In Venice Beach

Heute war ein extrem fauler Urlaubstag bei extremer Hitze. Dennoch habe ich mich irgendwann aufgerafft und einen Spaziergang zum Hafen von Venice gemacht. Vom Hafen habe ich nur ein Bild von der äußersten Spitze.  Das geht kilometerweit so weiter.  Bin dann weiter zu den Kanälen, die ziemlich wenig Wasser haben aber wegen denen Venice seinen Namen reklamiert. Toll ist das schon so zu wohnen mit seinem Kanu oder Kajak direkt am Kanal. Aber bei einer Trockenheit, wie dieser, dürfte das Vergnügen wohl durch Modergeruch  in der Luft ein wenig geschmälert sein.

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Es geht entang der Strandpromenade, vorbei an Muscle Beach, wo nur wenige, nicht so sehr beeindruckende Bodybuilder ihrem Training nach gehen. Ich für meinen Teil habe beschlossen hier auf eine öffentliche Trainingseinheit zu verzichten. Irgendwann bin ich wieder im Appartement und so kaputt, dass ich erstmal ausruhen muss. Beim Lesen fallen schlicht die Augen zu. Am späten Nachmittag, tatsächlich wird es dann ein bisschen kühler, gehe ich noch mal zum Strand und diesmal schaffe ich es auch ins Wasser und lasse mich von den riesigen Wellen hin und her werfen.

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Der Strand ist enorm. Da ich keinerlei elektronische Geräte mitgenommen habe, bleibt mir nur die Schritte zu zählen und es waren an die 300 von der Strandpromenade bis zum Wasser.

Die Strandpromenade ist große Show. Zwischendrin dann mal ein Oldtimer oder ein deutscher Qualitätsdöner. Mit deutscher Qualität wird hier häufig Werbung gemacht. Überhaupt gibt es irre viele deutsche alte Autos, Käfer, T-Mobile, einer der ersten VW Kombis und Bulli VW Busse sind sehr beliebt.  Es gibt auf der Promenade  seltsame Läden und Typen aber zwischendrin immer wieder aufdringliche Bettler. 

Die Diskrepanz zwischen reich und arm zeigt sich hier besonders deutlich. 

Der Abbott Kinney Boulevard,  fünf Minuten zum Appartement, ist eine interessante neue Umgebung.  Bekleidungsgeschäfte, Bars, Restaurants und andere Läden alles cool und besonders eingerichtet. Nun ich kann leider nichts mitnehmen, aber wer einkaufen will kann hier viel Zeit verbringen. 

Von Malibu nach Venice

Auch heute ist wieder ein heißer Tag angekündigt. Gestern habe ich beschlossen mir für zwei Tage in Venice Beach ein Appartement Zimmer zu mieten. Scott macht einen Kaffee, haut ein paar Eier in die Pfanne und macht Toasts. Außerdem gibt es Kürbiskuchen. Dann gilt es, nach Austausch der Kontaktdaten und der Bitte uns doch in Heidelberg besuchen zu kommen, Abschied zu nehmen. Er wollte so gerne schon mal wieder dahin, es hätte ihm so gut gefallen, hat sich aber bislang nicht ergeben. Mal sehen, vielleicht wird es ja jetzt was.

Seiner Empfehlung folgend, fahre ich über die 23 ab, eine sehr kurvenreiche steile Straße, die dann am Ende in den Highway 1 einmündet und die grandiose Blicke auf die karge Berglandschaft bietet. Auf der 1 geht es dann wieder die gleiche Strecke ein paar Meilen, die ich gestern schon hin und zurück gefahren bin. Es ist schon um kurz nach 9 Uhr wahnsinnig heiß. Die höchste heute gemessene Temperatur war 42 Grad. Dazu kommen heftige Winde, die sehr böig von verschiedenen Seiten kommen, mal sehr starker Gegenwind und dann wieder Seitenwind.

Es geht vorbei an schönen Stränden. Immer wieder sind die Häuser auf Stelzen direkt auf den Strand gebaut. Wie die das Fundament befestigen, ist mir nicht klar. Je näher Santa Monica kommt, umso dichter wird der Verkehr. Teilweise parken die Autos am Rand, so dass oft nur eine kleine Lücke bleibt und man nie weiß, ob im Auto jemand sitzt, der gleich die Tür aufreißen oder losfahren will. Da hilft nur langsam und vorsichtig fahren. Alle 10 Meilen, halte ich irgendwo an, um ein kaltes Getränk zu mir zu nehmen. Der Gegenwind, die Hitze und dann immer wieder kleine Hügel zerren ziemlich an der Motivation.

Auf dem Weg nach Santa Monica werde ich von einem Rennradler überholt, der auch gleich wieder ein Gespräch mit mir beginnt. An der Abzweigung zu den Radwegen wartet er auf mich um mir nochmal alles zu zeigen. Der Radweg in Santa Monica bis Venice Beach geht dann einfach mitten durch den riesigen Sandstrand. Bei Venice Beach gibt es richtige kleine Obdachlosensiedlungen im Sand. Überhaupt wird hier das Publikum bunter.

In Venice Beach komme ich bereits gegen 14 Uhr an die vereinbarte Adresse, obwohl erst 16 Uhr ausgemacht war. Ist auch noch niemand da, so muss ich mir die Zeit in einem „schön“ runter gekühlten Starbucks vertreiben. Internet, Kaffee, Säfte Kuchen und ein kleiner Burger sind dort mein Mittagessen mit angeschlossener Kaffeepause. Die Zeit kann ich nutzen um meinen Bericht von gestern fertig zu stellen.

Der Tag ist nun zwar noch nicht zu Ende aber da dieses Appartement von der Vermieterin selbst bewohnt ist und sie das zweite Zimmer über Airbnb vermietet, ist es tatsächlich super sauber, alles ist toll eingerichtet und da lässt es sich ein bisschen entspannen, bevor es wieder raus in die Hitze geht.