Nach Boseong zu den Teefeldern

Für Mittwoch bis Samstag haben wir uns vorgenommen in eine Pension bei Boseong im Süden zu fahren. Zunächst wieder mit dem Zug und dann mit Carshare Wagen weiter.

Zuvor muss Otfried aber noch seine Vorlesung über Algorithmen halten und wir kommen in den Genuss, diese im voll besetzten Vorlesungssaal hören zu können. Es geht um Unter- und Obergrenzen des Laufzeitsverhaltens von Algorithmen.

Vorher spazieren wir durch das KAIST Gelände und das ist schon super, was es da alles an Einrichtungen gibt.

Im Anschluß geht es dann im Taxi an den Bahnhof und abends kommen wir rechtzeitig zum Abendessen in unserer Pension an. Es gibt wieder gegrilltes am Tisch. Anschließend bekommen wir zunächst eigenen grünen Tee in einem vo.m Hausherr selbst gegrabenen 40 Meter tiefen Stollen. Später, nachdem wir u er seine Reisen in 23 Länder und seine Philosophie ins Gespräch kommen, serviert er uns Pflaumenwein, Makgeolli, Apfelwein und dann wieder Makgeolli nicht ohne uns alle seine Vorräte zu zeigen und ganz viel über seine Reisen zu erzählen.

Am Donnerstag sind wir dann in die fantastisch grünen Teefelder gefahren, durch einen Bambuswald gewandert, am Meer bzw. auf dem Strand spaziert.

Nach dem wir wenig spektakuläre Saurierfossilien und ein noch weniger spektakulären Saurierpark besucht haben, sind wir in einem faszinierenden kleinen Dörfchen gelandet, welches die Bewohner zu einen Museumsdorf im Stil des koreanischen Lebens der 50er Jahre gemacht haben. Das beginnt beim Bahnhof, über Elektronik, eine Schule mit einem alten großen Abacus und einem Kaffee welches schon so lange existiert und sich nicht mehr geändert hat.

Am Ende landen wir dann dort im Restaurant vier Jahreszeiten und bekommen gemäß der Jahreszeit eine Hühnchensuppe (d.h. vollständiges Hühnchen in der Suppe, welches weichgekocht ist und mit Stäbchen zerlegt werden muss, ein Verfahren bei dem man auf keinen Fall Gefahr läuft zu schnell zu essen).

Im Supermarkt haben wir uns mit Bier und Sake (natürlich auch Frühstück) versorgt und bringen nun in unserem einfachen Appartement- / Bungalowdorf u.a. den Blog auf den neuesten Stand.

Daejeon, Wanderung und Buddhas Geburtstag 

Zurück in Daejeon haben wir am Sonntag eine Wanderung um einen der vielen Berge in der Umgebung gemacht. Faszinierend, wie schnell man aus der Millionenstadt in die Natur kommt. Wir sind fast bis an den Stausee gewandert und zurück in der Stadt gab es dann auch noch Käsekuchen und Cappuccino.

Am Montag sind wir durch Daejeon “downtown” spaziert, an Museen vorbei durch den botanischen Garten, um schließlich Otfried von seiner Vorlesung auf dem KAIST Gelände abzuholen. Abends gab es dann reichlich am Tisch gegrilltes.

An Buddha’s Geburtstag am Dienstag (22.5.) finden wir in Daejeon tatsächlich einen Tempel, den noch keiner von uns kennt. Er ist gar nicht so frequentiert wie erwartet. Wir werden von der buddhistischen Gemeinde zu vegetarischem Mittagessen eingeladen. Der Tempel bietet einiges zu sehen, Bildergeschichten, liebevoll drapierte Figuren und farbenprächtige Dekoration.

Im Anschluß sind wir bei einem Kollegen von Otfried eingeladen. Er ist Mathematikprofessor und mit einer Koreanerin verheiratet. Sie betreiben am Wochenende mit ihrer Mutter ein kleines wunderbar idyllisch an einem See gelegenes Kaffee. Es ist voller Kunstwerke und selbst getöpfertem und wir bekommen ein unvergleichliches Barbecue mit unzähligen Zutaten.

Es regnet aber wir sitzen auf überdachter Terrasse und bekommen im Anschluß noch eine Teeauswahl offeriert.

Nach Hause muß ich das Steuer übernehmen. Aus dem kleinen, steilen, nassen Weg sind wir nur mit durchdrehenden Reifen gekommen, aber schließlich haben wir spät abends unser Appartement wohl behalten erreicht.