Von La Flèche nach Laval

Heute sind wir kurz nach 9 Uhr aufgebrochen. Da wir für diese Nacht ein Appartement im Zentrum gebucht hatten, gab es kein Frühstück und wir mussten auf die Suche gehen. Das war gar nicht so einfach, denn in Frankreich ist der Montag offensichtlich sehr beliebt, um das Wochenende zu verlängern. Fast alle Bäckereien und Bars hatten geschlossen. Wir wurden dann doch fündig, konnten in einer kleinen Bar ein Baguette mit Butter und einen Milchkaffee ergattern.

Diesmal sind wir direkt nach La Flèche auf der Hauptverkehrsstraße gelandet und haben dann versucht, diese Erfahrung zu vermeiden, was dann trotz energischer Proteste des Garmin, der die Komoot Tour abfahren wollte, auch gut gelang. Wir sind auf eigene Faust über die schönsten einspurigen Strässchen gefahren und waren wieder perplex, wie dünn die Gegend besiedelt ist und wieviel Platz für Landwirtschaft und Viehzucht ist. Wenige Kühe oder Pferde teilen sich jeweils eine große Weide und die Felder wogen bis an den Horizont.

Es gibt nur wenige Dörfer, die wenigsten haben irgendeine Infrastruktur, aber es gibt eigentlich immer eine ziemlich beachtliche Kirche zu sehen, die irgendwie von außen wie schmucklose Steinhaufen wirken, aber doch immer sehr individuelle Formen aufweisen.

Nach 28 km erreichen wir Sablé sur Sarthe und mit der Sarthe den nächsten Loire Zufluss, bzw. fließt die Sarthe mit der Mayenne zur Maine zusammen und dann geht es erst in die Loire. Auf jeden Fall ist in Sablé sur Sarthe eine kleine Bar offen. Es gibt immerhin einen Kaffee, aber einen Lebensmittelladen finden wir dort auch nicht. Von Sablé sur Sarthe geht es dann über weitere 50 km durch Landschaft, leicht hügelig manchmal ein bisschen steiler, aber immer nur kurz und manchmal bläst uns auch der Wind ziemlich entgegen.

Nach knapp 70 km erreichen wir dann den Mayenne Radweg. Auf feinem Split fahren wir die letzten 12 km bis nach Laval. Auf diesem Radweg begegnen uns ein paar Radler, nachdem wir kurz zuvor nur einer einzigen großen Seniorentruppe auf Rennrädern begegnet sind.

Die Mayenne wird von Hügeln und Schlössern umrahmt, alle ca. 3-4 km kommt eine Schleuse. Einem der gemieteten großen Hausboote schauen wir beim Schleusen zu.

In Laval beziehen wir unser Appartement, nachdem wir die Checkin-Puzzles gelöst hatten und machen uns in das historische Zentrum auf mit krummen faszinierenden Fachwerkhäusern, einer alten Brücke, einem alten und einem neuen Schloss und einer viele denkmalgeschützte Werke enthaltende „Dreieinigkeit“ Kathedrale, sowie einem imposanten Stadttor.

Leider haben am Montag auch hier ganz viele Lokale zu, so dass wir in einem halbwegs gut bewerteten Italiener landen, bei dem es dann eine ganz ordentliche Pizza gibt. Im Appartement macht leider das WLAN schlapp und damit sparen wir uns das Fernsehen. Mehr Zeit für den Blog.

81 km sind wir gefahren und haben dabei 520 Höhenmeter überwunden.

Von Tours nach La Flèche

Für diesen Sommer haben wir uns eine Radtour in der Bretagne vorgenommen.  Der Plan ist in Tours zu starten, nach Norden bis Mont St. Michel, entlang der Küste bis Brest, nach Süden bis Nantes und entlang der Loire wieder bis Tours.

Mit dem Auto sind wir angereist und haben in Palaiseau bei lieben Verwandten übernachtet. In Tours konnten wir unser Auto in einer kleinen Garage bei Freunden sicher unterstellen. Es gab Pizza und Kuchen und Kaffee und Cidre und es hat eine ganze Zeit gedauert bis wir das Auto in der Garage hatten und wir dann los gekommen sind.  Mit den Rädern sind wir in unser erstes Domizil direkt im Zentrum geradelt.

Es ist sehr heiß, auf der Fahrt regnet es ganz kurz und Tours ist voller Leben mit ganz vielen Leuten. Wir schauen uns die Kathedrale an und haben gleich ein schlechtes Gewissen, denn mit all den Beschreibungen zu den Artefakten und Fenstern kann man da auch einen Tag verbringen.

Die Altstadt ist toll und voller Touristen und es gibt unendlich viele nette Bistros, Restaurants, Bars. Da wir schon so viel gegessen haben, wollen wir eigentlich nur eine Kleinigkeit. Stattdessen kam eine leckere übergroße Käse/Wurst Platte. Anschließend im Pub mit Self Service bekamen wir dann noch Bier mit Aussicht auf die lebhafte Szene.

In der Frühe werden wir mit Donner und dunklem Himmel geweckt. Es regnet 10 Minuten und wir bekommen vom sehr freundlichen Hotelier im Hotel Berthelot ein gutes Frühstück und kurz nach 9h holen wir unsere Räder aus der sicheren Garage.

Großteils führt der Weg über kleine und ganz kleine Nebenstraßen oder Radwege nur in der Mitte müssen wir ca. 15 km auf eine stark befahrene Straße mit Radstreifen. Kaum sind wir aus Tours raus stellen wir fest, wie dünn besiedelt das Gebiet ist und die kleinen Sträßchen führen an riesigen geernteten Getreidefeldern und ebenso riesigen Sonnenblumenfeldern vorbei.

In Le Lude erhaschen wir einen Blick auf das Schloss von außen und folgen dem Fluss “Le Loir” bis nach La Flèche. La Flèche liegt sehr malerisch an diesem Fluss (nicht zu verwechseln mit “La Loire” in Tours).

Heute ist autofrei in der Innenstadt und es wird das 30. Jubiläum “Les Affranchis, le festival du spectacle de la rue” gefeiert. Überall Musik und Theater und Stände mit Essen und Getränken.

Insgesamt waren wir heute 79 km unterwegs und die Höhenmeter hielten sich mit 383 im Rahmen und auch der Gegenwind war nicht so schlimm.