Von Hirsau nach Donaueschingen

Die heutige zweite Etappe war ein valider Formtest. 132km, 1500 Höhenmeter über meist kleine Radwege.

Zunächst ging es auf dem wunderschönen Nagold Radweg über Calw und Wildberg bis zum kleinen Nagold mit großem Markt in der Altstadt. Alles schön gepflastert nur der Sturm hatte einige Äste runter geweht. Der Himmel war blau aber mit gut 7 Grad waren Jacke und Handschuhe angesagt. Auf der Nagold Brücke in Calw bin ich Hermann Hesse als Bronzestatue begegnet.

Ab Nagold wurde es dann anspruchsvoller bis Horb am Neckar. Immer wieder steile Passagen über Waldwege mit Kies und Schotter. In Horb werfe ich einen kurzen Blick auf den noch recht schmalen Neckar. Dann geht es hoch bis auf das Hochplateau was bis Donaueschingen insgesamt die Höhe hält, was nicht heißt, dass es flach ist, denn es geht immer wieder hoch und runter und wenn man oben ist dann bläst einem der Wind entgegen.

Die Landschaft verändert sich kaum, grüne, braune, gelbe Äcker und Wiesen. Bei Rottweil ist der Aufzugsturm als Attraktion nicht zu übersehen. Aber da sind schon 100km auf dem Tacho und ich kurbele langsam in Richtung Ziel.

Der Neckar entlang des Radweges hat noch überschaubare Breite und weil ich mich in Schwenningen etwas verfahre komme ich zufällig in den Genuss sein Quellgebiet, das Schwenninger Moos zu sehen.

Nachdem ab Horb sich immer mehr Wolken vor die Sonne schoben, klart es in Donaueschingen wieder auf. Da gibt es unter Anderem das blaue Rathaus und die Donauquelle zu sehen.

In der kleinen Pizzeria um die Ecke il Baffo gibt es eine sensationelle Pizza (normal 30cm kaum zu schaffen, gibt aber auch groß mit 36cm). Die Biermarke in Donaueschingen heißt übrigens Fürstenberg, gibt es exklusiv und ausschließlich überall.

Leider ist die letzte Etappe bis zum Bodensee ins Wasser gefallen. Der Himmel ist dunkelgrau und der strömende Regen bei 7 Grad macht keine große Lust auf die verbleibenden 80 km. Also setze ich mich in den Regionalzug nach Singen und von dort weiter nach Überlingen. Die letzten 3km bekomme ich dann doch noch einen kleinen Eindruck des Fahrradgefühls bei strömenden Regen.

Von Heidelberg zum Kloster Hirsau

Heute habe ich mich zur ersten etwas längeren Radtour aufgemacht. Der ausgeschilderte Radroute Heidelberg Schwarzwald Bodensee geht fast vor der Haustür los und führt bis Radolfzell. Bis zur Ferienwohnung in Nußdorf nur noch ein Katzensprung. Die erste Etappe endet kurz vor Calw beim Kloster Hotel Hirsau.

Zunächst geht es relativ gut beschildert und fern der großen Bundesstraßen über Felder, durch Wälder, meistens asphaltiert aber nach St. Leon Rot war ein kurzes Stück Schotter und nach Bretten lief der Weg 4km durch einen Wald mit festen aber ungepflasterten Waldwegen, teilweise mit kurzen giftigen Anstiegen um die 10%.

Vor Bruchsal fahre ich durch unzählige Spargelfelder. In Bruchsal gibt es das Schloss zumindest von außen zu sehen und in Bretten das Melanchton Haus. Ab Bruchsal ist es hügelig.

In Pforzheim geht es über die Enz und die Führung des Radweges schafft es tatsächlich diesen Verkehrsmoloch einigermaßen sanft zu durchqueren. Ab Pforzheim folgt der Weg dann der Nagold. Das ist wunderschön, immer ohne Verkehr entlang des glitzernden Flusses. Im etwas enttäuschend lieblosen Bad Liebenzell bekomme ich meinen Käsekuchen. Danach ist es nur ein kurzes Stück bis Hirsau. Mein Rad wird sicher in der Garage eingeschlossen. Statt Wellness Programm im 4 Sterne Hotel, was es last minute sehr preiswert gab, entscheide ich mich dafür mir die Klosterruinen anzuschauen und das ist sehr beeindruckend. Da wäre ich wohl sonst kaum hingekommen.

Leider zieht das Wetter nun zu. Gewitter ist angesagt, der Wind wird stärker, nachdem den ganzen Tag nur wenige Schleierwolken vor blauem Himmel zu sehen waren. Mal sehen ob es morgen noch hält, der Kälteschock wird für Freitag angedroht.

Insgesamt waren es 101km und 720 Höhenmeter.