Von Murro Bay nach Oceano

Nachdem ich zunächst studiert hatte bis wohin ich heute kommen kann, beschloss ich es erstmal wieder ruhig anzugehen. Heute scheint es sinnvoll nur ca. 30 Meilen zu fahren, dann ist die nächste Etappe ca. 60 Meilen lang. So sind es heute überschaubare 51 km, mit gut 300 Höhenmeter geworden. Zunächst unterhalte ich mich länger mit Scott aus San Diego, der bis hierher gefahren war und nun mit dem Zug zurück wollte. Er hatte ein merkwürdiges Beach Cruiser Fahrrad mit einem sehr stabilen Anhänger und machte damit am Tag 90 Meilen für die er dann 12 Stunden unterwegs war. Wir vereinbaren, dass ich mich bei ihm melde sobald ich in San Diego bin und er besteht darauf, mir Elektrolyte und Riegel zu geben, die er nicht mehr braucht und hat mir auch noch ein Haferflockenfrühstück aufgebrüht.

Es ist dann doch wieder ziemlich kalt geworden. Gestern war es übrigens bis zu dem Pass mit 1700 Fuß um die 30 Grad warm und kühlte auf der anderen Seite bis zum Meer auf 18 Grad ab. So war ich am Abend wieder mit zwei Jacken unterwegs. Im Moro Bay Inn in unmittelbarer Nähe zum Campground hatte ich Abendessen gefunden und durfte dank der trinkfreudigen Amerikaner-Gruppe auch noch nach offiziellem Schluss um 9 Uhr dort sitzen bleiben.

Der erste Weg führt mich nach Murro Bay zurück um dort den örtlichen Radladen aufzusuchen und mir wieder einen neuen Ersatzschlauch zu besorgen. Im gegenüberliegenden Kaffee Top Dog sitze ich dann eine ganze Zeit bei einem Frühstücksbagel und schaue mir dann den großen Felsen vor der Küste an. Es ist einer von neun entlang der Küste, die auch nine sisters genannt werden. Der Empfehlung aus dem Radladen folgend, geht es wieder über den Campground auf Nebenstraßen bis zur 101 und dann parallel bis Pismo Beach ohne auf Freeway oder Highway zu müssen. Ziel ist der Oceano Campground, der voll ist aber ja mit Hike & Bike Plätzen ausgestattet sei, so steht es in meinem Buch. Dieses erweist sich aber als veraltet, denn alle sagen, sie hätten schon viele Jahre keine mehr. Zu viele Probleme mit homeless people. D.h. ab jetzt gilt es genau aufzupassen welches das nächste Ziel ist. Die Damen im Visitor Center hatten keine Idee und meinten nur, dass an der Küste ja alles sehr teuer wäre und man im Hotel mindestens 170$ bezahlen muss. Ich beschließe die Suche nach Campground aufzugeben und suche über Booking.com und habe auch schon bald ein brauchbares Zimmer für 60$ gefunden, wenige 100 Meter entfernt.

Am Strand treffen sich einige Trucks um dort abends ihr Picnic zu machen. Angeblich sind die Häuser in der ersten Reihe von wandernden Dünen betroffen, so dass über Markierungsstangen die Orientierung aufrechterhalten wird.

Gegenüber vom Hotel gibt es ein mexikanisches Restaurant und das ist gut und gut besucht. Morgen dürfte die Etappe etwas länger werden und es sind auch nochmal zwei 1000 Fuß Berge zu überwinden.