Von Dresden nach Meißen und zurück

Von Rügen sind wir gestern ein recht langes Stück mit dem Auto bis nach Dresden gefahren. Da haben wir heute Freunde aus Heidelberg getroffen, die auch zufällig da waren und sind zu einer kleinen Radtour auf dem Elberadweg nach Meißen aufgebrochen. Rechts der Elbe hin und auf der andern Seite zurück.

Beide Radwege sind in sehr ordentlichem Zustand, kurz mal Schotterwege auf der rechten Seite aber insbesondere der Rückweg war vorzüglich  bis nach Dresden rein.

Heute ist eine ziemliche Hitze angesagt, über 30 Grad, aber es ist gut auszuhalten. Gegenüber unserem letzten Besuch in Meißen ist das Stadtbild nun lebhaft und die Lokale haben geöffnet.

So gönnen wir uns in Meißen eine kleine Pause und dann nochmal auf dem Rückweg beim Biergarten an der Mühle. 67 Kilometer sind es geworden und weitgehend flach. Nur der Fußweg hoch auf die Albrechtsburg hat ein paar Höhenmeter gebracht.

Von Dresden nach Chemnitz

Heute bin ich die Rückreise per Fahrrad angetreten. Das Ziel ist es in fünf Tagen von Dresden nach Heidelberg zu kommen und dabei interessante Orte zu passieren. Mein erstes Etappenziel ist Chemnitz (von 1953 bis 1990 Karl Marx Stadt).

Bis Freital hat die per Garmin gewählte Route sehr schön geklappt. Durchweg über Radwege führte der Weg über Dresdner Neustadt Bahnhof bis nach Freital. Dort bin ich leider ein falsches Tal hoch gefahren und habe es erst nach ca. 3 Kilometern gemerkt, also wieder zurück. Bis Tharandt (Burgruine) war der Weg auch in Ordnung aber ab da wurde es ziemlich anstrengend. Meist zweispurig mit ziemlich starkem Verkehr hat keinen Spaß gemacht. Man kommt zwar an interessanten oder idyllischen Örtchen vorbei aber ein LKW oder PKW nach dem anderen, die hinter einem verlangsamen um dann überholen zu können ist nervenaufreibend.

In Grillenburg gab es ein schönes Schlösschen mit See, wo irgendein August sich auf Kosten seiner Untertanen die Grillen (Sorgen) vertrieben hat und mehrfach reklamieren Ortschaften, daß man jetzt in der Mitte von Sachsen wäre.

Nach Freiberg

In Freiberg habe ich nur kurz gerastet. Macht auf den ersten Blick einen beschaulichen Eindruck mit schöner Altstadt. Ab da wird die Strecke angenehmer. Es geht über hügeliges Land, viele Felder und kleine Straßen. Es ist immer noch eine ganze Menge Verkehr. In einem kleinen Laden in Frankenstein gibt es Streuselkuchen und Kaffee. Von der vorbereiteten Garmin Route weiche ich relativ häufig zu Gunsten der Komoot Route ab. In Summe ist es kräfteraubend, sehr viel steiles hoch und runter.

Was mir auf verschiedenen Touren ja schon aufgefallen war, der optische Eindruck des Verfalls, verfestigt sich weiter. Manche Anwesen sind in einem tollen Zustand, manche sind im klassisch grauen Putz und sehr viele Häuser oder auch Industrieanlagen sind vollständig aufgegeben und verfallen vollständig. Blühende Landschaften sehen anders aus. Aber dafür wird überall irgendwas neues gebaut.

Verfall und Neuaufbau

Nach Chemnitz hin wird es immer dunkler aber es hält erfreulicher Weise. Ich buche ein Hotel in der Innenstadt und kaum bin ich im Zimmer kommen die Regenschauer.

Chemnitz

In Chemnitz gibt es in der Innenstadt ein paar schöne Bilder und natürlich das monumentale Karl Marx Denkmal, ein riesiger Kopf. An seinem Fuß und im Park sind einige Flüchtlinge und freuen sich wenn sie mit aufs Bild kommen. Im Restaurant Tillmanns gibt’s Marxstädter Bier und 5€ Rabattgutschein vom Hotel und einen Begrüßungssekt obendrein.

Nachtrag: die Tour war übrigens 85 Kilometer lang und hatte gute 1000 Höhenmeter. Abends gab’s noch ein Event im Park vor meinem bunt beleuchteten Hotel. Comedians hatten kurze Auftritte, teilweise ziemlich witzig. Im mäßig besuchten Park saßen die Zuschauer in abgezirkelten Kreidekreisen.

Der Park vorm Hotel

Das Frühstück im Hotel Biendo war vorbildlich, das Zimmer groß und sauber und der Himmel ist blau. Deshalb nochmal die gleichen Bilder mit blauem Himmel und einer grünen Chemnitz.