Von San Francisco nach Costanoa Campground

Das Wetter entspricht heute leider nicht der Prognose. Es fühlt sich kühl an, die Sonne ist nur milchig hinter einer dünnen Schicht zu erkennen, die wohl wieder irgend aus Rauch zusammen gesetzt ist und der Wind ist erheblich und an der Küste nimmt er zu. Obwohl es eigentlich nicht so kalt ist, zwischen 15 und 19 Grad, kann ich nur mit Jacke fahren, da sonst der Wind zu eisig ist. Irgendwie schein ich auch trotz oder wegen Pause ein bisschen angeschlagen zu sein. Die ersten 12 Meilen schleppen sich, dann kommt langsam ein Rhythmus.

Viel spektakuläres ist auf der Strecke (76km, 800 Höhenmeter) nicht zu sehen. Die Prairieküste, wie ich sie zuletzt vor San Francisco bzw. vor Bodega Bay erlebt habe verwandelt sich in eine Sanddünenküste, die aber trotzdem einige steile Buchten zu bieten hat, die steilen Cliffs sind aber diesmal wohl weitgehend aus Sand, weswegen viele Warnschilder vor instabilen Kanten warnen und Wandern und Klettern untersagt ist. Es gibt durch die steilen Cliffs einige interessante Aussichten. Rund um Half Moon Bay ist es sehr flach (mal endlich ein paar Meilen mit Geschwindigkeit und Rückenwind), dann wird’s wieder hügelig. Zwischendrin dümpeln ein paar Surfer in relativ flachen Wellen. Die Buchten, mit ausgedehnten Stränden werden häufiger.

Entlang der Strecke machen die lokalen Farmer viel Werbung für ihre lokalen Produkte und gerade die Kürbisse mit riesigen Angeboten fallen besonders áuf.

Die Strecke ist meistens gut mit breitem Randstreifen, allerdings gibt es eine kurvige Passage vollkommen ohne Randstreifen, die ziemlich stressig ist und dann in einem langen Tunnel mündet, angeblich 1000 Fuß aber ich hätte 1000 Meter geschätzt. Der ist aber gut zu befahren, erstens ist der Randstreifen praktisch eine eigene Spur, zweitens ist taghell beleuchtet und drittens geht es bergab.

Interessanterweise ist der Campground und auch das sehr gute Restaurant gut besucht, da die Leute vor dem Rauch flüchten und San Francisco ausgebucht sei, deswegen verschlägt es die Leute hierher. Meine geschäftstüchtige Vermieterin in Daly City hat ihr drittklassiges Appartement (bzw. den einen Raum) auch gleich auf 130$ hoch gesetzt.

Das hat die Frau neben mir an der Bar erzählt, die auch an ihrem Laptop arbeitet und Klassenarbeiten korrigiert. Sie ist Lehrerin für Geologie an der Waldorfschule in San Jose.