch auf die alten Befestigungsanlagen. Schließlich geht es wieder über eine weitere gotische Kirche und die Befestigungsanlagen, das Chateau wieder zurück hoch in den oberen Teil. Das besondere an dieser Stadt ist die Anordnung mit der Festung im Tal und der Stadt auf der Kuppe und der Burg / Château mit unglaublich dicken Mauern.

Die Atmosphäre ist entspannt, es sind zwar einige Touristen da, aber es verläuft sich und im zentralen Platz im oberen Teil der Stadt bieten einige Cafés und Bars eine lebhafte Umgebung.

Zum Abendessen folgen wir der Empfehlung unserer Wirtin und die Empfehlung ist tatsächlich sehr gut. Das Lokal ist sehr gut besucht und wir hatten Glück, dass wir zu früh rein kamen und so für später reservieren konnten.

Wir haben uns heute 54 km mit dem Fahrrad bewegt und dabei 510 Höhenmeter überwunden.

Von La Flèche nach Laval

Heute sind wir kurz nach 9 Uhr aufgebrochen. Da wir für diese Nacht ein Appartement im Zentrum gebucht hatten, gab es kein Frühstück und wir mussten auf die Suche gehen. Das war gar nicht so einfach, denn in Frankreich ist der Montag offensichtlich sehr beliebt, um das Wochenende zu verlängern. Fast alle Bäckereien und Bars hatten geschlossen. Wir wurden dann doch fündig, konnten in einer kleinen Bar ein Baguette mit Butter und einen Milchkaffee ergattern.

Diesmal sind wir direkt nach La Flèche auf der Hauptverkehrsstraße gelandet und haben dann versucht, diese Erfahrung zu vermeiden, was dann trotz energischer Proteste des Garmin, der die Komoot Tour abfahren wollte, auch gut gelang. Wir sind auf eigene Faust über die schönsten einspurigen Strässchen gefahren und waren wieder perplex, wie dünn die Gegend besiedelt ist und wieviel Platz für Landwirtschaft und Viehzucht ist. Wenige Kühe oder Pferde teilen sich jeweils eine große Weide und die Felder wogen bis an den Horizont.

Es gibt nur wenige Dörfer, die wenigsten haben irgendeine Infrastruktur, aber es gibt eigentlich immer eine ziemlich beachtliche Kirche zu sehen, die irgendwie von außen wie schmucklose Steinhaufen wirken, aber doch immer sehr individuelle Formen aufweisen.

Nach 28 km erreichen wir Sablé sur Sarthe und mit der Sarthe den nächsten Loire Zufluss, bzw. fließt die Sarthe mit der Mayenne zur Maine zusammen und dann geht es erst in die Loire. Auf jeden Fall ist in Sablé sur Sarthe eine kleine Bar offen. Es gibt immerhin einen Kaffee, aber einen Lebensmittelladen finden wir dort auch nicht. Von Sablé sur Sarthe geht es dann über weitere 50 km durch Landschaft, leicht hügelig manchmal ein bisschen steiler, aber immer nur kurz und manchmal bläst uns auch der Wind ziemlich entgegen.

Nach knapp 70 km erreichen wir dann den Mayenne Radweg. Auf feinem Split fahren wir die letzten 12 km bis nach Laval. Auf diesem Radweg begegnen uns ein paar Radler, nachdem wir kurz zuvor nur einer einzigen großen Seniorentruppe auf Rennrädern begegnet sind.

Die Mayenne wird von Hügeln und Schlössern umrahmt, alle ca. 3-4 km kommt eine Schleuse. Einem der gemieteten großen Hausboote schauen wir beim Schleusen zu.

In Laval beziehen wir unser Appartement, nachdem wir die Checkin-Puzzles gelöst hatten und machen uns in das historische Zentrum auf mit krummen faszinierenden Fachwerkhäusern, einer alten Brücke, einem alten und einem neuen Schloss und einer viele denkmalgeschützte Werke enthaltende „Dreieinigkeit“ Kathedrale, sowie einem imposanten Stadttor.

Leider haben am Montag auch hier ganz viele Lokale zu, so dass wir in einem halbwegs gut bewerteten Italiener landen, bei dem es dann eine ganz ordentliche Pizza gibt. Im Appartement macht leider das WLAN schlapp und damit sparen wir uns das Fernsehen. Mehr Zeit für den Blog.

81 km sind wir gefahren und haben dabei 520 Höhenmeter überwunden.